Gumpert Aiways: Nathalie geht in Kleinserienfertigung

Gumpert Aiways hat den Produktionsstart für das erste Serienmodell mit Methanol-Brennstoffzelle bekannt gegeben. Die „First Edition“ der Roland Gumpert Nathalie ist eine Sonderauflage mit üppiger Ausstattung und Sonderlackierung, die zum Preis von 407.000 Euro angeboten wird.

Wie viele Modelle der „First Edition“ veräußert werden, ist nicht bekannt. Aber laut Roland Gumpert, Chef des deutsch-chinesischen Joint-Ventures Gumpert Aiways, sollen von der Nathalie insgesamt maximal 500 Exemplare – inklusive der „First Edition“ – gebaut werden. Die Sonderausstattung und -lackierung der „First Edition“ sei im Basispreis von 407.000 Euro inklusive, zu dem die Nathalie weltweit vermarktet wird, heißt es in einer uns per E-Mail vorliegenden Pressemitteilung.

Die ersten Fahrzeuge sollen ab dem ersten Halbjahr 2021 verfügbar sein. Damit verzögert sich der Marktstart der Kleinserie nach hinten. Im November hieß es noch, dass die „First Edition“ in diesem Sommer ausgeliefert werden könne.

Apropos November – wir erinnern uns: Nach der Präsentation des E-Sportwagen-Konzepts RG Nathalie mit Methanol-Brennstoffzelle im Jahr 2018 hat Roland Gumpert im November 2019 auf der asiatischen Importeursmesse CIIE die Serienversion der Methanol-Brennstoffzelle nachgeliefert. Mit diesem von Blue World Technologies zugelieferten Herzstück soll das Fahrzeug dem Firmenchef zufolge rund 1.000 Kilometer weit fahren können, bevor es in drei Minuten nachgetankt werden muss.

Doch zurück zur nun präsentierten Serienversion der Nathalie. Laut Gumpert wurde das Modell gegenüber der 2018 vorgestellten Studie an vielen charakteristischen Stellen bearbeitet. Die Proportionen seien verfeinert sowie die Front- und Seitenlinien geschärft worden. Allradantrieb und Gitterrohrrahmen mit Überrollkäfig sollen die Nathalie Rennstrecken-fähig machen. Außerdem werden biologische Leichtbaumaterialien wie Flachs integriert –  bei der „First Edition“ verspricht Gumpert sogar den Einsatz von bis zu 50 Prozent dieses Materials.

Bei der im Serienmodell verbauten Methanol-Brennstoffzelle handelt es sich um ein Exemplar mit 15 kW. Die Energiekapazität des Gesamtsystems – Brennstoffzelle mit 65-Liter-Menthol-Tank und Pufferbatterie – soll 178 kWh betragen. Das ist etwas weniger als bei der Präsentation der Brennstoffzelle vor einigen Wochen in Aussicht gestellt. Seinerzeit war von einem 70-Liter-Tank und einer Gesamtkapazität von 210 kWh die Rede; Werte, die die 1.000 Kilometer Reichweite gewährleisten sollten. Als Reichweite der Serien-Nathalie nennt das Ingolstädter Unternehmen im obigen Video denn auch etwas moderatere 850 Kilometer. Außerdem soll das Fahrzeug in 2,5 Sekunden auf 100 km/h spurten und dank zweier synchronisierter 2-Gang-Getriebe auf bis zu 300 km/h kommen.

Erstmals macht Gumpert nun auch Angaben zur „einfachen Lösung zur Methanol-Versorgung“, die er bei der Vorstellung des Concept Cars 2018 angekündigt hatte. So sei die Versorgung für die Kunden im ersten Jahr nach Auslieferung kostenfrei. „Ein Über-Nacht-Lieferservice ist für den exklusiven Kundenkreis für Deutschland, Österreich, Schweiz installiert und wird momentan europaweit ausgebaut. Die Regionen Nordamerika und Naher Osten werden derzeit ebenso aufgebaut. Organisation und Vertrieb erfolgen über den Fieldmarketing Spezialisten FMS als Teil der international agierenden Advantage Smollan Group“, heißt es aus der Unternehmenszentrale.
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19 Kommentare

