Niedersachsen: Lade-Förderprogramm für Gewerbe

Das niedersächsische Wirtschaftsministerium legt ein Förderprogramm für den Ausbau von privater Ladeinfrastruktur im gewerblichen Bereich auf. Dazu stellt das Land bis 2022 bis zu zehn Millionen Euro bereit. Ziel sei es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Flotten zu elektrifizieren, heißt es aus dem Ministerium.

Um die Unterstützung bewerben können sich neben Unternehmen auch Freiberufler, Vereine und Genossenschaften.  Niedersachsen übernimmt bis zu 80 Prozent der Gesamtausgaben für die Ladeinfrastruktur. Geltend gemacht werden können dabei auch etwaige Ersatzbeschaffungen und Nachrüstungen. Gedeckelt sind die Förderbeträge bei AC-Ladepunkten bis 22 kW bei 2.500 Euro, bei DC-Ladepunkten ab 22 kW bei 30.000 Euro, bei DC-Ladepunkten ab 50 kW bei 70.000 Euro und bei DC-Ladepunkten ab 100 kW bei 100.000 Euro. Im Gegenzug verpflichten sich die Förderempfänger auf eine Mindestbetriebsdauer von drei Jahren. Außerdem ist der Landeszuschuss nicht kumulierbar mit anderen Förderungen von Land, Bund oder EU.

Neben der Ladeinfrastruktur im engeren Sinne bezuschusst das Land übrigens auch Installations- und Baumaßnahmen in Verbindung mit dem Netzanschluss sowie Planungs- und Beratungsleistungen. Beim Netzanschluss gewährt das Programm bis zu 60 Prozent der Gesamtausgaben, aber höchstens 5.000 Euro bei einem Anschluss an das Niederspannungsnetz und höchstens 50.000 Euro bei einem Anschluss an das Mittelspannungsnetz. Bei Planung und Beratung übernimmt das Land bis zu 20 Prozent der Investitionsausgaben.

Die Förderung ist zum Beispiel für Ladesäulen auf Betriebshöfen kleiner und mittlerer Unternehmen oder Handwerksbetriebe gedacht. Die entsprechende Förderrichtlinie ist laut einer Mitteilung des Ministeriums bereits veröffentlicht. Anträge können ab sofort gestellt werden. „Antragstellende werden dabei zusätzlich von Elektromobilitätsmanager der Niedersächsischen Landesstraßenbaubehörde unterstützt“, teilt die Behörde mit.

Hintergrund ist, dass das Land Niedersachsen zurzeit ein Kompetenznetzwerk aufbaut, um den Aufbau von Ladeinfrastruktur strukturiert zu organisieren. Dazu sollen einzelne Geschäftsbereiche der Niedersächsischen Landesstraßenbaubehörde (NLStBV) als Schnittstelle zwischen Land, Bund und den Kommunen agieren und dadurch einen flächendeckenden Aufbau von Ladeinfrastruktur ermöglichen. Ergänzend startet das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der NLStBV ein Informationsangebot zum Thema Elektromobilität im Internet. Während das Ministerium ab sofort auf seiner Webseite über Fördermaßnahmen des Landes zur Elektromobilität aufklärt, richtet die NLStBV eine Sonderseite (elektromobilitaet.niedersachsen.de) ein, auf der sie Förderaufrufe, Antragsformulare, Richtlinien sowie allgemeine Informationen zu Elektromobilität in Niedersachsen zur Verfügung stellt.

Auf letzterer Sonderseite findet sich auch der Ladeatlas Niedersachsen, der eine Übersicht über die Normal- und Schnellladepunkte in dem Bundesland sowie weitere Informationen etwa über Betreiber der Ladesäulen, die Ladeleistung, die Anzahl der Ladepunkte und die genaue Adresse bietet. Die Daten stammen von der Bundesnetzagentur und werden regelmäßig aktualisiert.

„Die Elektromobilität ist ein wesentlicher Baustein, um die ambitionierten Klimaziele für den Bereich Verkehr rechtzeitig zu erreichen“, sagt Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann. „Hier sind wir schon auf dem richtigen Weg: In diesem Jahr hat der Markt für Elektrofahrzeuge einen deutlichen Schwung erlebt. Diesen Trend wollen wir in den nächsten Jahren weiter verstetigen und ausbauen: Mit unserem neuen Förderprogramm unterstützen wir Betriebe in Niedersachsen dabei, ihre Fahrzeugflotten auf E-Mobilität umzustellen.“
mw.niedersachsen.de, strassenbau.niedersachsen.de

1 Kommentar

zu „Niedersachsen: Lade-Förderprogramm für Gewerbe“
M. Meier
08.12.2020 um 09:10
Soeben auf LinkedIn entdeckt: eLoaded (www.eloaded.eu) wirbt damit, das Förderprogramm Niedersachsens mit einer kostenfreien und unverbindlichen Erstberatung sowie unentgeltlichem Support bei der Fördermittelbeantragung zu unterstützen.Angeblich genügt formlose Mail um das Angebot anzufragen.Sicher interessant, dies auszuprobieren ... Die Lösungen von denen sehen ja durchaus spannend aus.

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