QuantumScape legt erfolgreichen US-Börsenstart hin

quantumscape-symbolbild

Der Feststoffbatterie-Spezialist und Volkswagen-Partner QuantumScape hat seinen angekündigten Börsengang nun vollzogen. Seit Freitag werden die Aktien von QuantumScape an der New Yorker Börse unter dem Tickersymbol „QS“ gehandelt. Die Aktie stieg gleich am ersten Handelstag um rund 50 Prozent.

Für den Börsengang hat sich QuantumScape mit der Investmentgesellschaft Kensington Capital Acquisition auf eine Fusion verständigt. Ein Weg, den aktuell mehrere eMobility-Firmen wählen, darunter Romeo Power, ChargePoint und Nikola Motor. Der kalifornische Feststoffbatterie-Hersteller erzielt durch den Unternehmenszusammenschluss nach eigenen Angaben Netto-Einnahmen in Höhe von 680 Millionen US-Dollar.

Im Juni hatte bereits Volkswagen angekündigt, weitere bis zu 200 Millionen Dollar in das Unternehmen zu investieren. Die Wolfsburger erhoffen sich von der Zusammenarbeit Fortschritte bei der Entwicklung von Feststoffbatterien und bei deren späterer Großserienfertigung. Die bisherigen Etappenerfolge stimmen die Partner dies- und jenseits des Atlantiks offensichtlich optimistisch. Denn um die Massenproduktion von Festkörperbatterien für Volkswagen vorzubereiten, hat das Duo inzwischen auch Pläne zur Gründung eines Joint Ventures vorgelegt.

Bereits 2018 hatte Volkswagen 100 Millionen Dollar in QuantumScape investiert und ist seitdem der größte automobile Anteilseigner des Batteriespezialisten, der eine Ausgründung der Stanford University ist. Das Gesamtinvestment von 300 Millionen Dollar entspricht bei aktuellem Wechselkurs einem Wert von 265 Millionen Euro. Beide Unternehmen arbeiten seit 2012 zusammen, vor dem Investment im Jahr 2018 hielt VW bereits fünf Prozent an QuantumScape. Seitdem gab es keine genauen Angaben mehr, wie viele Anteile die Wolfsburger halten – sondern nur die nun wiederholte Formulierung, der größte automobile Anteilseigner zu sein. Zu weiteren frühen Investoren des 2010 gegründeten Unternehmens zählen unter anderem Bill Gates und der deutsche Autozulieferer Continental. QuantumScape beschäftigt aktuell gut 200 Wissenschaftler und Ingenieure. Zur Mannschaft gehört auch JB Straubel, bekannt als ehemaliger CTO bei Tesla.

QuantumScape geht davon aus, dass der Erlös aus der jetzt vollzogenen Transaktion das Unternehmen bis zur Aufnahme der Serienfertigung über Wasser halten wird. Diese ist für das zweite Halbjahr 2024 geplant. „Der heutige Tag markiert einen großen Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens“, kommentiert Gründer und CEO Jagdeep Singh den Börsenstart. Die Transaktion ermögliche es dem Unternehmen, die Entwicklung und Kommerzialisierung seiner „OEM-validierten Batterietechnologie“ zu finanzieren.

VW betrachtet die Feststoff-Technologie als „aussichtsreichsten Ansatz für die Elektromobilität der übernächsten Generation“. Dieses Zitat stammt aus einer Pressemitteilung der Wolfsburger von Mitte 2020. Bei gleicher Größe der Batterie sollen die E-Autos mit solchen Zellen auf zu einem Verbrenner vergleichbare Reichweiten kommen. Etliche Anleger teilen offenbar diesen Optimismus: Den ersten Handelstag an der Wall Street beendete die Aktie von „QS“ bei 37 Dollar, rund 50 Prozent über dem Ausgangswert am Morgen.
t3n.de, teslamag.de, prnewswire.com

0 Kommentare

zu „QuantumScape legt erfolgreichen US-Börsenstart hin“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch