Ford Mustang Mach-E zunächst vor allem für Europa?

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Ford will Insidern zufolge 60 Prozent der im ersten Jahr produzierten Exemplare seines Elektro-SUV Mustang Mach-E in der EU absetzen. Hintergrund der Überlegungen sind natürlich die hiesigen Flottengrenzwerte, die Ford mit dem Elektroauto-Absatz erfüllen will.

Diese Zahl nennt das Portal Electrek unter Berufung auf eine Insider-Quelle bei Ford. Sie ist also mit Vorsicht zu genießen, eine andere Zahl zum Mustang Mach-E hingegen gilt als bestätigt: Der US-Autobauer plant im ersten Produktionsjahr aufgrund der noch mangelnden Verfügbarkeit von Batterien nur mit insgesamt 50.000 Einheiten des Mustang Mach-E. Das will der Automobil-Journalist Ian Thibodeau von Joe Hinrichs, Automotive-Chef bei Ford, erfahren haben.

Rechnet man mit diesem Produktionsvolumen, würden bei dem genannten 60-Prozent-Anteil rund 30.000 Fahrzeuge in die EU geliefert werden und rund 20.000 Autos in den USA verbleiben. Eine Bestätigung seitens des Herstellers für diese Zahlen gibt es allerdings nicht. Unklar ist auch, wie die Fahrzeuge auf die einzelnen Märkte aufgeteilt werden. „Ford hat seinen Sitz in den USA, daher würde man erwarten, dass die meisten Autos zuerst hier landen“, schreibt Electrek. „Die EU nimmt die Emissionsvorschriften jedoch ernst. Aus diesem Grund liefert Ford den Großteil der Produktion seines neuen Mach-E nach Europa.“

Ford hatte im April seine Elektrifizierungsstrategie für Europa verkündet, dabei aber fast nur Hybridfahrzeuge aufgeführt – und auf der IAA im September auch in erster Linie Hybridmodelle gezeigt. Als reine Elektroautos wurden bereits damals nur das für 2020 angekündigte E-SUV (also der Mustang Mach-E) und für 2021 die Elektroversion des Transit genannt. Sprich: Kurzfristig wird der Mach-E das einzige BEV von Ford in Europa sein. Und wenn dieses eine Modell einen nennenswerten Beitrag zur Senkung der Flottenemissionen beisteuern soll, muss es in entsprechenden Stückzahlen verfügbar sein.

Mit Wirkung zum 1. Juli hat sich Ford Europa bekanntlich in die drei Geschäftsbereiche Pkw, Nutzfahrzeuge und Importmodelle aufgegliedert. Der Mustang Mach-E wird selbstverständlich den Importmodellen zugeordnet, der Elektro-Transit wird ein Nutzfahrzeug. Die Entwicklung für die europäischen Pkw, einschließlich Batterie-elektrischer Modelle, wurde im Zuge der Umstrukturierung in Köln-Merkenich gebündelt. Bis die angekündigte „Familie von Batterie-elektrischen Fahrzeugen“ in Europa produziert wird, werden jedoch noch einige Jahre vergehen.

Zurück in die USA: Für die angeblich geplanten 20.000 Einheiten hat InsideEVs einen interessanten Vergleich aufgestellt. Mit den herunter gerechnet rund 1.650 Fahrzeugen pro Monat würde sich der Ford Mustang Mach-E in etwa auf dem Niveau eines Chevrolet Bolt (1.500 Fahrzeuge) ansiedeln. Der Audi e-tron quattro mit etwa 600 Fahrzeugen pro Monat und der Jaguar I-Pace (200 Fahrzeuge) liegen deutlich darunter. Beim Tesla Model 3 sind es in den USA aber 12.500 Exemplare pro Monat.

Diese Zahlen gelten laut der Aussage von Hinrichs aber nur für das erste Produktionsjahr. Er ließ dabei offen, wie lange die Produktion wegen der geringen Batterieverfügbarkeit eingeschränkt bleibt – und natürlich auf welchen Wert Ford die Fertigung des Mach-E im Anschluss skalieren will.
electrek.co, insideevs.com

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