Daimler-Truck-Chefin Rådström übernimmt ACEA-Nfz-Vorsitz

Karin Rådström wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2026 zur Vorsitzenden des Nutzfahrzeug-Ausschusses („Commercial Vehicle Board“) des ACEA gewählt. Die Vorstandsvorsitzende von Daimler Truck folgt in dieser Funktion auf Traton-Chef Christian Levin.

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Bild: Daimler Truck

Der Verband europäischer Automobilhersteller (ACEA) wird auch 2026 von Mercedes-Benz-CEO Ola Källenius als President geführt, der gebürtige Schwede in Diensten des deutschen Autobauers wurde nach seiner Amtszeit 2025 Anfang Dezember auch für das kommende Jahr zum Präsidenten gewählt.

Innerhalb des ACEA werden die Nutzfahrzeug-Themen im „Commercial Vehicle Board“ behandelt – und hier gibt es einen Wechsel im Vorsitz: Wie schon im gesamten Verband bleibt auch der Nutzfahrzeug-Ausschuss fest in schwedisch-deutscher Hand: Der Schwede Christian Levin, President und CEO von Scania und der Traton Group, gibt den Vorsitz zum Jahreswechsel ab. Für ihn übernimmt Karin Rådström, President und CEO von Daimler Truck.

Der Nutzfahrzeug-Ausschuss von ACEA setzt sich aus den Führungskräften der Mitglieder von Nutzfahrzeugunternehmen zusammen und versammelt die CEOs von DAF Trucks, Daimler Truck, Ford Trucks, Iveco Group, MAN Truck & Bus, Scania Group und Volvo Group. In dem Gremium sitzt also die geballte Industrie-Kompetenz der schweren Nutzfahrzeuge zusammen.

Die kommende Ausschuss-Vorsitzende Rådström gibt in der Mitteilung auch direkt die wichtigsten Themen vor, für die sie sich im kommenden Jahr einsetzen will – es gebe „Herausforderungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Branche gefährden“. „Wir unterstützen ausdrücklich das Ziel der EU, den Transport zu dekarbonisieren“, so die Daimler-Truck-Chefin. Sie verweist darauf, dass die Branche mit mehreren Dutzend verschiedenen emissionsfreien Lkw- und Busmodellen in Serienproduktion lieferfähig sei. „Ein substanzieller Markthochlauf wird jedoch nur erfolgen, wenn unsere Kunden emissionsfreie Fahrzeuge so nahtlos und profitabel betreiben können wie heutige konventionelle Fahrzeuge“, so Rådström. Sie vertritt also eine ähnliche Position wie MAN-CEO Alexander Vlaskamp kürzlich im electrive-Interview: Wir haben investiert und können liefern, es müssen aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen und die Infrastruktur vorhanden sein, damit unsere Kunden auch tatsächlich auf die anfangs teureren Elektromodelle umsteigen.

„Deshalb brauchen wir bis spätestens Mitte 2026 eine beschleunigte Überprüfung der CO₂-Gesetzgebung für schwere Nutzfahrzeuge. Die Kommission muss jetzt dringend Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass Hersteller Strafen zahlen müssen, obwohl die grundlegenden Voraussetzungen nicht gegeben sind“, schlägt Rådström in die gleiche Kerbe wie ihr MAN-Kollege. „Die Verpflichtungen für Hersteller müssen in Einklang gebracht werden mit dem Ausbau von Lade- und Wasserstoff-Infrastrukturnetzen sowie mit politischen Maßnahmen – wie beispielsweise einer CO2-basierten Maut in allen Mitgliedstaaten –, die tragfähige Geschäftsmodelle für unsere Kunden unterstützen.“

Rådströmhält aber auch fest, dass es aufgrund der schon getätigten Investitionen kein Zurück gibt. „2026 muss das Jahr sein, in dem Europa Herausforderungen in Fortschritte überführt – mit pragmatischen Lösungen, die die Wettbewerbsfähigkeit sichern und gleichzeitig die Dekarbonisierung vorantreiben. Europa muss zügig unser starker Heimatmarkt für emissionsfreie Technologien werden. Die Kommission und die Mitgliedstaaten müssen den regulatorischen Rahmen dringend optimieren und vereinfachen und die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen beschleunigen“, so die Schwedin.

daimlertruck.com

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