Schweiz bezuschusst kleinen Firmen den Aufbau von Lkw-Ladern
Die Schweiz verzeichnet aktuell den höchsten E-Lkw-Zulassungsanteil in Europa. Laut den neuesten Zahlen der European Automobile Manufacturers‘ Association (ACEA) liegt der E-Anteil seit Jahresbeginn bei 19 Prozent. Sprich: Jeder fünfte neu registrierte Lkw war in der Schweiz im bisherigen Jahresverlauf ein Elektro-Truck. Förderlich ist u.a. die aktuelle Mautbefreiung von E-Lkw, denn diese lohnt sich angesichts der sehr hohen Mautsätze in der Schweiz für Logistiker sehr. Dennoch stehen am Anfang der E-Lkw-Beschaffung hohe Investitionen – und genau dabei will das Land speziell kleineren Unternehmen helfen.
So hat der Schweizer Bund den Nutzfahrzeugverband ASTAG („Association Suisse des Transports routiers“) jetzt mit der Umsetzung einer Förderung namens „Ladeinfrastruktur E-Lkw“ beauftragt. Das Programm soll den Aufbau von Depot-Ladeinfrastruktur bei Unternehmen anreizen. Zur Verfügung stehen im Zeitraum 2026 bis 2030 Fördergelder von insgesamt 20 Millionen Franken, umgerechnet rund 21,5 Millionen Euro. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich kleinere und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden. Anträge können ab dem 1. Januar 2026 eingereicht werden.
Der Bund will mit dem Programm vor allem Chancengleichheit herstellen: „Die ASTAG setzt sich für faire Rahmenbedingungen ein“, erklärt Zentralpräsident und Ständerat Thierry Burkart. „Die Elektrifizierung der Fuhrparks muss für alle möglich sein, sonst droht eine Branchenkonsolidierung zulasten der KMU-Landschaft Schweiz – dies müssen und wollen wir vermeiden!“ Gleichzeitig sorge die Förderung „für eine rasche, zugleich aber branchenverträgliche Dekarbonisierung des Straßentransportgewerbes“.
Auf Grundlage von Artikel 6 des Schweizer Klima- und Innovationsgesetzes (KlG) stehen somit nun 20 Millionen Franken an Fördermitteln zur Verfügung. Pro Unternehmen werden damit maximal 40 Prozent der Kosten für Planung, Netzanschluss, Zuleitung und Ladeeinrichtungen finanziert. Die ASTAG ist dabei – in Kooperation mit EBP Schweiz – zuständig für die gesamte Verwaltung des Branchenprogramms inklusive Bewilligung von Fördermitteln, Controlling und Kommunikation.
Die ASTAG selbst geht davon aus, „etwa 150 Gesuche für Ladestationen für rund 600 Lkw“ zu erhalten. „Pro Jahr könnten damit Einsparungen von fast 40.000 Tonnen CO2-Äquivalenten erzielt werden“, betont der Verband. Rechnerisch würden sich bei 150 bewilligten Anträgen Fördersummen von durchschnittlich 133.300 Franken ergeben.





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