Offenbach sattelt ab 2019 auf Elektrobusse um

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Die Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVB) konkretisieren ihre Pläne, ihre Busse sukzessive auf Elektroantriebe umzustellen. Etwa Mitte 2019 sollen die ersten beiden E-Busse und Ende 2019 weitere fünf E-Busse auf den Linien 103, 104, 107 und 108 in Betrieb genommen werden.

Ziel ist es, bis 2023 insgesamt 27 Elektrobusse im täglichen Einsatz zu nutzen, davon 21 Solobusse und sechs Gelenkbusse. Damit wären dann 35 Prozent der Offenbacher Busflotte elektrifiziert und nach Aussage des Verkehrsbetriebs CO2-Einsparungen von jährlich bis zu 2.300 Tonnen im Bereich des Möglichen.

Die Offenbacher sind Tests mit Elektrobussen gewohnt. 2011 waren die OVB der deutschlandweit erste Verkehrsbetrieb, der einen Elektrobus im Linienbetrieb erprobte. Seitdem folgten mehrere Testläufe und die Skizzierung eines von der Politik abgesegneten Elektrifizierungsplans auf Basis einer durch das BMVI geförderten Machbarkeitsstudie. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Da die Stadt am Main gleichzeitig den ÖPNV mit dichteren Taktzeiten und einem größeren Liniennetz um rund ein Drittel ausweiten will, müssen zur Überbrückung bis zum Einsatz erster E-Busse 2019 dieses Jahr zunächst noch einige „neue Diesel-Busse mit mordernster Abgastechnik“ – so formulieren es die OVB – angeschafft werden.

Bürgermeister Peter Schneider ist dennoch überzeugt, dass der Spagat, einerseits den Stadtbusverkehr auszuweiten und gleichzeitig die Schadstoffbelastung der Luft zu verringern, mittelfristig „nur mit Hilfe emissionsfreier, mit Öko-Strom betriebener Elektrobusse gelingen kann“. Das E-Bus-Konzept wurde vom Aachener Büro ebusplan entwickelt und gibt den OVB einen Handlungsleitfaden an die Hand. Was das Ladesystem angeht, setzen die Offenbacher neben der Depotladung per Pantograph über Nacht auch auf Gelegenheitsladen während des Betriebs. Binnen weniger Minuten werden die Busse dabei an 300-kW-Schnellladestationen zwischengeladen, die an den Endhaltestellen Kaiserlei und An den Eichen aufgestellt werden sollen.

Die „Offenbach-Post“ berichtet, dass sich das Gesamtvolumen des anvisierten Umsetzungskonzepts auf rund 16,5 Millionen Euro belaufen dürfte. Allerdings solle die jährliche Mehrbelastung der OVB dank Fördermitteln im Zeitraum bis 2022 deutlich unter 500.000 Euro liegen.

Die E-Busse gelten als künftiges Herzstück von Offenbachs ganzheitlichem E-Mobilitätskonzept. Die Einwohner der Stadt sollen die Möglichkeit haben den Weg von „Tür zu Tür“ rein elektrisch zurückzulegen, indem ergänzend zum ÖPNV auch das Ausleihangebot für Pedelecs und E-Autos ausgeweitet wird. Künftig soll es demnach im Stadtgebiet sechs gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund unterhaltene E-Mobil-Stationen geben, an denen diese Sharing-Angebote gebündelt werden. Der Ausbau hat bereits begonnen.
op-online.de
, emobilserver.de

2 Kommentare

zu „Offenbach sattelt ab 2019 auf Elektrobusse um“
Helmut Kröger
01.03.2018 um 19:09
Warum wird nicht geschrieben, das Offenbach ein komplettes Netz elektro - Oberleitungsbusse gehabt hatte bis ca. 1965, warum kann man das nicht wieder instand-setzen ? E-OB Busse Netze sind in Ost-Europa viele in Betrieb, und es könnte von dort neue gekauft werden.
Hannes Mystrek
02.03.2018 um 13:05
Bei welchem Bushersteller arbeiten Sie, Herr Kröger, um für sowas 'Werbung' zu machen? Haben Sie Ihren s/w-Fernseher aus den 60ern auch aufmöbeln lassen?

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