Mit großen Nieren Richtung Serie: BMW zeigt Concept i4
Mit dem Concept i4 hat BMW die seriennahe Version seines Elektro-Gran-Coupés vorgestellt, das 2021 auf den Markt kommen soll. Dabei gibt BMW an, dass der Elektroantrieb „im Kern der Marke“ ankomme.
Dieser Satz ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen gesteht der Konzern ein, dass man es in sieben Jahren nicht geschafft hat, den i3 als Kernprodukt zu behandeln. Zum anderen dürfte gemäß dieser Formulierung der kommende iX3, dessen Produktion 2020 anläuft, ebenfalls nicht zum Kern der Marke gehören.
Zurück zum Concept i4: Die Studie trägt zahlreiche Design-Elemente des Concept 4 mit Verbrennungsmotoren, das BMW auf der IAA 2019 gezeigt hatte. Am Auffälligsten ist natürlich der mächtige „Kühlergrill“, bei dem die beiden markentypischen „Nieren“ sogar bis in die Fronthaube hineinreichen. „Das Design ist dynamisch, klar und elegant: passend zu einem emotionalen Elektrofahrzeug und den Werten von BMW“, sagt Adrian van Hooydonk, Leiter BMW Group Design. Bei dem Elektroauto sind die Kühleröffnungen aus aerodynamischen Gründen jedoch geschlossen – zudem sind hinter der Fläche zahlreiche Sensoren verborgen.
Wer angesichts der immer größer werdenden Kühlergrills bei den SUV-Modellen von BMW dachte, dass diese in der Verbrenner-Welt bleiben, lag offenbar daneben: „Dabei zeigt das BMW Concept i4 bereits einige Designelemente in Exterieur und Interieur, die sowohl im BMW i4 wie auch darüber hinaus in weiteren elektrisch angetriebenen Serienfahrzeugen zu sehen sein werden“, schreibt der Autobauer in der Mitteilung.
Beim Design des Hecks hat das Team um van Hooydonk und Domagoj Dukec, Leiter BMW Design, versucht, markentypische Elemente wie die L-förmigen Rückleuchten mit aerodynamischen Funktionen zu verbinden. So sollen zahlreiche Abrisskanten am Heck den Luftfluss um das Auto verbessern. Nettes Detail: Wo sonst die Endrohre münden würden, zeigen in dem „BMW i Blau“ gehaltene Elemente den neuen Antrieb des i4 an.











Im Innenraum gibt es laut BMW bereits einen konkreteren Blick auf die Serie: Das Curved Display soll bereits dem Serienstand aus dem i4 und auch iNext entsprechen. Das zusammenhängende und auf den Fahrer ausgerichtete Display soll die Darstellung von Informationen optimieren und die intuitive Touch-Bedienung des Displays erleichtern.
Rund um das Curved Display soll das Interieur „maximal reduziert“ ausfallen. So wurden unter anderem die Luftauslässe tief in die Geometrie des Armaturenträgers integriert, um nicht aufzufallen. Im Heck sollen Details wie die integrierten Kopfstützen die Sportlichkeit betonen, gleichzeitig soll der Fond durch die Materialien ein Lounge-Feeling erzeugen. Klar ist: Dem Elektroantrieb sei Dank haben die Passagiere hier mehr Platz für Kopf und Beine als in einem vergleichbar großen Verbrenner-Modell.
Die technischen Daten des Concept i4 sind weitgehend bekannt. Bis zu 600 Kilometer Reichweite (WLTP), bis zu 390 kW, in circa vier Sekunden von null auf hundert, Höchstgeschwindigkeit über 200 Stundenkilometer – diese Eckdaten hatte BMW bereits früher genannt. Die 550 Kilogramm schwere Batterie kommt auf einen Energiegehalt von „rund 80 kWh“ und soll sich durch ihre „extrem Flache Bauweise“ auszeichnen.
Die Serienproduktion des neuen BMW i4 startet 2021 im Stammwerk der BMW Group in München. In München werden somit zukünftig sowohl Automobile mit Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybride als auch rein batteriebetriebene Fahrzeuge auf demselben Band gefertigt. Wie die Münchner angeben, können 90 Prozent der bestehenden Produktionsanlagen weiter verwendet werden, die restlichen zehn Prozent (insbesondere rund um den Hinterbau) müssen neu errichtet werden. Neu ist natürlich auch die separate Anlage zur Montage des Akku-Packs. Insgesamt investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben 200 Millionen Euro in das Werk München.
bmwgroup.com
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