zu „Gumpert Aiways: Nathalie geht in Kleinserienfertigung“
Michl Bluemm
05.03.2020 um 19:18
Wie schwachsinnig ist dieses Auto??? Wer kann oder will sich das leisten? Nicht mal 1% der Weltbevölkerung... Ich bin selbst Ingenieur und hoffe auf ein kleines handliches Wasserstoff Auto in Smart oder Käfer Grösse und mir reichen 50 kW Keine Ahnung was sich manche Entwicker denken ‍♂️
Dr. Jakob Schillinger
11.01.2022 um 17:48
Jakob Schillinger Ich habe mir die Antworten durchgelesen. Mein Eindruck ist, dass die Kommentatoren die Gesamtproblematik nicht verstanden haben. Erdölderivate als Energiespeicher haben keine Zukunft (und ist auch gut so). CO2 aus der Luft zu fischen und zu Methanol umzuwandeln ist ein Weg, aber ob sinnvoll, möchte ich bezweifeln. Wenn man den Vorgaben der Bundesregierung folgt, soll verstärkt Windkraft und Sonne in Energie umgewandelt werden. Das Problem liegt in der Speichermöglichkeit. Alles in Li-Ion-Speichern zu puffern ist, denke ich, nicht machbar, weil die Lithium- und die Kobaldvorräte hierfür zusätzlich zu den Bedarfen der KfZ-Industrie nicht ausreichen werden. Methanol als Zwischenspeicher kann als Alternative Technologie zu der reinen Wasserstoffwirtschaft gesehen werden. Wasser ist ein kostbares Gut, aber fast überall verfügbar. Daraus Wasserstoff zu generieren und zu speichern ist unkompliziert und seit vielen Jahren erprobt (unter Wasser, auf der Erde und im Orbit). Diese Energieträger (Methanol oder Wasserstoff) in kleinen, handlichen, druckfesten Kartuschen (CO2-Sodastream vor Augen) oder über die bekannten Zapfsäulen an die unterschiedlichen Verbraucher (PKW/LKW/Camping/Entlegenen Orte) zu verteilen, wäre eine sinnvolle Weiterentwicklung für Regionen, die nicht das innereuropäische Stromnetz nutzen können. Geschätzt sind das ca. 90% der Erdbevölkerung. Und das ist das Potential. Bei allen Energierechenkünsten ist doch die Energiedichte von Wasserstoff am höchsten und bei einer geeigneten Ausbalanzierung kann man sehr viel Li-Ion Batterien (im Gesamt-Gewicht als auch am Li-Anteil) sparen. Dass man zuerst einen Technologieträger braucht, den sich nur wenige leisten können, ist althergebracht. Auch ein HORCH kam vor einem KÄFER. Und zu guter Letzt: Als Ingenieur kenne ich die Potentiale, die in belächelten Technologien stecken, wenn sie mit Tatkraft und wissenschaftlicher Feinarbeit angegangen werden. Denken Sie nur an Entwicklungsgeschichte des DIESEL-Diesel der MAN-Werke bis zu den heutigen Dieselmotoren.
Franz Bauer
17.05.2021 um 16:00
Sie sind Ingenieur und glauben, dass Wasserstoff in einem Kleinwagen der richtige Antrieb ist?Aus meiner Sicht ist das Thema Wasserstoff im PKW eigentlich durch.Und wenn die Nathalie nur eine Brennstoffzellenleistung von 15kW erzeugt und dabei mindestens 20kWh verbraucht auf der Autobahn (eher mehr), dann muss da eine sehr große Pufferbatterie verbaut sein. Mindestens 60kWh-90kWh. Dann kann ich mir auch gleich ein Model3 ohne die komplexe und teure Technik zulegen.
Flow
22.10.2020 um 13:27
Die Technologieträger und neue Technik sind immer zuerst im Luxussegment, ABS oder Navis gab es auch zuerst in der S-Klasse. Richtig spannend wird es tatsächlich erst, wenn die Technik in der Golf-Klasse ankommt und die Tankstellen ein paar Diesel-Zapfsäulen umstellen.
udo behner
26.06.2020 um 10:07
beutel !methonal lässt sich an jeder tanke für benzin abfüllen lediglich mit den dichtungen muß man mal schauenjeder benzintanker kann auch methanol transportieren ist viel weniger wassergefährdent als benzi oder diesel und sollte es mal verschüttet werden biologisch abbaunbar nur saufen soll man es nicht wirst du blind von!die isländer produzieren massig methanol aus co2 von vulkanen und ungenutztem strom aus geothermie
