Fiat rückt Serienversion des E-Ducato ins Rampenlicht

Rund ein Jahr nach der Vorstellung des Prototyps und einiger technischer Daten enthüllt Fiat Professional nun die Serienversion des E-Ducato. Die Markteinführung soll „in den nächsten Monaten“ mit der Öffnung der Bestellbücher in den wichtigsten europäischen Märkten beginnen. Preise nennt der Hersteller noch nicht.

Wie die Nutzfahrzeug-Sparte von Fiat mitteilt, konnte die Entwicklung des neuen Modells trotz aller Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Gesundheitsnotstand der vergangenen Monate mittels Simulationstools fortgesetzt werden. Ursprünglich sollte der E-Ducato bereits Ende 2019 bestellbar sein und ab diesem Jahr ausgeliefert werden. Stand heute ist der Elektro-Transporter nun bereit für die Felderprobung bei ausgewählten Kunden. Die Markteinführung soll dann – wie oben erwähnt – in einigen Monaten folgen.

Was die technischen Daten angeht, bestätigt Fiat im Wesentlichen die bereits vergangenes Jahr publizierten Eckdaten. So soll der Elektro-Ducato in allen Karosserieversionen in den Handel kommen, die es auch mit Verbrennungsmotoren gibt – vom Personentransporter über den Kastenwagen bis zur Pritsche, und alle mit verschiedenen Radständen. Beim Kastenwagen ist ein Laderaum zwischen zehn und 17 Kubikmetern möglich, die Nutzlast liegt bei maximal 1,95 Tonnen.

Der Elektromotor des E-Ducato leistet 90 kW und bietet 280 Nm Drehmoment und kann mit einer kleinen, aus drei Modulen bestehenden Batterie mit 47 kWh oder einer größeren, auf fünf Modulen basierenden Batterie mit 79 kWh kombiniert werden. Die Energiespeicher unterstützten laut Fiat eine Reichweite von „200 bis über 330 Kilometer“ nach NEFZ. Dabei stehen den Nutzern drei Fahrmodi zur Verfügung: Im „normalen Modus“ stellt der E-Ducato „ein optimales Gleichgewicht zwischen Leistung und Wirtschaftlichkeit“ her, im Modus „Eco“ drosselt der Transporter die Leistung zugunsten der Reichweite, im Modus „Power“ steht dem Fahrzeug umgekehrt für schwere Einsätze mehr Leistung zu Lasten der Reichweite zur Verfügung. Um die Batterien zu schonen, ist die Höchstgeschwindigkeit dabei grundsätzlich bei 100 km/h gedeckelt.

Auch für den Ladevorgang hat Fiat verschiedene Optionen geschaffen. Im AC-Bereich bieten die Italiener drei Varianten an: Standard-Laden mit 7 kW sowie optional mit 11 kW und 22 kW. Außerdem unterstützt der E-Ducato DC-Schnellladen mit 50 kW. Die Ladezeiten beziffert der Hersteller auf knapp acht Stunden bei 7 kW, auf knapp 5 Stunden (kleine Batterie) bzw. acht Stunden (große Batterie) bei 11 kW, auf 2,5 bzw. 4 Stunden bei 22 kW sowie knapp 1 bzw. 1,5 Stunden (bis zu 80 Prozent) bei 50 kW.

An Bord hat der E-Ducato standardmäßig moderne Informations- und Vernetzungstools, darunter ein Kontrollinstrument, das u.a. die Leistung der Klimaanlage je nach Batteriestand anpasst. Hinzu kommen Vernetzungs-Features, die den E-Ducato mitunter fahrzeugseitig für Flottenmanagementsysteme kompatibel macht.

Bei seinem E-Transporter geht Fiat bekanntlich einen eigenen Weg: Der Ducato – vor 39 Jahren erstmals eingeführt – wurde einst zusammen mit PSA entwickelt. Während Peugeot und Citroën bei ihren Elektro-Lieferwagen jetzt die Umrüsttechnologie von BD Auto nutzen, vertrauen die Italiener auf eigene Technik. Die elektrische Version des Ducato bezeichnen sie denn auch als eMobility-Aushängeschild der Nutzfahrzeug-Sparte. Um den Beginn einer „neuen elektrischen Ära“ bei Fiat Professional zu unterstreichen, trägt der E-Ducato übrigens ein neues Logo: der Buchstabe „E“ in blau kombiniert mit einem „D“ für Ducato in Silber.
carscoops.com, media.fcaemea.com

2 Kommentare

zu „Fiat rückt Serienversion des E-Ducato ins Rampenlicht“
Bartholomäus Steiner
14.06.2020 um 00:05
Vernünftige Daten, vor allem die 22kW-Onboardlader-Option. Bin schon auf die ersten Camper auf dieser Basis gespannt, wobei eilige Urlauber mit 50 kW DC nicht ganz zufrieden sein werden.
Bartholomäus Steiner
14.06.2020 um 00:07
Allerdings ist der Ladeport an einer extrem blöden Stelle, Fahrerseite rechts der Tür.

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