Leverkusener Busunternehmen will auf emissionsfreie Busse umsteigen

Das Leverkusener Busunternehmen Wupsi plant, ab dem Jahr 2022 ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge anzuschaffen. Mit den ersten zehn Batteriebussen soll 2022 die  Linie 222, die Leverkusen und den Rheinisch-Bergischen Kreis verbindet, zu einer E-Bus-Linie gemacht werden.

Das Investitionsvolumen für die Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur beziffert das Unternehmen in einer Mitteilung auf 7,8 Millionen Euro. Da Wupsi bereits Förderzusagen im Bereich von 3,7 bis 4,4 Millionen Euro erhalten hat, soll die Mehrbelastung für die Aufgabenträger bei rund 260.000 Euro pro Jahr liegen. Final beschlossen ist die Umstellung der Flotte aber noch nicht. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung haben den Plänen – inklusive des Umbaus des Depots – in der vergangenen Sitzung zugestimmt. Im nächsten Schritt müssen der Kreistag und der Stadtrat über die neue Ausrichtung entscheiden.

Welches Modell beschafft werden soll, steht aber noch nicht fest. Bei dem eCitaro auf dem von Wupsi veröffentlichten Foto handelt es sich um eine Leihgabe von Mercedes-Benz. Mit dem Fahrzeug sollen die Leverkusener eine Woche lang den Einsatz eines E-Busses und die Anforderungen im Depot testen können.

Die Entscheidung für Batterie-elektrische und gegen Brennstoffzellen-Busse hat Wupsi mit Blick auf die Kosten gefällt. Das Unternehmen ebusplan hatte zuvor den Einsatz emissionsfreier Busse im Bediengebiet von Wupsi analysiert und die Kosten für unterschiedliche Antriebsformen kalkuliert. Im Ergebnis seien Wasserstoff-Fahrzeuge „deutlich teurer“ gewesen, die genaue Differenz wird in der Mitteilung nicht genannt. Die Energiekosten seien „ aufgrund von Verlusten während der Produktion, dem Transport und dem Tankvorgang für die gleiche Fahrleistung mehr Strom aufgewendet werden muss“, höher.

Zudem weist der Busbetreiber darauf hin, dass dieser erhöhte Energiebedarf nach derzeitigem Energiemix in Deutschland zu hohen Teilen weiterhin aus Kohle und Atomkraft gewonnen wird und der Wasserstoff somit als „grau“ einzustufen sei. Dennoch zeigt sich Wupsi technologieoffen. „Die Diskussion um alternative Antriebe sollte nicht ideologisch geführt werden. Ein richtiger Mix verschiedener Energien für verschiedene Einsatzorte und abhängig von der lokalen Beschaffenheit ist erforderlich“, sagt Geschäftsführer Marc Kretkowski.

„Unterschiedliche Topographien, Anforderungen an höhere Reichweiten oder auch der Zugang zu Wasserstoff haben erheblichen Einfluss auf die Entscheidung für eine Antriebsform“, sagt auch Landrat Stephan Santelmann. „Daher wollen wir im Kreis beide Techniken einsetzen und zwar dort, wo sie optimal passen.“ Das Unternehmen beobachte ergebnisoffen die Entwicklungen beim Wasserstoffantrieb und führe daher kontinuierlich Gespräche zu möglichen Kooperationen mit den kommunalen Töchtern EVL und Avea sowie mit weiteren Unternehmen.
wupsi.de

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