Ladesoftware-Anbieter Pionix schließt Finanzierungsrunde über acht Millionen Euro ab
Bereits 2023 hat der Open-Source-Anbieter in einer über yabeo Impact und Pale Blue Dot Investments angeführten Seed-Finanzierungsrunde 5,5 Millionen Euro einwerben können. Zum damaligen Zeitpunkt gab Pionix bekannt, mit dem Geld die Open-Source-Anwendung „EVerest“ als weltweite Initiative für eine standardisierte und schnellere Entwicklung von Ladeinfrastruktur etablieren zu wollen.
Die aktuelle Finanzierungsrunde über acht Millionen Euro wurde hingegen von Ascend Capital Partners angeführt, mit Beteiligung des Start-up BW Seed Fonds gemanagt von der MBG Baden-Württemberg, Pale Blue Dot, Vireo Ventures, Axeleo Ventures und „weiteren Investoren“. Nun sei eines der Ziele, dass man mit den Mitteln die Enterprise-Produkte für das Laden von Elektroautos auf dem Open-Source-Stack „EVerest“ global skalieren will.
„Trotz der rasanten Entwicklung der Elektromobilität in den letzten Jahren ist das Laden von Elektrofahrzeugen nach wie vor fragmentiert. Das wachsende Ökosystem aus Hardware- und Software-Unternehmen nutzt proprietäre, geschlossene Softwaresysteme, die oft nicht nahtlos miteinander funktionieren. Mängel bei der Interoperabilität und Kommunikation führen zu Problemen bei der Zuverlässigkeit, zu ineffizienter Wartung der Infrastruktur und zu Ladefehlerquoten von bis zu 25 %“, erklärt das Unternehmen.
Die Open-Source-Plattform, die Pionix 2021 der Linux Foundation Energy (LF Energy) zur Verfügung gestellt hat, soll eine Lösung für die Herausforderungen der Branche sein. „EVerest“ soll als „eine gemeinsame Grundlage für Ladegerätehersteller, Betreiber, Automobilhersteller und Flotten“ dienen. Die Plattform soll Kompatibilitätsprobleme beseitigen und schnellere Innovationen in der gesamten Branche ermöglichen können. Einer der Kunden ist Amperfied. Die Ladeinfrastruktur-Tochter der Heidelberger Druckmaschinen AG gab im September bekannt, künftig als Betriebssystem ihrer Ladesäule Amperfied Dynamic DC auf die „BaseCamp“-Software, eine für den industriellen Einsatz optimierte Version des Open-Source-Frameworks „EVerest“, setzen zu wollen. Inzwischen sollen über 600 Mitwirkende aus mehr als 70 Organisationen die Plattform unterstützen, die „weltweit Hunderttausende von Ladepunkten“ betreiben soll.
Pionix will die Finanzierung aber auch dazu nutzen, „um die fragmentierte Branche zu vereinheitlichen, indem das Unternehmen seine offenen, modularen Enterprise-Produkte für Software und Hardware bereitstellt“. Bei „Pionix Cloud“ handelt es sich um eine „spezialisierte“ Backend-Software für Ladesäulenhersteller, die auf „EVerest“ läuft, während „ChargeBridge“ ein vorkonfiguriertes Plug-and-Play-Hardwaremodul ist, das die Integration von Ladesystemen vereinfachen soll. Zusammen sollen diese Produkte Herstellern und Betreibern helfen, zuverlässige Ladegeräte schneller bereitzustellen und gleichzeitig die End-to-End-Interoperabilität sicherzustellen.
„Zuverlässigkeit ist beim Laden von E-Autos zentral für den Erfolg der Elektromobilität. Die fragmentierte Landschaft aus inkompatiblen Systemen und hohen Fehlerquoten hat den Übergang zur E-Mobilität lange gebremst. Open Source bietet dafür die Lösung. Mit EVerest im Kern und unseren Pionix-Cloud-Diensten sowie der ChargeBridge-Hardware machen wir es radikal einfacher, Ladegeräte zu bauen, zu integrieren und zu betreiben. Diese funktionieren dann immer zuverlässig. Genau das braucht die Branche, um die Mobilitätswende erfolgreich zu gestalten“, so Marco Möller, Gründer und CEO von Pionix.





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