Wasserstoff-Zugmaschine im Rotterdamer Hafen

Zwei niederländische Unternehmen haben das Konzept einer mit Wasserstoff betriebenen Terminal-Zugmaschine vorgestellt. Der vom Brennstoffzellensystem-Entwickler zepp.solutions und dem Spezialfahrzeug-Hersteller Terberg Benschop entwickelte YT203-H2 wird seit diesem Monat im Rotterdamer Hafen getestet, wo das Fahrzeug im täglichen Betrieb eingesetzt wird.

Die Wasserstoff-Zugmaschine basiert auf dem Batterie-elektrischen YT203-EV von Terberg Benschop. Damit soll der Wasserstoff-Prototyp für die Fahrer die selbe Ergonomie und für die Techniker den gleichen Wartungsablauf bieten wie das seit Kurzem in Serie gebaute Batterie-elektrische Modell.

Während Terberg Benschop das Fahrzeug in das gemeinsame Projekt eingebracht hat, wurde von zepp.solutions eine Brennstoffzellen-Lösung und ein Wasserstoff-Tank speziell für den verfügbaren Bauraum in der Terminal-Zugmaschine angepasst. Dabei galt es nicht nur, die Systeme zu integrieren, sondern gleichzeitig auch die Speicherkapazität und Brennstoffzellenleistung zu maximieren.

Der YT203-H2 ist mit vier Wasserstofftanks ausgerüstet, die mit den im Nutzfahrzeug-Bereich üblichen 350 bar arbeiten. Die dort gespeicherten 14,4 Kilogramm Wasserstoff sollen für einen gesamten Arbeitstag in den United Waalhaven Terminals in Rotterdam ausreichen. Mit einem Elektromotor kann die Wasserstoff-Zugmaschine die gleiche oder sogar eine höhere Zugkraft entwickeln wie die ebenfalls dort eingesetzten Diesel-Zugmaschinen. „Unser oberstes Ziel ist es, eine hervorragende Leistung für High-Performance-Anwendungen in Kombination mit niedrigen Gesamtbetriebskosten zu bieten“, sagt Rob van Hove, Geschäftsführer bei Terberg Benschop. „Und wir möchten unsere Kunden bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele unterstützen.“

In Rotterdam soll das Fahrzeug nun umfangreichen Tests unterzogen werden. Die H2-Zugmaschine wird dabei die gleichen Lasten bewegen wie die Dieselfahrzeuge, dabei werden für die Erprobung jedoch eine Vielzahl von Daten erfasst. Eines der Testkriterien: Das Fahrzeug wurde so konzipiert, dass es sich in den üblichen Workflow der Logistik-Branche einfügt. Nun muss der YT203-H2 zeigen, dass er das in der Praxis hinsichtlich Leistung und Reichweite kann.

Zepp.solutions hat seine Wurzeln nach eigenen Angaben im Motorsport und konnte dort Erfahrungen mit kompakten, leistungsoptimierten Brennstoffzellen sammeln. „Mit der Integration unserer Lösung in das Fahrzeug von Terberg können wir dem Fahrzeughersteller uns seinen Kunden die Vorteile des Wasserstoffs bieten“, sagt Kevin Schreiber, Projektleiter und Mitbegründer von zepp.solutions. „Durch die Zusammenarbeit mit uns kann auch ein OEM ohne internes Wasserstoff-Knowhow ein FCEV auf den Markt bringen.“
fuelcellsworks.com, container-mag.com, zepp.solutions

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