Induktives Laden: BMW startet Pilotprojekt in den USA

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BMW bringt induktives Laden nach dem Start in Europa im vergangenen Jahr nun auch in die USA – in Form eines Pilotprogramms mit 200 Privatkunden in Kalifornien, die Leasingfahrzeuge des 530e in ihrer Garage kabellos laden können.

Ein ähnliches Pilotprogramm gab es 2018 bereits in Deutschland. Seit Juli 2018 ist das BMW Wireless Charging als Option beim BMW 530e erhältlich. Die Ladeleistung liegt bei 3,2 kW. BMW reduziert nach eigenen Angaben die Übertragungsverluste durch den Einsatz einer hohen Frequenz. Der Wirkungsgrad des Gesamtsystems liegt bei 85 Prozent, was nur sieben Prozentpunkte weniger sind als beim konduktiven Laden.

Die Interessenten für den 36 Monate dauernden Alltagstest in Kalifornien können sich über eine spezielle Website bewerben, um einen der vorkonfigurierten 530e leasen zu können. Voraussetzung ist eine eigene Garage – und eine ausreichende Netzstabilität, was aber außerhalb des Einflussbereiches der Kunden liegt. Die Kosten für die Installation, Wartung (und nach Ende des Projekts auch der Deinstallation) trägt BMW. Für Kunden in Deutschland liegen die Kosten für das fahrzeugseitige CarPad-Modul bei 890 Euro, die Installation des GroundPad kostet pauschal 2.315 Euro.

Mit dem Pilotprojekt will BMW vor allem Erfahrungswerte aus dem Lebensalltag sammeln. Damit das Laden starten kann, muss das Fahrzeug mit dem CarPad relativ genau über dem GroundPad geparkt werden. Zwar hilft das System bei der Positionierung des Fahrzeugs. Offen ist aber, wie oft die Testnutzer das System wirklich aktivieren, ob im Alltag Fremdkörper zwischen den Ladeplatten zum Problem werden, und so weiter.
bmwgroup.com

4 Kommentare

zu „Induktives Laden: BMW startet Pilotprojekt in den USA“
Northbuddy
12.08.2019 um 14:06
3.200€ für etwas mehr Bequemlichkeit bei gleichzeitig schlechterer Ladeleistung/effizienz. K.a., für wen das interessant sein soll.Wenn man damit mit 11 oder 22kw mit zu einer Wallbox vergleichbaren Verlustleistung laden könnte und es ein herstellerübergreifender Standard wäre, der auch z.B. in Parkhäusern und Parkplätzen Einzug fände, sähe das natürlich anders aus. Aber so ist es nur eine Teure proprietäre Lösung.
Heinz
12.08.2019 um 15:08
Interessant für all diejenigen PHEV-Fahrer, denen es schon zu aufwändig ist, das Ladekabel aus dem Kofferraum zu holen.Bei der Kritik an der Ladeleistung sollten Sie zwei Dinge bedenken: Es geht um PHEV, die laden ohnehin meist nicht schneller als 3,7 kW – die hier genannten 3,2 kW machen also kaum einen Unterschied. Und selbst wenn es um BEV gehen würde: BMW denkt (zum Glück) global, denn dreiphasiges Laden mit 11 oder 22 kW (zuhause) spielt wenn überhaupt in Europa eine Rolle. Große Märkte wie die USA und China laden AC einphasig, auch da schrumpft der Unterschied.Wo ich Ihnen absolut Recht gebe: Wenn das eine Chance haben soll, brauchen wir schnell Standards und keine proprietären Lösungen!
Northbuddy
12.08.2019 um 16:32
Nun ja.Wenn man einen PHEV kauft, dann benötigt man auch (optimiler Weise) eine Ladestation. Eine Wallbox gibt es mit Kabel (damit man eben nicht an den Kofferraum muss) für unter 500€. Im Vergleich zu den 3.200€ der induktiven Lösung schon heftig. Und die Wallbox funktioniert mit jedem elektrifizierten Fahrzeug. Die BMW Lösung dürfte ggf. bei einem Fahrzeugwechsel mit einem anderen Hersteller nicht funktionieren. Bei den 3.2kw geht es nicht nur um die Geschwindigkeit. Der Ladeverlust ist auch höher (es ist also nicht nur langsamer, sondern auch teurer damit zu laden).Ich fahre einen 530e. Mir wären die 1-2sek. Zeitersparnis zuhause beim "stöpseln" keine 2.500€ Aufpreis (im Vergleich zu Wallbox) wert.Mit einem Standard für 11-22kw beziehe ich mich da eher auf das öffentliche Laden mit BEVs. Das würde Sinn machen (kein Kabelsalat) und sollte natürlich auch von den den PHEVs nutzbar sein. Generell sind bei PHEV aber gerade die 3.6kw 1phasig ziemlich lästig, wenn man viel Zwischenladen muss. Mercedes ist ja ja wenigstens bei 7.4kw 2phasig angekommen.
Heinz
13.08.2019 um 10:10
Richtig, es ist genau so, wie Sie schreiben: optimaler Weise. Für mich war ein PHEV aus diesem Grund leider raus, weil die Eigentümerversammlung sich gegen eine Ladestation ausgesprochen hat. Dann ergibt das keinen Sinn. Da viele PHEV jedoch wegen Umweltbonus und Dienstwagen-Steuer gekauft/geleast werden, spielen solche Überlegungen da leider nur eine Nebenrolle.Zum Ladeverlust: Da muss ich Ihr Argument gegen Sie verwenden: Wer 3.200 Euro für so eine Lösung ausgibt, dem sind auch sieben Prozent Wirkungsgrad und entsprechend höhere Ladekosten (vielleichgt 15 Cent pro Ladevorgang zuhause) sehr egal.

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