Aston Martin: Wurde der Rapide E eingestellt?

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Im April 2019 hatte Aston Martin mit dem Rapide E sein erstes Elektromodell vorgestellt, das in einer limitierten Auflage von 155 Exemplaren gebaut werden sollte. Nun berichtet ein britisches Magazin, dass nicht einmal diese wenigen Fahrzeuge gebaut werden sollen.

Soll heißen: Aston Martin wird sein erstes vollelektrisches Modell nicht produzieren, wie das britische Magazin Autocar unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet. Das Modell soll lediglich als Forschungsprojekt erhalten bleiben, um die künftige Elektrifizierung des Herstellers voranzutreiben.

Der 800-Volt-Stromer, dessen Serienversion Aston Martin 2019 vorgestellt hatte, wurde seit Jahren entwickelt, im vergangenen Sommer wurde auf dem Goodwood Festival of Speed ein seriennahes Auto vorgestellt und vor Publikum über die Rennstrecke geschickt. Das Modell war also quasi fertig entwickelt, soll aber nun nicht ausgeliefert werden.

Hintergrund der Entscheidung dürfte das Geld sein: Kürzlich musste der britische Autobauer, der seit Jahren finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, eine Gewinnwarnung herausgeben. Darin bezeichnete CEO Andy Palmer 2019 als „sehr enttäuschendes Jahr“, machte aber keine Angaben zur Zukunft des Rapide E.

Stattdessen will das Unternehmen seine beschränkten Finanzmittel offenbar für den DBX einsetzen. Von dem SUV-Modell, das ab dem zweiten Quartal 2020 ausgeliefert werden soll, erhoffen sich die Briten steigende Stückzahlen und Einnahmen. Der DBX wird in dem neuen Werk in St. Athan gebaut, die Fabrik in Wales wird von Aston Martin aber auch „Home of Electrification“ genannt: Dort sollte auch der Rapide E und später weitere Elektroautos gefertigt werden.

Eine offizielle Bestätigung für das Aus des Rapide E gibt es allerdings bislang nicht. Wie viele Bestellungen Aston Martin bisher für das Modell erhalten hat, ist nicht bekannt – ebenso, ob aus diesem Grund eventuell Rückzahlungen an Vorbesteller anfallen.

Unter der Marke Aston Martin hatten die E-Autos ohnehin keine große Zukunft: Nach dem Rapide E sollten weitere E-Modelle unter der eigenen Marke Lagonda verkauft werden. Zu deren Zukunft macht allerdings auch „Autocar“ keine Angaben.
autocar.co.uk

2 Kommentare

zu „Aston Martin: Wurde der Rapide E eingestellt?“
Andreas E.
13.01.2020 um 07:49
Investitionen sind nun leider zunächst erstmal mit einem Gewinnrückgang oder evtl. sogar zu Anfangs mit einem Verlust verbunden. Kleinere Börsennotierte Firmen die wegen der Geldgier der Spekulanten kein Quartal Ohne Verlust abschließen können/dürfen, werden dann letztendlich auf der Strecke bleiben, wenn Sie den Anschluss verpasst haben. Schade drum :(
Bruford
13.01.2020 um 09:46
Gegenüber Tesla können die bei evtl. Testvergleichen doch nur verlieren. Was nun weiterhin bleibt ist der Heiligenschein des PS-Verbrenner-Sportwagenimages. In so fern ist der Rückzieher aus Marketingsicht gut nachvollziehbar.

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