Flixbus setzt E-Busse von Yutong und BYD ein

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Der Fernbusbetreiber Flixbus wird schon bald in Frankreich seine erste Elektrobus-Linie starten. Auf der Strecke zwischen Paris und Amiens will das Unternehmen ab April zwei E-Busse des chinesischen Herstellers Yutong einsetzen. 

Die beiden Städte liegen rund 150 Kilometer auseinander und die Busse sollen 200 km ohne Ladestopp schaffen. Die einfache Fahrt wäre also ohne Nachladen möglich – sofern alles nach Plan läuft.

Auch in Deutschland will Flixbus ab Sommer auf einer bisher nicht näher bestimmten Linie zwischen Hessen und Baden-Württemberg mit einem E-Bus unterwegs sein. Dort wird dann das Modell C9 von BYD eingesetzt. Dieses bietet bis zu 40 Personen Platz und kann maximal 90 km/h erreichen.

Im Fernbussegment ist die Elektrifizierung einer kompletten Linie eine Premiere: Yvan Lefranc-Morin, Frankreich-Direktor von Flixbus, spricht deshalb auch selbstbewusst von einer Weltneuheit: „Über eine solche Distanz ist das bisher noch nie angeboten worden.“

In einem Interview hatte Flixbus-Mitbegründer Jochen Engert Mitte Februar bereits über Zukunftstechnologien im deutschen Fernbusmarkt gesprochen: „Auf der Langstrecke wird der Hybridbus der nächste Schritt sein“, sagte er bei dieser Gelegenheit und stellte in Aussicht, dass Flixbus in absehbarer Zeit Pilotversuche starten würde. Als Hersteller, sagte er, seien vor allem Bus-Anbieter aus Übersee interessant. Immerhin: „Die deutschen Hersteller haben begriffen, dass sie da etwas machen müssen“, so Engert.

So viel zum deutschen Markt, in Frankreich setzt der Fernbusbetreiber derweil mit den ersten rein elektrischen Bussen ein aufmerksamkeitserregendes Ausrufezeichen. Gestemmt wird das Projekt zusammen mit dem Partner B.E. Green, einer Tochtergesellschaft des französischen Buskonzerns Dominique. „Bisher ziehen es französische, ja europäische Hersteller vor, sich auf elektrische Stadtbusse zu konzentrieren“, begründet deren Geschäftsführer Patrick Mignucci, warum zwischen Paris und Amiens ein chinesischer Bus zum Einsatz kommen wird. „Sie haben die technischen Fähigkeiten, aber der Fernbusmarkt ist ihnen bisher nicht attraktiv genug.“

André Schwämmlein, deutscher Geschäftsführer von Flixbus, äußerte sich folgendermaßen zur Premiere in Frankreich: „Wir wollen die Mobilität der Zukunft mitgestalten. E-Busse sind in im Moment in der Anschaffung zwar deutlich teurer, dennoch sind wir überzeugt, dass sich diese Investition in die Zukunft lohnt.“ Es gelte, als Anbieter ein klares Zeichen zu setzen, dass die Mobilitätswende möglich ist. „Zeitgleich ist der erste E-Fernbus ein Signal an die Bushersteller, Innovationen voranzutreiben und Alternativen zum reinen Diesel-Antrieb zu entwickeln.“ Zukunftsfähige Mobilität sei mittlerweile eben auch ein „gesellschaftliches Anliegen“.
connexionfrance.comleparisien.fr (Frankreich), spiegel.de (Deutschland)

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