Sven Erik Kölbel
15.05.2020 um 15:01
Das ist Technologieträger !irgentwie muß ja auch ihr 50 kw,Zitat: kleines handliches Wasserstoff Auto in Smart oder Käfer Grösse ; Zitat Endefinaziert werden. Ich glaube es werden sich bereits genug Käufer gfunden haben.
K.Henties
06.03.2020 um 12:13
Das ist schon der richtige Weg.Natürlich ist die Preisgestaltung völlig daneben.Mal so nebenbei: Methanol, Bioalkohol, kann aus jeder Art von Biomasse gewonnen werden, sogar aus Fäkalien.Andereseits gibt es auch Ethanol, ein Alkohol, den man z.B.aus Kunststoffabfällen gewinnen kann,der aber die gleichen Eigenschaften wie Bioalkohol hat.Wäre doch ein guter Beitrag um der Plastikflut beizukommen.Falsch ist es natürlich, so ein Auto als "Luxusspielzeug" für frustrierte Millionäre zu konzipieren.Hier muss eine alltagstaugliche,bezahlbare und zweckmäßige Version her, die auch für"Otto Normalverbraucher" erschwinglich ist.Um diese Erkenntnis zu erlangen, muss man kein " Ingenieur" sein .Man muss nur lesen - und Texte erfassen können.
Wolfram Haffner
06.03.2020 um 07:12
Dem kann ich nur zustimmen. Obwohl das Konzept schon bemerkenswert ist...
Gumpert
06.03.2020 um 04:29
Dieses Auto ist ein Supersportwagen um die geniale und einzigartige Technik leichter public machen zu können. Der Anspruch dahinter ist die Technik für Kleinfahrzeuge und einen niedrigen Preis erhältlich zu machen. Mit dieser Technik nimmt man die Vorteile von Verbrennen mit (normales Tanken) und lässt die Nachteile von Elektro (keine Ladepause) und Wasserstoff (kein unter Druck stehender Tank und keine H2 Speicherung) hinter sich. Dieses Auto ist die Zukunft! Man muss nur begreifen was es kann.
SHausSTA
09.03.2020 um 09:06
Mal angenommen, die von Gumpert propagierte Technik funktioniert unter realen Umweltbedingungen genauso zuverlässig wie die eines BEV. Warum sollte ich mir ein Fahrzeug kaufen, mit dem ich noch mehr Schwierigkeiten haben werde, an den benötigten Treibstoff zu kommen? Die einen plädieren für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur, jetzt wird noch für Methanol geworben. Ich halte das für den falschen Weg, möglicherweise für Nutzfahrzeuge sinnvoll. Im Gegensatz zu diesen Energieträgern ist elektrische Energie flächendeckend und in ausreichender Menge verfügbar, die Leistung von Batterien wird weiter ansteigen und der Preis zurückgehen. Ich bin auch zuversichtlich, dass die Schnellladeinfrastruktur in absehbarer Zeit verfügbar sein wird. Warum dann noch die Brennstoffzelle, an der seit Jahrzehnten geforscht wird und die offenbar noch immer nicht massentauglich ist?
udo behner
26.06.2020 um 10:16
es wird in 50 jahren noch verbrenner geben ob diesel benziner lpg cng oder lng dazu elektro dazu methanol brennstoffzelle dazu h2 brennstoffzelle methanol kann an jeder tanke für benzin oder diesel mit minimalem aufwand für umrüstung ausgeschenkt werden und wird aus bösem bösem co2, wasser und ungenutztem ökostrom hergestellt läuft alles im kreis... methanol ist im prinzip auch nix anderes als traubenzucker und der ist co2 an das man wasseratoff rangehängt hat läuft so simpel seit milliarden von jahren -natur kapieren kopieren- profitieren... haben halt alle mal in chemie wieder nur geschlafen...
Anton Witkowski
14.11.2020 um 13:02
