Jungheinrich investiert in E-Fahrzeuge für Kundendienst-Flotte

Der Hamburger Intralogistikspezialist Jungheinrich will die Elektrifizierung seiner globalen Kundendienstflotte deutlich beschleunigen. Bis 2030 sollen mehr als 3.500 Servicefahrzeuge elektrisch unterwegs sein – das entspricht jedem zweiten Kundendienstwagen der konzernweiten Flotte.

Jungheinrich kundendienst ford e transit
Bild: Jungheinrich

Bei Jungheinrich ist man stolz auf den eigenen Kundendienst. Das Unternehmen stellt Lösungen für die Intralogistik her, also Gabelstapler, Hubwagen und andere Flurförderzeuge, mit denen Waren und Güter innerhalb von Lagerhallen und zwischen Gebäuden bewegt werden – und das teilweise mit Elektroantrieb. Damit sind diese Fahrzeuge essenziell für den reibungslosen Betrieb der Kunden – fällt ein Fahrzeug aus, geht im wahrsten Sinne des Wortes nichts mehr. Daher sind mehr als 6.300 Kundendiensttechnikerinnen und -techniker in 42 Ländern im Einsatz, um mit einem besonders dichten Servicenetz schnell bei den Kunden zu sein – und die Fahrzeuge und Anlagen bei einer Störung fix wieder in Betrieb zu nehmen.

Und diese Fahrzeuge für das Service-Personal sollen nun zunehmend auf E-Antriebe umgestellt werden. Sorgen um die Einsatzfähigkeit der Kundendienst-Flotte machen sich die Hamburger nicht wirklich, denn für die „typische Herausforderungen der Elektromobilität wie begrenzte Reichweiten und unzureichende Ladeinfrastruktur“ habe man „praxisnahe und maßgeschneiderte Lösungen“ gefunden. So wurden etwa verschiedene Modelle unter realen Einsatzbedingungen getestet, bewertet und anschließend „ein Bestand an bestimmten Modellen definiert“.

Mit der eigenen Erfahrung hat das Team bei Jungheinrich außerdem die Routenplanung auf ein dynamisches Modell umgestellt – damit legen die meisten Servicetechnikerinnen und -techniker weniger als 100 Kilometer am Tag zurück, was selbst unter widrigen Bedingungen mit den meisten Elektro-Transportern möglich ist. Nur in zeitkritischen Ausnahmefällen mit großer Entfernung kommen derzeit noch dieselbetriebene Fahrzeuge zum Einsatz. „Die Technologie und die Ladeinfrastruktur der E-Transporter entwickelt sich stetig weiter“, sagt Mathias Lentfer, Vice President After Sales bei Jungheinrich. „Wir sind überzeugt, dass wir mit dem kontinuierlichen Fortschritt und unseren bisherigen Praxiserfahrungen unser Ziel einer 50-prozentigen Elektrifizierung bis 2030 erreichen.“

Den Grundstein hat Jungheinrich nach eigenen Angaben 2022 mit ersten Pilotprojekten in Norwegen, Ungarn und Finnland gelegt. Danach hat der weitere Rollout begonnen und das Tempo angezogen. „Bis Ende des Jahres wird sich die globale Elektrifizierungsquote im Vergleich zum Vorjahr verfünffachen“, so das Unternehmen.

Das genaue Tempo und die aktuelle Verbreitung von E-Fahrzeugen in der Service-Flotte variieren aber stark von Markt zu Markt. Denn in vier Ländern – Norwegen, die Niederlande, die Schweiz und Irland – soll noch in diesem Jahr eine Quote von über 30 Prozent erreicht werden. 2026 ist diese Quote in Österreich, Belgien, Finnland und der Slowakei geplant, 2027 in Neuseeland, Schweden, Griechenland, Portugal, Lettland und Litauen. „Deutschland, Dänemark und Frankreich erreichen die 30-Prozent-Marke 2028. Zu diesem Zeitpunkt sind konzernweit bereits rund 2.000 E-Fahrzeuge im Kundendienst auf den Straßen unterwegs“, so Jungheinrich.

Besonders ambitioniert sind die Pläne für die Schweiz: Denn dort soll die 30-Prozent-E-Quote in diesem Jahr nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen werden. Schon 2026 sollen drei von vier Kundendienstfahrzeugen in der Alpenrepublik vollelektrisch fahren.

„Die systematische Elektrifizierung unserer Serviceflotte ist nicht nur pragmatisch, sondern eine Investition in eine saubere und bessere Zukunft“, sagt Lentfer. „Wir senken dadurch unsere CO₂e-Emissionen sowie Betriebskosten und leisten gleichzeitig einen messbaren Beitrag zur Verkehrswende. Im Vergleich zu konventionellen Kundendienstfahrzeugen mit Verbrennungsmotor verursachen elektrische Modelle keine Treibhausgasemissionen, vorausgesetzt sie werden mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen.“

jungheinrich.com

0 Kommentare

zu „Jungheinrich investiert in E-Fahrzeuge für Kundendienst-Flotte“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert