Großbritannien fördert Ladeparks mit alternativer Energieversorgung
Ziel des Förderprogramms ist es, entlang des Strategic Road Network (SRN) in England innovative Lösungen zu entwickeln und zu demonstrieren, die sich mit den kurz- bis mittelfristigen netz- und betrieblichen Einschränkungen für die Bereitstellung von Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge befassen.
Das Strategic Road Network (SRN) umfasst dabei die wichtigsten Fernstraßen und Autobahnen in England, die vom Staat betrieben werden. Das Förderprogramm widmet sich einer Herausforderung, die auch in Deutschland ein Ärgernis beim Bau von Schnellladeparks ist: Geeignete Netzanschlüsse zu bekommen, ist sehr schwer, dauert lange und ist auch zugleich kostspielig. Denn anders als einzelne AC-Ladestationen brauchen typische Schnellladeparks mit mehreren HPC-Ladern einen Mittelspannungsanschluss.
Entsprechend stellt sich das Förderprogramm namens „Increasing EV charging capacity on the strategic road network“ dieser Herausforderung und will die Einführung weiterer Ladestationen im strategischen Straßennetz ermöglichen, darunter auch in ländlicheren Gebieten des Landes.
Wichtig: Es handelt sich bei dem Programm nicht um eine mit großem Budget ausgestattete Förderung in der Breite, sondern vielmehr um einen Innovationswettbewerb, der mit überschaubaren 10 Millionen Pfund nur einige wenigen Projekte mit jeweils 500.000 bis 3 Millionen Pfund fördern will.
Ziel ist es, Schnellladeparks mit mindestens 12 Ladepunkten und je 150 kW Ladeleistung zu unterstützen, die innovative Energiequellen und Technologien nutzen, um vorhandene Energievorräte besser zu nutzen. Zu den Lösungen können laut der Ausschreibung zum Beispiel Kombinationen aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie und Energiespeichersystemen wie Batterien gehören, um teure Netzausbauten an schwer zu versorgenden Standorten zu vermeiden.
Claire Spooner, Direktorin für Mobilität bei Innovate UK, sagte: „Mit der Einführung dieses Wettbewerbs wird Innovate UK neue Ansätze für die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ladeleistung von Elektrofahrzeugen auf dem strategischen Straßennetz Englands, insbesondere in ländlichen Gebieten, testen. Die Ergebnisse des Programms werden Kapazitäten aufbauen und Akteure aus den Bereichen Energie und Verkehr zusammenbringen, um das Laden von Elektrofahrzeugen für längere Fahrten zu verbessern.“
Ladeparks mit Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern zu koppeln, ist freilich keine ganz neue Idee. So hat beispielsweise EnBW erst vor wenigen Tagen einen Ladepark im sächsischen Klipphausen eröffnet, der von einem Solarpark gespeist wird. Und in unserem Podcast eMobility Insights berichtet Stefan Hahn von ELMI Power, warum Batterie-gestützte Ladeparks viel schneller ans Netz gehen können als welche, die auf einen Mittelspannungsanschluss angewiesen sind.





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