Mercedes-Benz zeigt Mobilitätskonzept Vision Urbanetic

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Mercedes-Benz Vans hat in Kopenhagen ein neues Mobilitätskonzept präsentiert. Der Vision Urbanetic basiert auf einem autonom fahrenden, elektrisch betriebenen Chassis, das unterschiedliche Wechselaufbauten für die Personen- oder die Güterbeförderung aufnehmen kann.

Bei dem Modell handelt es sich um einen Ansatz, der nach den Worten des Herstellers „weit über bisherige Ideen rund um autonome Fahrzeuge hinausgeht“. Es sei darauf ausgelegt, die Bedarfe sämtlicher Akteure im urbanen Umfeld zu erfüllen. Die Vision hinter dem Konzept sei, bei einer nahezu unveränderten Straßeninfrastruktur mehr Personen und Güter mit weniger Fahrzeugen zu befördern.

So viel zur Vorrede, es geht aber auch konkreter: So ist der 5,14 m lange Vision Urbanetic je nach Karosserieaufbau in der Lage, entweder zwölf Passagiere zu befördern, bis zu zehn EPAL-Paletten zu transportieren oder mit einem vollautomatisierten Regalsystem als mobile Packstation zu agieren. Das Laderaumvolumen liegt laut Mercedes-Benz bei 10 Kubikmetern, die maximale Zuladung bei etwa einer Tonne. Weitere Aufsätze für verschiedenste Einsatzzwecke seien denkbar. Der Wechsel der Aufbauten kann innerhalb weniger Minuten erfolgen, denn alle Fahrfunktion finden sich im Chassis wieder, das dank Autonomielevel 5 theoretisch auch ohne Aufbau zum nächsten Einsatzort fahren kann.

Der Vision Urbanetic verfügt über keinerlei Cockpit mehr. Das Außendesign ist so konzipiert, dass das Fahrzeug mit seiner Umgebung kommunizieren kann, indem es etwa auf einem Front-Display oder per digitalem Shadowing im Bereich der Seitentür Fußgänger darüber informiert, dass sie wahrgenommen wurden.

Die wirklich zukunftsgewandten Funktionen des Konzepts finden sich allerdings in der IT-Infrastruktur. So kann es Angebot und Nachfrage in Echtzeit in einem definierten Mobilitätsraum analysieren. Daraus resultiere eine autonom fahrende Flotte, deren Routen flexibel und effizient auf Basis des aktuellen Beförderungsbedarfs geplant werden, so Mercedes-Benz. Doch das sei nicht alles: „Dank Vollvernetzung, Auswertung lokaler Informationen und einer intelligenten Steuerung kann das System nicht nur aktuelle Bedarfe analysieren, sondern auch daraus lernen.“ In der Praxis heißt das, dass das Fahrzeug beispielsweise eine Menschengruppe in einem gewissen Bereich erkennt und daraufhin Fahrzeuge dorthin schicken kann, um den gesteigerten Bedarf direkt abzufangen. „Das System kann also flexibel reagieren und basiert nicht auf starren Routen oder festen Fahrplänen. Der Vision Urbanetic ist Teil eines Ökosystems, in dem sowohl Logistik-Unternehmen als auch Nahverkehrsunternehmen und Privatkunden ihre Mobilitätswünsche im urbanen Raum digital übermitteln“, so der Autobauer.

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Die Idee eines E-Fahrzeugs, das mittels verschiedener Aufbauten schnell umfunktioniert werden kann, ist nicht ganz neu: Die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed hat kürzlich ein Startup namens Snap Motion gegründet, um ihr elektrisches Konzeptfahrzeug Snap weiterzuentwickeln und für eine Kleinserie vorzubereiten. Dieses besteht aus einer Fahrplattform mit Elektroantrieb und Co., die angesichts ihres flachen Aufbaus auch als „Skateboard“ bezeichnet wird, und ebenfalls austauschbaren Aufbauten, auch Pods genannt, die von einer Fahrgastzelle über einen Laderaum bis zu einer mobilen Arztpraxis reichen können. Da beide Partien leicht zusammenfügbar sind, heißt das Modell „Snap“, das englische Wort für „einschnappen“ oder „einrasten“.
heise.de, daimler.com

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