Solaris‘ Elektrobus Urbino 15 LE electric gibt sein Debüt

Foto: Solaris

Solaris hat sein neuestes Modell vorgestellt, den 15 Meter langen Elektrobus Urbino 15 LE electric. Es ist das erste Produkt im elektrischen Angebot von Solaris, das über die Stadtgrenzen hinaus fahren soll. Konzipiert worden ist der Dreiachser allen voran für den skandinavischen Markt.

Das Herz des Urbino 15 LE electric ist der flüssigkeitsgekühlte elektrische Zentralmotor CeTrax des Zulieferers ZF mit einer Leistung von 300 kW. Um den Energieverbrauch zu senken, kommen beim Antrieb laut Solaris Komponenten aus Siliziumkarbid (SiC) zum Einsatz. Der Motor treibt die mittlere Achse an und wird mit Energie aus einem Satz von sechs Batterien mit einer Gesamtkapazität von 470 kWh versorgt. Vier der Energiespeicher sind im Fahrzeugheck angeordnet, zwei weitere auf dem Dach. Die Batterien stammen aus der „Solaris High Energy+“-Generation, die Solaris 2019 vorgestellt hat, und sorgen für eine Reichweite „von bis zu mehreren Hundert Kilometern“, wie Solaris recht schwammig mitteilt. Da sich das Busmodell erstmals auch für Überlandfahrten eignen soll, dürfte die Reichweite jenseits der klassischen Marke von 150 bis 200 Kilometern liegen.

So oder so: Die Energie in den Batterien wird per Steckverbindung und auf Kundenwunsch auch per Pantograf nachgeladen. Erhältlich sein werden sowohl die auf dem Dach montierten als auch die auf das Fahrzeugdach sinkenden Pantografen. Zur Ladeleistung macht Solaris keine Angaben.

Der Urbino 15 LE electric bietet in der dreitürigen Konfiguration 53 Sitze und zwei klappbare Sitze sowie in der zweitürigen Version bis zu 65 Sitzplätze. Inklusive Stehplätze kann das Modell bis zu 105 Personen befördern. Das LE in der Typenbezeichnung des Busses steht dabei für Low Entry, also niedrige Einstiege. Serienmäßig verfügt der Bus über eine Hybridheizung, optional verbaut Solaris in das neue Modell auch eine Klimaanlage mit Kohlendioxid-Wärmepumpenfunktion. Dem Fahrer stehen etliche Sicherheits- und Assistenzsysteme zur Verfügung, darunter das Fahrerassistenzsystem Mobileye Shield+. Kompatibel ist der Urbino 15 LE electric darüber hinaus natürlich mit Solaris‘ Flottenmanagementsystem eSConnect.

Die ersten Exemplare des Solaris Urbino 15 LE electric sind aktuell vor allem für skandinavische Betreiber gefertigt worden, weshalb sie einige spezielle Lösungen an Bord haben. Das „Skandinavien-Paket“ setzt unter anderem bei der Beleuchtung, bei den für den Überlandverkehrs ausgelegten Sitzen und den „thermischen Komfort“ für die Fahrgäste im skandinavischen Winter an. Außerdem kann der Bus laut dem polnischen Hersteller mit einer Sandstreuanlage oder einem Fach für Schneeketten ausgestattet werden.

Hintergrund für den Fokus auf Skandinavien ist die Tatsache, dass in den meisten europäischen Märkten eher 12-Meter-Busse mit zwei Achsen oder gar noch kürzere Modelle gefragt sind. Werden größere Busse mit mehr Passagierkapazität benötigt, greifen die Betreiber oft zu 18 Meter langen Gelenkbussen. In Skandinavien sind dagegen auch die 15 Meter langen Dreiachser (ohne Gelenk) gefragt. Die Nachfrage ist dort laut Solaris so hoch, dass der polnische Hersteller hierfür wieder einen 15-Meter-Bus in sein Angebot aufnimmt. Bereits seit 1999 hatte Solaris die Dreiachser angeboten und davon knapp 1.300 Fahrzeuge mit Diesel- oder CNG-Antrieb verkauft. Die neue Generation des Urbino 15 LE soll aber nur noch mit Elektroantrieb gebaut werden und dabei sowohl als klassischer Stadtbus als auch als Überlandbus angeboten werden.

Trotz der Auslegung auf den skandinavischen Raum soll der Urbino 15 LE electric unterdessen auch in anderen Ländern angeboten werden. „Das Modell wird für alle Betreiber erhältlich sein, die nach Dreiachsern für den innerstädtischen und im Überlandverkehr suchen“, sagt Petros Spinaris, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Solaris. „Diese Fahrzeuge stellen auch eine emissionsfreie Alternative zu CNG-Bussen in dieser Klasse dar.“
solarisbus.com

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