Brandenburger Landtag winkt Kaufvertrag für Tesla-Gelände durch

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Der Finanzausschuss des Brandenburger Landtags hat den Kaufvertrag für das Gelände der geplanten Tesla-Fabrik in Grünheide gebilligt. Der Kaufpreis wurde zunächst auf knapp 41 Millionen Euro taxiert. Nun muss noch der Vorstand von Tesla dem Kaufvertrag zustimmen.

An dem Kaufpreis hatte es zuletzt Kritik gegeben, da Tesla mit den vereinbarten 40,91 Millionen Euro bei dem 300 Hektar großen Grundstück nur 13,52 Euro pro Quadratmeter zahlen soll. In einem angrenzenden Gewebegebiet liege der Preis bei rund 40 Euro pro Quadratmeter, wie die „B.Z.“ berichtet hatte. Dort handelt es sich aber um bereits erschlossene Flächen, während Tesla Rohbauland erwirbt – also ohne Straßen und Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung.

Dennoch werde es auch zum Kaufpreis noch weitere Gutachten und Prüfungen geben, sagte die brandenburgische Finanzministerin Katrin Lange (SPD). „Die erste große Hürde ist genommen“, so Lange. „Die Entscheidung fiel einstimmig bei einigen Enthaltungen.“

Es gab aber auch Kritik am Vorgehen der Landesregierung, die ohne Konsultation des Finanzausschusses vor Weihnachten den Kaufvertrag ausgehandelt hatte. „Es ist unverständlich, warum der Ausschuss nicht im Februar im Rahmen der nächsten regulären Sitzung über den Grundstücksverkauf beraten kann – bis dahin kann die Landesregierung ihre Hausaufgaben machen und ein anerkanntes Verkehrswertgutachten vorlegen, aus dem sich ein endgültiger Verkaufspreis nachvollziehen lässt“, sagte etwa Ronny Kretschmer, der finanzpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag Brandenburgs.

In der ersten Bauphase will Tesla 152 Hektar des Geländes erschließen und dort die Gigafactory 4 errichten. In dem Werk sollen neben Batterien auch das Model Y und später das Model 3 gefertigt werden. Laut der Bekanntmachung im Amtsblatt für Brandenburg für das Genehmigungsverfahren ist der Produktionsstart seitens Tesla für Juli 2021 geplant.

Tesla selbst kann wohl gelassen auf diese politische Debatte in Brandenburg blicken, die genommene Hürde wiegt da wichtiger. Zumal es auch sonst gute Nachrichten für den Autobauer (auch abseits des Auslieferungsrekords für 2019) gibt: Die Tesla-Aktie eilt unterdessen derzeit von Rekord zu Rekord und nähert sich nun der Marke von 500 US-Dollar an. Tesla ist an der Börse mit einer Bewertung von rund 89 Milliarden Dollar derzeit mehr wert als General Motors (50 Milliarden Dollar) und Ford (37 Milliarden Dollar) zusammen. Und auch der Abstand zu VW ist auf weniger als zehn Milliarden Dollar geschrumpft.
automobilwoche.de, handelsblatt.com (Börsenwert)

1 Kommentar

zu „Brandenburger Landtag winkt Kaufvertrag für Tesla-Gelände durch“
Manfred Stummer
10.01.2020 um 08:41
"Es ist unverständlich, warum der Ausschuss nicht im Februar im Rahmen der nächsten regulären Sitzung über den Grundstücksverkauf beraten kann..."Zumindest ebenso unverständlich warum sich die Damen und Herren im Finanzausschuss bei einem derart wichtigen Projekt nicht auf einen außertourlichen früheren Termin einigen können.

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