Eine bahnbrechende Idee. Es braucht Visionäre um einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Es ist genau richtig dies an einem High Performance Car zu demonstrieren. Der erste Pentium Prozessor, war auch unerschwinglich teuer und heute... Die Brennstoffzelle wird sich auf Wasserstoff Basis für den PKW Markt nicht durchsetzen. Da sind Batterie betriebene PKW, das derzeitige Maß der Dinge. Nicht umsonst springt die Automobilindustrie darauf an.Aber Gumpert zeigt, wie es besser geht. Jetzt nur noch für den Massenmarkt erschwinglich machen. Well done!
O.S.Baghira
25.01.2021 um 17:35
Elektromobilität ohne Stecker und Ladepausen wird sich absolut durchsetzen, sobald diese bezahlbar sein wird. Dass sie teurer sein wird steht ohne Frage fest. Aber es gibt ja auch Leute, die SUV fahren, obwohl sie teurer sind und kaum Mehrwert bieten, nur weil es SUVs sind. Emotional wird man jeden beneiden, der sauber unterwegs ist und keine Ladesäule suchen muss. Ich wünsche RG viel Erfolg dabei und dass diese gelungene Kombination verschiedener Techniken auch in den konservativen Großhirnrinden der deutschen Automobilvorstände ihren Platz findet, bevor irgendein Möchtegern-Außerirdischer diese Industrie endgültig zu Grabe trägt. Wer sich mit DMFCs beschäftigt, weiß auch, dass diese erhebliche Vorteile zu Wasserstoff bieten und Methanol erhebliche Vorteile beim Handling bietet, so dass dieses Medium auch für die dahinscheidende Ölindustrie ein sehr interresantes werden wird. Sowohl H2O und CO2 sind in ausreichendem Maße global verfügbar und Überschussstrom wird es noch zur Genüge geben, so dass Methanol klimaneutral hergestellt werden könnte, und das wahrscheinlich sogar günstiger, als Wasserstoff mitsamt seiner infrastrukturellen Nachteile und Kosten.
Johann Strell
06.05.2021 um 00:17
Mich würde interessieren welche Fahrzeuge umgerüstet werden könnten und was sowas kostet?
AntiScheuer
18.06.2021 um 12:09
Ein Smart aus der Dienstflotte vom Verkehrsminister Scheuer wurde bereits umgerüstet und präsentiert.(siehe Beitrag vom BR24, https://www.youtube.com/watch?v=G3iKJ4IMick). Es sind die falschen Entscheider die es ausbremsen, nicht die überteuerte oder untaugliche Technik.
Falk
06.05.2021 um 18:38
Fahrzeuge können und werden nicht umgerüstet.Ich bin auf die ersten Realen Tests gespannt. Die Zahlen sind einfach zu..Durchschnittsverbauch 20kwh - 60kwh Akku = 300km Reichweite (wenn man sparsam fährt) - 65 Liter Ethanoltank welches in einer Brennstoffzelle 15kwh Energie erzeugt - das heißt wenn ich die 800-900km am Stück gefahren bin ist nicht nur der Ethanoltank alle sondern auch der Akku.Tanke ich jetzt nur Ethanol nach, habe ich nur 15kwh zur Verfügung, was wirklich sehr wenig ist (entspricht ca. 70-80PS).Wenn man also wirklich den Ethanoltank verfahren hat MUSS man genauso den 60kwh Akku aufladen sonst hat man keine Leistung. Man kann zwar fahren aber ist langsamer als ein E-Smart oder E-Up....
gerd
18.02.2022 um 11:20
das sind schon wirklich massive Probleme die man da nach 900km hat...
Bertram Amorth
14.07.2021 um 12:51
Guten Tag, ich würde gerne mehr wissen über Ihre Methanol-Brennstoffzellen, Verfügbarkeit und Kosten circa. Wir bauen Gemeinde-Abfall-Verwertungsanlagen mit denen wir auch Methanol erzeugen können. Einer unserer Finanzierungsgesellschaften erwarten 100% nachhaltige Energie. Ich denke Ihre Technologie könnte perfekt sein. Lassen Sie mich bitte mal mit Ihnen Telefonieren. Mit freundlichen Grüßen Bertram Amorth Tel. +39 340 700 1244
Kollritsch
25.07.2021 um 16:15
Ich möchten die Brennstoffzelle in meinem Auto haben.

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