BMW investiert Milliarden in Joint Venture mit Brilliance

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BMW treibt seine Elektro-Pläne in China mit weiteren Großinvestitionen voran. Der deutsche Autobauer übernimmt die Mehrheit am Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA). Darüber hinaus will das JV über drei Milliarden Euro in neue und bestehende Werkstrukturen in Shenyang investieren. 

Damit will der deutsche Autobauer die Weichen für das nächste Kapitel der Geschäftsentwicklung im Reich der Mitte stellen. Und der Schritt ist durchaus historisch: Bis dato hält kein deutscher Autobauer eine Mehrheit an einem China-Joint Venture. Die staatlich vorgegebene Begrenzung auf 50 Prozent ist erst kürzlich entfallen. Insofern schreibt BMW ein bisschen Geschichte. Dank der umfangreichen Investitionen soll der weitere Ausbau der Produktionskapazitäten auf dem weltgrößten Automobilmarkt vorangetrieben werden. Im Fokus dabei sind Elektroautos.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 15-jährigen Jubiläum von BBA gab BMW gemeinsam mit seinem Partner Brilliance China Automotive Holdings Ltd. (CBA) bekannt, den Vertrag für ihr Joint Venture vorzeitig zu verlängern und die bestehende Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Die Vertragsverlängerung gilt für 22 Jahre (von 2018 bis 2040). BMW beabsichtigt zudem, den Anteil an BBA von 50 Prozent auf 75 Prozent zu erhöhen. Hierfür investiert der deutsche Autobauer 3,6 Milliarden Euro. Eine entsprechende Vereinbarung haben die Partner jetzt unterzeichnet. Diese steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen sowie der Zustimmung der CBA-Aktionärsversammlung.

Gleichzeitig kündigte das Joint Venture an, in den kommenden Jahren über drei Milliarden Euro in neue und bestehende Werkstrukturen in Shenyang zu investieren. So soll unter anderem in Tiexi eine neue Produktion auf dem bestehenden Werksgelände die Kapazität des Standorts verdoppeln. Mit seinem hochflexiblen Produktionssystem soll das neue Werk in Tiexi in der Lage sein, Fahrzeuge mit vollelektrischen, teilelektrischen sowie konventionellen Antrieben auf einer einzigen Produktionslinie zu fertigen. Mit diesem neuen Werk, dem bereits bestehenden Motorenwerk und der Batteriefertigung sieht sich BMW „ideal aufgestellt“. Mit dem “hochflexiblen Produktionssystem” könne man „schnell auf die jeweilige Marktnachfrage reagieren” und sei “in der Lage, bis zu 100 Prozent elektrische Fahrzeuge zu produzieren“.

Weitere umfangreiche Um- und Ausbauten betreffen das in der Region benachbarte Werk Dadong. Die Struktur des Werks soll – bei gleichbleibender Produktionskapazität – sukzessive auf zukünftige BMW-Modellvarianten und das erwartete Marktwachstum ausgebaut werden. In der Folge werden die BBA-Werke ab Anfang der 2020er Jahre das jährliche Produktionsvolumen von BMW-Fahrzeugen schrittweise auf 650.000 Einheiten steigern. Dabei entstehen 5.000 neue Arbeitsplätze.

2017 liefen in den BBA-Werken Tiexi und Dadong insgesamt rund 400.000 Fahrzeuge vom Band. Aktuell werden sechs BMW-Modelle lokal in Shenyang gefertigt: Das Werk Tiexi fertigt die BMW 1er Limousine, den BMW 2er Active Tourer, die BMW 3er Limousine (inklusive Langversion) und den BMW X1 (inklusive PHEV-Version). Im Werk Dadong werden die BMW 5er Limousine (inklusive PHEV-Version) und der BMW X3 produziert. Von 2020 an läuft im Werk Dadong zudem der vollelektrische BMW iX3 vom Band. Das Fahrzeug wird ausschließlich in China gefertigt und von dort aus in die Welt exportiert.

Erst im Juli gab es interessante Neuigkeiten von BMW und Brilliance: Als erstem nicht-chinesischen Autobauer räumte CATL die Möglichkeit ein, sich über das Joint Venture mit einer Summe von rund 430 Millionen Dollar zu beteiligen, sobald CATL einen Teil seiner Anteile in China oder im Ausland zu verkaufen gedenkt.
wiwo.de, manager-magazin.de, bmwgroup.com

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