FAU Erlangen-Nürnberg startet weiteres Projekt zum induktiven Laden

An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wird bereits seit über zehn Jahren am induktiven Laden für E-Fahrzeuge geforscht. Das neue Projekt "Power Electronic Systems for Electrified Roads (PES4E|ROAD)" soll nun den Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis beschleunigen.

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Bild: FAU/Harald Sippel

Die FAU Erlangen-Nürnberg ist in der Branche bereits ein Begriff, wenn es um induktives Laden geht: Die Hochschule leitet bereits das Projekt E|MPOWER, in dem sie gemeinsam mit Electreon, VIA IMC, Risomat und der Technischen Hochschule Nürnberg das induktive Laden auf einem Testabschnitt der Autobahn A6 bei Amberg erforscht.

Nun kommt ein weiteres Forschungsvorhaben in diesem Bereich hinzu: Die FAU hat vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) fünf Millionen Euro für das Projekt PES4E|ROAD eingeworben, bei dem es um Technologie für induktives Laden während der Fahrt, aber auch auf Parkplätzen geht. In einem Zeitraum von fast drei Jahren sollen in dem Projekt bayerische Unternehmen unterstützt werden, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten für die dafür erforderliche Technologie namens magnetische Resonanzkopplung (Inductive Power Transfer, IPT) aufzubauen.

„IPT ermöglicht es, elektrische Energie ohne Kabel auf stehende oder dynamisch auf fahrende Fahrzeuge zu übertragen, zum Beispiel auf Parkplätzen, an Bushaltestellen, Taxiständen oder direkt in Straßenabschnitten“, erläutert der Leiter des Forschungssektors Antriebsstrang am Lehrstuhl FAPS, Prof. Florian Risch. Die Idee dahinter: Im Straßenbelag eingelassene Spulen erzeugen ein Magnetfeld, sobald ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug über sie fährt oder über ihnen parkt. Eine Gegenspule im Fahrzeug nimmt die Energie auf und leitet sie direkt in die Batterie weiter. 

Dabei geht es zum Beispiel um die in die Fahrbahn zu verlegenden Spulen, die Leistungselektronik in den Fahrzeugen sowie die Schaltschranksysteme zur Anbindung an das Stromnetz. Laut FAU haben bereits 30 spezialisierte Technologieanbieter ihr konkretes Interesse daraus bekundet. Das Projekt PES4|ERoad steht darüber hinaus auch allen weiteren bayerischen Unternehmen offen. Kooperationspartner für die Befähigung der Unternehmen ist das E|Road-Center des IISB in Hallstadt.

„Mit dem Projekt schaffen wir die Voraussetzungen, damit Unternehmen eigene Produkte und Dienstleistungen im Umfeld induktiver Ladesysteme entwickeln und qualifiziert in den Markt bringen können. Gleichzeitig trägt es dazu bei, die Wertschöpfung rund um die kontaktlose Energieübertragung in der Region zu verankern und die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen und europäischen Wirtschaft im Bereich der elektrischen Straßeninfrastrukturen nachhaltig zu stärken“, betont PES4E|Road-Projektleiter Dr. Jochen Lorz.

Das Vorhaben umfasst zwölf innovative Teilprojekte, die bayerischen Unternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil im jungen Markt für elektrifizierte Straßen verschaffen sollen. In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS)  und dem E|Road-Center können interessierte Unternehmen neue Produktideen, Systemarchitekturen und Fertigungskonzepte entwickeln, erproben und in spezifische reale Anwendungen überführen.

fau.de

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