EnBW: eMobility-Chef Burgstahler geht / Walch übernimmt

Marc Burgstahler, Leiter Produktmanagement E-Mobilität bei EnBW, verlässt nach Informationen von electrive.net den baden-württembergischen Energieversorger. Seine Nachfolge ist bereits intern geklärt.

Burgstahler hatte den Aufbau des eMobility-Geschäfts bei EnBW stark vorangetrieben und im Herbst 2017 die neu geschaffene Position des Leiters Produktmanagement E-Mobilität übernommen. Von diesem Posten aus hat der Mittvierziger den Ausbau des Schnellladenetzes des Energieversorgers geplant und geleitet. Unter Burgstahler wurde unter anderem das aktuelle Preismodell eingeführt – als einer der ersten Anbieter hatte EnBW auf einen kWh-basierten Tarif gesetzt. EnBW betreibt inzwischen nach eigenen Angaben das größte Schnellladenetzwerk Deutschlands und baue dieses mit hohem Tempo weiter aus. Bis Ende 2020 sollen – auch gemeinsam mit Partnern – verglichen zur Ankündigung im Mai 2019 rund 2.000 Schnellladepunkte hinzukommen.

Dieser Ausbau muss nun ohne Burgstahler erfolgen, der das Unternehmen nach Informationen von electrive.net auf eigenen Wunsch verlässt. Wie die EnBW auf Anfrage bestätigte, wird Burgstahler zum 1. April eine neue Aufgabe annehmen: Er wird Personalchef bei der ZEAG Energie AG, einem Energieversorger mit Sitz im baden-württembergischen Heilbronn. Ganz verlässt Burgstahler seinen alten Arbeitgeber also nicht: Die EnBW hält die Mehrheit der ZEAG-Anteile. In seiner Rolle als Personalleiter wird Burgstahler aber wohl weniger mit der Elektromobilität zu tun haben als bisher.

„Mit Marc Burgstahler verlieren wir im E-Mobilitäts-Bereich einen erfahrenen Manager, der unser Geschäft, aber auch unser Unternehmen und das Team maßgeblich vorangebracht hat“, sagt EnBW Vertriebschef Timo Sillober. „Wir freuen uns daher sehr, dass er uns innerhalb der EnBW-Welt erhalten bleibt und wünschen ihm von Herzen viel Erfolg und alles Gute bei seinen neuen Aufgaben.“ Im Frühjahr 2018 hatten wir mit Marc Burgstahler eine Art Antrittsinterview bei der EnBW geführt. Dieses können Sie sich hier nochmal anschauen.

Marc Burgstahler hatte die EnBW-Abteilung zuletzt stark umgebaut und ihr eine neue Führungsstruktur verpasst. Aus diesem Führungsteam stammt auch der Nachfolger: Zum 1. April übernimmt Lars Walch, bisher Leiter des Bereichs E-Mobilität Strategie & Geschäftsmodelle. Vertriebschef Sillober bezeichnet Walch als „ideale Nachbesetzung“. „In seiner bisherigen Position zeichnete er für die erfolgreiche strategische Ausrichtung der EnBW verantwortlich und wird unser Wachstum in Sachen Elektromobilität weiter vorantreiben“, so Sillober weiter.

Tatsächlich hat sich die EnBW sowohl im Endkunden- wie auch im B2B-Geschäft mit Ladeinfrastruktur einen Namen gemacht – und das weit über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinaus. Die Mobility+-App gehört zu den attraktivsten Endkunden-Lösungen am Markt und mit Reichweiten-starken Angeboten wie dem Tarif ADAC e-Charge hat man schlagkräftige Partner an der Hand. Nicht zuletzt hatte der Versorger kürzlich die Säulen des Automobil-Joint Ventures Ionity aus dem eigenen Ladenetz verbannt, weil die Preise von Ionity stark erhöht worden waren – EnBW fühlt sich also stark genug, auf einen Partner wie Ionity verzichten zu können. Andersherum ist das wohl nicht der Fall: Wie man in Branchenkreisen hört, könnte es sogar eine Einigung zwischen der EnBW und Ionity geben. Das unterstreicht die Bedeutung, welche die EnBW im Bereich Elektromobilität inzwischen erreicht hat. Anders gesagt: Marc Burgstahler übergibt ein gut geführtes Haus.

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