2024 kommt Dieselverbot für Roms historische Altstadt

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Rom hat beschlossen, ab dem Jahr 2024 die Nutzung von allen privaten Dieselfahrzeugen im Stadtzentrum der italienischen Hauptstadt zu verbieten. Das kündigte Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi jetzt auf sozialen Netzwerken an.

Von der „Women4Climate“-Konferenz in Mexico City aus versendete die Bürgermeisterin folgende Botschaft: „Rom hat sich dazu entschieden, Dieselautos ab 2024 von seinem historischen Stadtkern zu verbannen.“ Und: „Wenn wir ernsthaft intervenieren wollen, müssen wir den Mut haben, harte Maßnahmen zu ergreifen.“

Die italienische Hauptstadt kämpft mit einer extrem hohen Verkehrsdichte im Zentrum. Während viele Städte Luftverschmutzung bekämpfen, um die Gesundheit ihrer Bewohner und das Klima zu schützen, kommt in Rom ein weiterer guter Grund hinzu: Die Schadstoffe aus dem Auspuff unzähliger Autos gefährden tausende historische Monumente der „ewigen Stadt“.

Prominentes Beispiel ist der Petersdom. Im Vorfeld der Milleniumsfeiern im Jahr 2000 wurde die im Laufe der Jahre durch Luftpartikel gedunkelte Fassade der monumentalen Kirche in einer beispiellosen, jahrelangen Putzaktion gesäubert. Doch jetzt, 18 Jahre später, sind schon wieder deutliche Verschmutzungen sichtbar, die sich auf Luftverschmutzung zurückführen lassen. Eine unter dem Dach des Kulturministeriums entstandene Studie spricht von insgesamt 3.600 Steinmonumenten und 60 Bronzeskulpturen, die angesichts anhaltender Luftverschmutzung ernsthaft gefährdet seien.

In der Tat sind Dieselautos in Italien beliebt: Vergangenes Jahr sollen sie Statistiken der Autoindustrie zufolge zwei Drittel der 1,8 Millionen neu im Land abgesetzten Autos ausgemacht haben.

Da Rom in Innenstadtnähe über keine nennenswerte Industriebetriebe verfügt, lässt sich die Luftverschmutzung fast ausschließlich dem Verkehr zuschreiben. Dem nun geplanten kompletten Verbot von Dieselautos sind bereits mehrere Maßnahmen vorausgegangen, die aber allesamt nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. So versuchen die Stadtoberhäupter, alte, sehr schmutzige Autos während Tagen aus der Innenstadt zu halten, an denen die Luftverschmutzung ein besonders kritisches Level erreicht. Ein anderer Ansatz war der Versuch, an bestimmten Tagen abwechselnd nur Autos mit geraden bzw. ungeraden Nummern auf den Kennzeichen zuzulassen. Doch beide Regulationsmaßnahmen wurden von vielen Römern umgangen und von der Verkehrspolizei nur halbherzig kontrolliert.

Neben Rom ist auch das wesentlich industrieller geprägte Mailand einem Verbot von Dieselautos gegenüber aufgeschlossen. Demnach schmiedet die norditalienische Metropole aktuell Pläne, Dieselfahrzeuge ab 2030 aus den Stadtgrenzen herauszuhalten.

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