Gumpert zeigt Serienversion der Methanol-Brennstoffzelle

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Gumpert Aiways Automobile hat auf der zentralen chinesischen Importeursmesse in Shanghai die Seriengeneration der Methanol-Brennstoffzelle vorgestellt, die ohne flüssigen Wasserstoff funktioniert. Die ersten Autos sollen 2020 ausgeliefert werden.

Nach der Präsentation des E-Sportwagen-Konzepts RG Nathalie mit Methanol-Brennstoffzelle im vergangenen Jahr hat Roland Gumpert nun die Serienversion der besonderen Brennstoffzelle nachgeliefert. Mit dieser soll das Fahrzeug laut der Mitteilung rund 1.000 Kilometer weit fahren können, bevor es in drei Minuten nachgetankt werden muss.

Aus einem Liter Methanol macht die Brennstoffzelle nach Unternehmensangaben zwei Kilowattstunden (kWh) Strom. Der 70 Liter große Tank speichert somit potenziell 140 kWh an Fahrstrom, weitere 70 kWh werden in einer Batterie gespeichert – Gumpert Aiways nennt diesen Akku trotz seiner Größe „Puffer-Batterie“. Mit den insgesamt 210 kWh soll die genannte Reichweite von 1.000 Kilometern möglich sein – womit sich ein Verbrauch des Fahrzeugs von 21 kWh/100 Kilometer ergibt.

„Ich wollte ein Elektroauto bauen, das nicht stehen bleibt und nun es ist geschafft“, so Roland Gumpert anlässlich der Vorstellung auf der bedeuteten asiatischen Importeursmesse CIIE.

Die Methanol-Brennstoffzelle stammt von dem Unternehmen Blue World Technologies. „Wir haben die besten Voraussetzungen, zusammen mit dem langjährigen Automobilentwickler-Know-How von Roland Gumpert und der Produktionsstärke von Aiways, Vorreiter der technischen Entwicklung zu werden“, sagt CEO Anders Korsgaard. Die nun verkündete Kooperation mit Blue World Technologies geht über das Gumpert-Projekt hinaus: Ende 2021 soll das Elektro-SUV U5 von Aiways ebenfalls mit einer Methanol-Brennstoffzelle angeboten werden. Neben dem exklusiven E-Sportwagen würde die Technologie dann auch zeitnah in einem Volumenmodell zum Einsatz kommen.

Den Anfang soll jedoch Gumpert machen. Die ersten Serienfahrzeuge der limitierten Nathalie „First Edition“ sollen im Sommer 2020 ausgeliefert werden. Zuvor soll das Serienmodell auf dem Genfer Autosaison im März präsentiert werden.

Bei der Vorstellung des Concept Cars im vergangenen Jahr hieß es noch, dass Gumpert bis zum Serienstart auch eine „einfache Lösung zur Methanol-Versorgung“ bieten wolle. Davon ist in der aktuellen Mitteilung nicht mehr die Rede. Auch der damals kolportierte Preis von rund 420.000 Euro pro Fahrzeug wird nicht mehr erwähnt. Die Premiere des Serienautos in Genf wird hoffentlich Antworten auf diese Fragen liefern.
Quelle: Info per E-Mail (Gumpert), mynewsdesk.com (Blue World Technologies)

8 Kommentare

zu „Gumpert zeigt Serienversion der Methanol-Brennstoffzelle“
magicteddy
10.11.2019 um 19:08
Jetzt wäre noch interessant zu wissen, wieviel Energie in die Produktion von einem Liter Methanol gesteckt werden muss.
vonGestern
11.11.2019 um 07:57
"flüssiger Wasserstoff" ist Quatsch. Alles andere ist interessant-
Jpt
06.05.2021 um 09:28
Boah, wie kann man sich bei so ner simplen Berechnung verrechnen. im Tank ist 40% Wasser. Nach obiger Berechnung würde das Auto etwa 5L Benzin verbrauchen. Liegt also tatsächlich etwas niedriger.
Max
12.11.2019 um 07:37
Kein Quatsch! Bei -253°C ändert Wasserstoff seinen gasförmigen Aggregatzustand ins Flüssige. Dabei reduziert sich sein Volumen um über 99% und ist somit verhältnismäßig effizient zu speichern. Dafür sind allerdings hochvakuum-isolierte Behälter zur Speicherung erforderlich und der Energiebedarf für das Herunterkühlen muss berücksichtigt werden.
Abdul
11.11.2019 um 10:42
Industrieell wird Methanol aus Synthesegas hergestellt: "Synthesegas für die Methanolherstellung geschieht heute überwiegend durch das Steamreforming oder die partielle Oxidation von Erdgas und die Vergasung von Kohle".Das ist übel.Potentiell bessere Herstellungsmethoden sind noch in der Forschung. Juli 2019: "Neuer Katalysator ermöglicht Methanolsynthese aus CO2 und Wasserstoff".Wasserstoffherstellung hat ja schon einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad, wenn CO2-neutral.Sieht alles nach "technisch cool, aber für die Umwelt beschissen" aus. Was jetzt bei dem Autos von Gumpert keine Überraschung (und auch keine Abweichung von ihren Verbrennern) ist.
Lumi
11.11.2019 um 15:45
Hallo Abdul, sehr recht kommentiert. Methanol ist H3COH und welch Wunder: irgendwo im Prozess ob Verbrenner oder Brennstoffzelle kommt dann wieder CO2 zum Vorschein. Wenn sollten wir die beste Konversionskette betrachten.
ThomIn
12.11.2019 um 11:35
Hallo Lumi, was sind die 'besten' Konversionsketten und/oder wo kann man sich dazu informieren...
Peter Schubert
06.05.2021 um 19:01
Eine Methanol-Brennstoffzelle könnte IM PRINZIP das CO2 direkt abscheiden und während der Fahrt in einem Druckbehälter sammeln, Aufarbeitung zu solarem Methanol denkbar. DANN wäre sie echt besser als ein Methanol-Verbrenner. Wer kümmert sich darum?

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