E-Carsharing-Angebot in Brühl wird eingestellt – Versicherung als Auslöser
„Unsere Kfz-Versicherung hat uns den Vertrag zum Jahresende gekündigt. Alternative Versicherungsangebote würden die Kosten für uns und unsere Nutzerinnen und Nutzer so stark erhöhen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich ist“, begründet Geschäftsführer Thomas Isele die einstimmig vom Aufsichtsrat getroffene Entscheidung.
Seit dem Start im Sommer 2021 haben rund 630 Brühlerinnen und Brühler das stationsbasierte Angebot genutzt. Die Elektroautos legten dabei rund 320.000 Kilometer zurück. Vergangenes Jahr erhielt „BrühlMobil“ jedoch Konkurrenz durch einen weiteren Carsharing-Anbieter mit Verbrenner-Fahrzeugen. Trotz dessen soll das Interesse am einzigen elektrischen Angebot in der Schlossstadt gestiegen sein. „Das Angebot wurde generationenübergreifend angenommen – vom jüngsten Nutzer mit 18 Jahren bis zum ältesten mit 88 Jahren. Das hat uns gezeigt, dass nachhaltige Lösungen alle Altersgruppen erreichen“, so Isele.
„BrühlMobil sollte langfristig ein erfolgreiches Projekt für nachhaltige Mobilität in unserer Stadt werden. Doch die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwingen uns schweren Herzens zur Einstellung des Angebots“, sagt Thomas Isele. Buchungen für das über die Plattform von MOQO betriebene Carsharing sollen aber noch bis einschließlich 31. Dezember 2025 möglich sein. Ab dem 1. Januar 2026 wird der Betrieb vollständig eingestellt. Die registrierten Nutzerinnen und Nutzer wurden bereits über die Einstellung informiert.
Ob nur die neuen Versicherungsangebote der Grund für das Ende des Angebots sind oder auch noch andere Gründe eine Rolle spielen, geht aus der kurzen Mitteilung allerdings nicht hervor. Klar ist, dass der wirtschaftliche Betrieb eines Carsharing-Dienstes nicht zu der einfach zu lösenden Herausforderung gehört. Gerade für lokale Betreiber ist es häufig noch schwieriger. Diese Erfahrung mussten in der Vergangenheit schon einige Anbieter machen. So teilten beispielsweise die Stadtwerke Tübingen im September mit, ihren Elektroauto-Sharing-Dienst „Coono“ einstellen zu müssen. Zwar war es „Coono“ gelungen, eine gewisse Nachfrage zu generieren, doch „auskömmlich war das Projekt zu keiner Zeit“.





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