China prüft offenbar Verlängerung der E-Auto-Subventionen

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Die chinesische Regierung erwägt angeblich, ihre Subventionen für Elektrofahrzeuge entgegen des ursprünglichen Plans über dieses Jahr hinaus zu verlängern, nachdem der E-Auto-Absatz in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen war.

Das will die Nachrichtenagentur Bloomberg von Insidern erfahren haben. Angesichts des starken Absatzrückgangs hätten die politischen Entscheidunsträger laut den Informanten verschiedene Möglichkeiten diskutiert, den Markt wiederzubeleben. Die Gespräche über eine Verlängerung der Subventionen befinden sich dem Bericht zufolge aber noch in einer frühen Phase und es gebe keine Garantie, dass die Subventionen verlängert werden.

Nach aktuellem Stand sollen die Subventionen der Zentralregierung Ende 2020 auslaufen, es kann aber weitere regionale Fördermaßnahmen geben. Im Juli 2019 hatte die Regierung die Förderungen für New Energy Vehicles – also Plug-in-Hybride Batterie-elektrische Autos und Brennstoffzellenfahrzeuge – gekürzt. Mit diesem Schritt sollte die zuvor mit massiven Subventionen geförderte Elektroauto-Industrie „rationalisiert“ werden – eine über Jahre stufenweise Entwöhnung nachdem aus Sicht der Regierung ausreichend viele Unternehmen am Markt etabliert sind.

Da die Verkäufe im zweiten Halbjahr massiv eingebrochen sind (das Gesamtjahr 2019 lag wegen des starken ersten Halbjahrs nur leicht im Minus) und auch im Januar 2020 sich die Lage nicht gebessert hat (-54 Prozent um Vergleich zum Januar 2019) scheint in Peking nun zumindest über mehrere Szenarien diskutiert zu werden. Noch im Januar hatte Miao Wei, Chinas Minister für Industrie und Informationstechnologie, einen Versuch gestartet, die Märkte zu beruhigen: Er kündigte an, dass es in diesem Jahr „keine signifikanten Kürzungen“ bei der E-Auto-Subvention geben werde.

Der gesamte Automarkt ging im vergangenen Jahr laut des Branchenverbands CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) zurück. Die Zahlen sind noch nicht bzw. nur minimal von dem Ausbruch des Coronavirus beeinflusst, da die ersten Fälle erst Ende Dezember bekannt wurden. Maßnahmen wie Sperrungen und verordnete Werksschließungen fanden erst 2020 statt.

Profiteure einer verlängerten Förderung wären vor allem chinesische Hersteller wie BYD, BAIC und kleinere Unternehmen wie Nio. Mit dem Model 3 aus der Gigafactory 3 nahe Shanghai ist aber auch ein Modell von Tesla auf der Förderliste.
automobilwoche.de, bloomberg.com

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