Karlsruhe: 18 neue E-Lkw für die Abfallentsorgung

Das „Team Sauberes Karlsruhe“ (TSK) hat seit Kurzem sieben neue E-Müllwagen vom Typ Mercedes-Benz eEconic für die Abfall- und Sperrmüllentsorgung im Einsatz. Für elf weitere baugleiche Fahrzeuge liegt dem Hersteller bereits ein Folgeauftrag vor, sodass sich bald 18 E-Müllwagen in Karlsruhe tummeln.

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Bild: Daimler Truck

Die sieben elektrischen Abfallsammelfahrzeuge sind seit wenigen Wochen im gesamten Karlsruher Stadtgebiet im Einsatz – gebietsspezifische Einschränkungen gebe es dabei nicht, teilen die Partner mit: Die Mercedes-Benz eEconic kommen in der Restmüllentsorgung, der Papiersammlung sowie bei der Sperrmüllabfuhr zum Einsatz. Ausgestattet sind die Hecklader dabei mit Aufbauten der Firma Faun: Zwei Einheiten verfügen über einen speziellen Aufbau für die Sperrmüllsammlung („Powerpress 524H“), das übrige Quintett über Fauns „Variopress 524HK mit X-Schüttung“ für das Sammeln diverser Wert- und Abfallstoffe.

Im täglichen Einsatz werden die Fahrzeuge laut einer Mitteilung von Daimler Truck im Durchschnitt rund 80 Kilometer zurücklegen, in Einzelfällen aber auch über 100 Kilometer. „Mit drei Batteriepaketen an Bord mit jeweils 112 kWh installierter und rund 97 kWh nutzbarer Kapazität können in Karlsruhe alle Touren im Einschichtbetrieb ohne Zwischenladen zuverlässig absolviert werden“, teilt der Hersteller mit. Fachleute von Mercedes-Benz Trucks eConsulting und von Händler S&G Automobil AG hätten mit dem „Team Sauberes Karlsruhe“ im Vorfeld geeignete Einsatzkonzepte für das Stadtgebiet entwickelt und es zur passenden Ladeinfrastruktur beraten.

Das „Team Sauberes Karlsruhe“ selbst besteht aus rund 540 Mitarbeitern, die in Karlsruhe die Abfallentsorgung, die Straßenreinigung und den städtischen Winterdienst verantworten. Darüber hinaus betreut das TSK den kommunalen Fuhrpark und fungiert als Mobilitätsdienstleister für die Stadtverwaltung und deren Eigenbetriebe. Das erste vollelektrische Abfallsammelfahrzeug erhielt das TSK bereits im September und unterzog es über eine Woche hinweg einer Verbrauchsmessung. Das Ergebnis: „Emma“, wie das Fahrzeug von der Mannschaft liebevoll genannt wird, legte auf ihrer täglichen Route gut 80 Kilometer mit rund 60 Stopps zurück. „Der Verbrauch entsprach dabei lediglich rund 35 Prozent der Batteriekapazität – der Ladezustand sank von 100 % auf 65 %, respektive 64 %“, heißt es in der Mitteilung.

Geladen werden die inzwischen sieben und perspektivisch 18 E-Müllautos auf dem Betriebshof. Dort haben die Verantwortlichen fürs Erste ein dezentrales Satelliten-Ladesystem mit zwei Leistungseinheiten zu jeweils 400 kW installiert, die insgesamt acht wandmontierte Ladepunkte mit je 100 kW versorgen. Ein Energiemanagement steuert dabei die Stromflüsse möglichst effizient und kann auch dafür sorgen, dass einzelne Fahrzeuge priorisiert werden. Zukünftig soll zudem eine Photovoltaikanlage integriert werden, um die Fahrzeuge zusätzlich mit selbst erzeugtem Solarstrom zu laden. Und: „Auf Basis des gemeinsam erarbeiteten Ladeinfrastrukturkonzepts sind in Zukunft auch weitere Optimierungen des Ökosystems, wie beispielsweise die Nutzung eines Batteriespeichers oder das intelligente Laden bei dynamischen Strompreisen möglich“, betonen die Partner.

Hintergrund ist, dass die Experten von Mercedes-Benz Trucks und von Händlers S&G Automobil AG das „Team Sauberes Karlsruhe“ bei der Umsetzung der Elektrifizierung über drei Jahre hinweg begleiten – allen voran bei Fragen rund um die Planung, den Einsatz der Fahrzeuge und die Umsetzung der Ladeinfrastruktur. Der Zusammenarbeit vorausgegangen war ein einjähriger Testlauf (August 2024 – September 2025), um die Praxistauglichkeit der E-Lkw im Abfallsammelverkehr zu prüfen. Mit Erfolg. Gefördert wurde die Anschaffung der E-Flotte dann noch über das inzwischen längst eingestellte KsNI-Programm der Vorgängerregierung.

Das TSK plant unterdessen bereits die nächsten Anschaffungen. Anfang November bestellten die Karlsruher elf weitere eEconic in Low-Entry-Bauweise. Bis 2035 soll der städtische Fuhrpark – bis auf eine Reserve für Notfälle – vollständig auf alternative Antriebe umgestellt sein.

daimlertruck.com

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