EnBW nimmt Schnellladepark mit externem Solarpark in Betrieb

Die EnBW hat einen neuen Schnellladestandort unmittelbar an der A4 im sächsischen Klipphausen in Betrieb genommen. Ab sofort stehen 20 HPC-Ladepunkte vor Ort zur Verfügung. Die Besonderheit: Es ist der erste EnBW-Ladepark mit extern angeschlossenem „Photovoltaik-Park“, der sich auf die Dächer von fünf Fabrikhallen verteilt.

Enbw ladestation charging station klipphausen min
Bild: EnBW

Erst im Mai hatte das Energieunternehmen den neuen Ladepark angekündigt, nur wenige Monate später erfolgt die Inbetriebnahme. Direkt an der A 4 (Anschlussstelle 77a Wilsdruff) in Klipphausen stehen ab sofort fünf Alpitronic Hypercharger mit jeweils bis zu 200 kW sowie fünf weitere Hypercharger mit bis zu 400 kW zur Verfügung. Jeder Schnelllader bietet zwei Ladepunkte, in Summe also insgesamt 20. Bei Bedarf kann der Standort aber auf bis zu 40 Ladepunkte erweitert werden, heißt es. Während des Ladestopps stehen Kunden sanitäre Anlagen zur Verfügung, ein Restaurant auf einem anliegenden Rastplatz befindet sich derzeit noch in Planung.

Auffällig sind die fehlenden PV-Module auf dem Dach des Ladeparks, auf die die EnBW normalerweise setzt. Im Fall von Klipphausen hat sich die EnBW jedoch gegen eine solche PV-Anlage entschieden. Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber electrive mitteilt, wäre unter anderem der bürokratische und verrechnungstechnische Aufwand durch eine weitere PV-Anlage erheblich erhöht worden. Die EnBW-eigene Anlage auf dem Ladepark-Dach hätte auch nur einen „minimalen Energiebetrag“ im Vergleich zum großen Solarpark erzielt, weshalb in Ausnahmefällen wie in Klipphausen auf die Installation einer PV-Anlage auf dem Ladepark-Dach verzichtet wurde.

Was die EnBW mit weiterer PV-Anlage meint? Ein Teil des Stroms soll stattdessen zukünftig – noch ist dieser nicht in Betrieb – von einem benachbarten Photovoltaik-Park kommen, dessen Module auf den Dächern von fünf Industriehallen installiert wurden. Die auf rund 12.000 Quadratmetern montierte Anlage leistet über 1,7 Megawatt. Laut EnBW können damit im Idealfall acht Elektroautos mit jeweils 200 kW oder vier Fahrzeuge mit 400 kW gleichzeitig mit lokal erzeugtem Ökostrom laden. Weiter teilt der Unternehmenssprecher mit, dass sich der gesamte Solarpark jedoch auf über 16.000 Quadratmeter erstreckt. Davon sind besagte 12.000 Quadratmeter exklusiv für den Ladepark reserviert, während die Energie aus den restlichen 4.000 Quadratmetern von den angrenzenden Industriebetrieben genutzt werden soll.

„Der Ladepark Klipphausen verstärkt nicht nur das Schnellladenetz in ostdeutschen Bundesländern, sondern zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die verschiedenen Bestandteile der Energie- und Mobilitätswende ineinandergreifen“, so Volker Rimpler, der den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur als Technikchef der EnBW mobility+ verantwortet. Bernd Freischlader, der die PV-Anlagen für den Ladepark auf den Dächern seiner Firmengebäude errichtet hat, blickt positiv auf die Eröffnung des Ladeparks und den baldigen Start der Einspeisung aus seinen Solaranlagen: „Ich freue mich, durch die neuen Photovoltaikanlagen auf meinen Gebäudedächern einen Beitrag für den Ausbau der Elektromobilität und der Energieinfrastruktur von morgen zu leisten.“

Bei diesem einen Beispiel soll es aber nicht bleiben: Die EnBW plant künftig, weitere Ladeparks an Photovoltaik-Anlagen und andere nachhaltige Stromerzeugungsanlagen anzuschließen. Details wurden jedoch noch nicht genannt.

enbw.com

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