Endgültiges Aus für Kamenzer Batteriespezialist Litarion

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Der Kamenzer Batteriespezialist Litarion stellt seinen Betrieb ein. Nachdem die Firma bereits im Januar ein Insolvenzverfahren eingeleitet hatte, kommt nun das endgültige Aus für Litarion, da sich die Hoffnung auf eine Investorenlösung zerschlagen hat.

Konkret konnte in Verhandlungen zwischen der Li-Tec Battery GmbH, Eigentümerin der von Litarion genutzten Räumlichkeiten, und zwei möglichen Investoren über die Weiternutzung der Immobilie keine Einigung erzielt werden. „Ohne Aussicht auf eine Investorenlösung ist eine weitere Fortführung aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht möglich“, zitiert die „Sächsische Zeitung“ aus einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die noch 120 Mitarbeiter von Litarion sollen in den nächsten Tagen ihre Kündigungen erhalten.

Wir erinnern uns: Im Januar hatte Litarions kanadische Muttergesellschaft Electrovaya mitgeteilt, dass die Tochtergesellschaft einen „freiwilligen strukturierten Insolvenzprozess“ einleite. Der Auslöser: Die zu Daimler gehörende Li-Tec Battery GmbH hatte angekündigt, das Mietverhältnis mit Litarion zum 31. Januar zu beenden. Zuvor soll es Probleme mit Zahlungen gegeben haben und zu Pfändungen gekommen sein.

Electrovaya ging zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass das Insolvenzverfahren vorerst keine Auswirkungen auf die Erfüllung von aktuellen und zukünftigen Kundenaufträgen haben würde. Das hat sich nun als Trugschluss herausgestellt. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg fand zwar zwei potenzielle Investoren, die Kaufangebote abgaben, mit Daimler wurden sie sich aber offenbar über keinen Anschlussmietvertrag einig.

Litarion muss demnach seinen Betrieb einstellen. Das Unternehmen – eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Electrovaya – produzierte kundenspezifische Zellen, Elektroden und keramische Separatoren. Noch Mitte Dezember schloss sich Litarion dem Konsortium Fab4Lib zum Aufbau einer deutschen Großserienfertigung für Lithium-Ionen-Batteriezellen an. Nicht nur dieses Projekt, sondern die ohnehin im internationalen Konkurrenzkampf um Bedeutung ringende deutsche Batterieindustrie hat nun einen Akteur weniger.
sz-online.de, mdr.de

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