Kia denkt über E-Kleinstwagen nach

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Kia prüft Pläne für den Bau eines rein elektrischen Kleinstwagens im Stile des Citroën Ami. Einen genauen Zeitplan gibt es nicht nicht, angeblich aber schon Überlegungen zu einem neuen Vertriebsmodell für den Mini-Stromer.

Dass die Koreaner über ein solches Fahrzeug nachdenken, ist aber bestätigt: Emilio Herrera, COO von Kia in Europa, sprach mit dem Magazin „Auto Express“ ungewohnt offen über die Gedankenspiele. Der Mini-Stromer für urbane Räume soll – so er denn realisiert wird –, global über ein Abonnementmodell zur Miete angeboten werden. „Die Idee ist, eine dedizierte Plattform von Kia zu haben, die wir eventuell mit Hyundai teilen könnten“, so Herrera. Einen Zeitplan für eine mögliche Markteinführung des E-Kleinstwagens nannte der Kia-Manager nicht. Auto Express rechnet mit einem entsprechenden Serienmodell im Jahr 2022.

Getrieben wurden die Überlegungen offenbar durch die Covid-19-Pandemie. „Die Menschen wollen sich heute sicher fühlen“, so Herrera. „Wir haben dies sehr deutlich aus einer Umfrage gesehen, die nach dem Coronavirus in China durchgeführt wurde und ergab, dass Menschen vom öffentlichen zum privaten Verkehr übergegangen waren.“ Inzwischen würden 65 Prozent der Menschen in China lieber ihr privates Auto nehmen – vor der Krise seien das nur 34 Prozent gewesen. „Ich denke, wenn die Leute in London die Wahl hätten, würden sie ihr eigenes Auto fahren“, sagt Herrera weiter. „Wir prüfen bereits einen Vorschlag für Kleinstfahrzeuge für den städtischen Gebrauch – wir sehen ein echtes Potenzial.“

Bei dem E-Kleinstwagen soll es sich um ein Fahrzeug der Klasse L6 oder L7 handeln. Herrera bestätigte auch, dass man sich den Citroën Ami genauer angeschaut habe. „Wir sind der Ansicht, dass dies eine Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln sein könnte, vorausgesetzt, wir können es zu sehr ähnlichen Kosten wie öffentliche Verkehrsmittel liefern“, so der Kia-Manager. „Das bedeutet also ein Abonnementmodell, oder Sie können es für eine Woche oder einen Monat mieten. Daher muss es wie öffentliche Verkehrsmittel ziemlich flexibel sein.“

Citroën hatte den Ami Ende Februar vorgestellt. Der kleine Zweisitzer im poppigen Design soll zu Preisen ab 6.000 Euro oder ab einer monatlichen Leasingrate von 19,99 Euro (vier Jahre Laufzeit, 10.000 Kilometer pro Jahr) erhältlich sein – zumindest in Frankreich. Die Details zum Preismodell für Deutschland sind noch nicht bekannt.

Da Herrera von einer „dezidierten Plattform“ für den Mini-Stromer sprach, scheint es sich nicht um die Skateboard-Plattform von Canoo zu handeln. Mit dem US-Startup ist die Kia-Mutter Hyundai Anfang des Jahres eine Kooperation eingegangen. Unter anderem sollen mit der Canoo-Technik autonome Elektrofahrzeuge für den städtischen Einsatz gebaut werden – wegen des vereinfachten und standardisierten Entwicklungsprozesses zu niedrigeren Kosten. Mit den autonomen Funktionen dürfte der Preis aber nicht so weit sinken, dass ein Kleinstwagen zu zweistelligen Leasingraten angeboten werden könnte.
autoexpress.co.uk

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