Formel E setzt Saison bis mindestens Ende Juni aus

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Da die Regierungen weltweit weiterhin strenge Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung der Corona-Pandemie ergreifen, haben die Formel E und die FIA gemeinsam beschlossen, die Aussetzung der Saison bis mindestens Ende Juni zu verlängern. Damit kann auch der Berliner E-Prix nicht mehr wie ursprünglich geplant am 21. Juni stattfinden.

Das Rennen in Berlin, das bisher als einziger Lauf in jeder Formel-E-Saison gefahren wurde, wurde laut Aussage von Formel-E-Gründer Alejandro Agag „als Zeichen der Hoffnung“ im Kalender gehalten. Bereis nach der Entscheidung der Bundesregierung vom Mittwoch, alle Großveranstaltungen bis Ende August abzusagen, stand es nicht gut um den Termin im Juni. Das Rennen auf dem Tempelhofer Feld als Geisterrennen ohne Zuschauer auszutragen, ist mit der weiteren Aussetzung der Saison nun obsolet.

Die Formel E hatte Mitte März beschlossen, die laufende Saison 2019/2020 für mindestens zwei Monate auszusetzen. Dafür haben der Veranstalter und der Weltverband FIA eine Art Ampel-System (oder in Anlehnung an den Rennsport auch die dort üblichen Flaggen-Signale) entworfen: Die einzelnen Farben sollen dabei helfen, verschiedene Phasen und Zeitfenster zu bestimmen, in denen die Rennen neu sortiert werden oder unverändert bleiben könnten. Rot steht für keine Rennen, Gelb bedeutet, dass es Möglichkeiten gibt und bei Grün geht es wie geplant voran.

Bisher waren der März und April mit einer roten Flagge gekennzeichnet, der Mai mit gelb. „Wir können nun bestätigen, dass rote Flaggen für die Monate Mai und Juni gelten, was bedeutet, dass der Berliner E-Prix nicht mehr wie ursprünglich geplant am 21. Juni stattfinden kann“, schreibt die Formel E in einer Mitteilung. Nun ist der Juli mit einer gelben Flagge versehen. Wer für den Berliner E-Prix bereits Karten gekauft hat, soll „zu gegebener Zeit“ mit weiteren Informationen kontaktiert werden.

„Wir prüfen alle verfügbaren Optionen, um die Saison mit der größtmöglichen Anzahl von Rennen zu beenden“, heißt es in der Mitteilung. „Im Rahmen dieser Notfallplanung werden weiterhin die Durchführung von Rennen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die Nutzung permanenter Rennstrecken, die Einführung neuer Doppel-Rennen und die Verlängerung der Saison über das ursprüngliche Enddatum hinaus geprüft.“

In einem Interview vor Ostern hatte Agag bereits solche Überlegungen angedeutet und sprach nach Berlin von „sechs, sieben Rennen auf permanenten Strecken ohne Zuschauer“. „Denn dort kann in kurzer Zeit eine Infrastruktur aufgebaut werden“, so Agag. „Wir arbeiten an Lösungen, die so nah wie möglich an großen Städten liegen.“ Welche Rennstrecken er dabei im Sinn hat, verriet Agag nicht.

Die Corona-Pandemie hat aber nicht nur Auswirkungen auf die aktuelle Saison: Bereits zuvor hatten die Formel E und die FIA angekündigt, dass sie im Zuge der Covid-19-Pandemie die finanzielle Belastung der Teams durch eine Verringerung der Entwicklungskosten reduzieren werden.

Um die Kosten zu reduzieren, wird zum einen die Einführung der EVO-Gen2-Autos um ein Jahr auf die Saison 2021/22 verschoben – eigentlich sollten die bereits vorgestellten Einheitschassis bereits ab der in diesem Winter beginnenden Saison eingesetzt werden. Zum anderen dürfen die in der Formel E engagierten Hersteller in den kommenden beiden Saisons nur einmal statt zweimal Änderungen an den Antriebsstrang-Komponenten vornehmen – eine sportlich relevantere Entscheidung.
fiaformulae.com

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