VW Touareg: Top-Modell wird ein Plug-in-Hybrid

Auf dem Genfer Autosalon wird Volkswagen in wenigen Tagen den Touareg R vorstellen. Damit wird auch das große SUV – nach dem Aus des Phaeton immerhin das Top-Modell der Marke – einen Plug-in-Antrieb erhalten.

Damit folgt VW etwa dem hausinternen Beispiel von Porsche, wo die sportlichsten Varianten des Panamera und des Touareg-Schwerstermodells Cayenne seit einigen Jahren als PHEV erhältlich sind. Vom Cayenne e Hybrid übernimmt der Touareg R auch den Antrieb. Dieser bietet eine Systemleistung von 340 kW und beinhaltet einen E-Motor mit 100 kW und eine Batterie mit 14,1 kWh Energiegehalt.

Der Touareg R ist das erste PHEV-Modell von Volkswagen R und kann bis 140 km/h elektrisch gefahren werden – darüber schaltet sich der V6-Benziner dazu. Wenn der Fahrer die E-Höchstgeschwindigkeit nicht ausnutzt, soll er im Alltag „die Distanzen der meisten Pendler“ rein elektrisch absolvieren können, so VW. Einen genauen Wert für die E-Reichweite nennen die Wolfsburger aber nicht. Auffällig ist, dass der Touareg R auf den veröffentlichten Bildern kein E-Kennzeichen hat. Somit stößt er entweder im WLTP mehr als 50 Gramm CO2 pro Kilometer aus oder schafft die Mindest-Reichweite von 40 Kilometern nicht.

Die 14,1 kWh große Batterie sitzt unter dem Kofferraum, Angaben zur Ladeleistung macht VW in der kurzen Mitteilung nicht – bei Porsche wird ein Wert von 7,2 kW genannt, an einer entsprechenden Ladestation ist die Batterie in 2,4 Stunden geladen.

Dafür gehen die PR-Leute in der Mitteilung auf die Assistenzsysteme des Touareg R ein: Er soll nicht nur bis zu 3,5 Tonnen ziehen können, beim Rangieren mit dem Anhänger (auch rein elektrisch möglich) unterstützt der Trailer Assist. Zudem sei der Touareg R als erstes Modell der Marke bis zu 250 km/h mit dem Travel Assist assistiert gefahren werden. VW gib hier aber selbst an, dass die Höchstgeschwindigkeit dabei weniger entscheidend sei als die Tatsache, „dass die neueste Generation des Travel Assist den immer höheren Entwicklungsstand der Volkswagen Systeme auf dem Weg zum autonomen Fahren widerspiegelt“.

Während sich hierzu viele sicher eine eigene Meinung bilden, ist ein anderer Paradigmenwechsel klar: Mit dem Touareg R ist der derzeit stärkste Volkswagen elektrifiziert. Und während bei der ersten Generation des SUV das R-Modell noch ein V10-Diesel aus den Zeiten Ferdinand Piëchs war, werden künftig Plug-in-Hybride mit dem R-Label verkauft. Und bald womöglich sogar noch mehr, VW werden auch Pläne für einen vollelektrischen Sportwagen auf MEB-Basis nachgesagt, in den die Erkenntnisse aus dem Rennwagen ID.R einfließen sollen.

Zurück zum Touareg: Zu den genauen Betriebsmodi des Hybrids macht VW in den fünf Absätzen noch keine Angaben. Der Fahrer soll aber über das Hybridmenü im Infotainmentsystem den Ladestand der Batterie steuern können. Bei aktiver Routenführung rechnet der Batteriemanager auch Straßen- und Topographiedaten ein, um die elektrische Reichweite zu maximieren.

Preise für den Touareg R nennt VW derzeit noch nicht, er soll aber in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen. Aktuell starten die Preise bei 60.130 Euro für den V6-Diesel, 63.505 Euro für den V6-Benziner und 89.825 Euro für den V8-Diesel. Als Top-Modell dürfte sich der Touareg R noch über dem großen Diesel ansiedeln – und läge damit fast auf dem Niveau des Porsche Cayenne e Hybrid, der bei 91.684 Euro startet. Nur eines steht fest: Für die Förderung durch den Umweltbonus qualifiziert sich der Touareg R mit solchen Preisen nicht.
heise.de, volkswagen-newsroom.com

2 Kommentare

zu „VW Touareg: Top-Modell wird ein Plug-in-Hybrid“
Jörg
26.02.2020 um 04:46
Eine 14,1 kWh Batterie in so einem Panzer. Das hat doch mit Elektromobilität nichts zu tun. Solche Hybridfahrzeuge sind Augenwischerei. Sie dienen der deutschen Automobilindustrie lediglich dazu, die Umstellung auf Elektrofahrzeuge noch ein paar weitere Jahre zu verzögern.
H.Klintworth
26.02.2020 um 15:13
Das ist so armselig, die deutsche Autoindustrie ist so lächerlich, das man darüber schon nicht mal mehr lachen kann. Tesla zeigt euch, wie man es wirklich macht. Aber , wenn die „Deutschen“ ein akzeptables Elektroauto auf dem Markt bringt, feiern sie sich wie Könige ...... Sie sollten nochmals die Schulbank drücken.

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