Fortum eröffnet weitere Recycling-Anlage in Finnland

Fortum erweitert sein Recycling-Geschäft für Elektrofahrzeug-Batterien um eine neue mechanische Verarbeitungsanlage im finnischen Ikaalinen. Diese wird die bestehende hydrometallurgische Pilotanlage von Fortum im finnischen Harjavalta ergänzen, die bereits im industriellen Maßstab betrieben werden kann.

Fortum teilt mit, die neue mechanische Recycling-Anlage im Februar eröffnen und vor Ort voraussichtlich bis zu 20 Mitarbeiter beschäftigen zu wollen. Mit Betrieb der neuen Anlage wird Fortum in Finnland nach eigenen Angaben über eine jährliche Kapazität für das Recycling von circa 3.000 Tonnen gebrauchter Batterien verfügen, was rund 10.000 E-Auto-Batterien entspricht. „Unser Ziel ist es, diese Kapazität in den kommenden Monaten und Jahren stetig zu erhöhen, um die Rohstofflücke zu schließen, mit der die Automobilindustrie durch die Elektrifizierung des Verkehrs konfrontiert ist“, äußert Tero Holländer, Head of Business Line Batteries bei Fortum.

Der finnische Konzern führt aus, dass viele Recycling-Firmen zur Rückgewinnung von Batteriemetallen auf Schmelzverfahren setzten, „was zu geringeren Materialrückgewinnungsraten und höheren Emissionen führt“. Fortum nutzt dagegen sowohl mechanische als auch hydrometallurgische Methoden, mit der das Unternehmen nach eigenen Angaben eine Rückgewinnungsrate von bis zu 95 Prozent jener Metalle erreicht, die in den aktiven Materialien der sogenannten „schwarzen Masse“ enthalten sind.

In Ikaalinen werden ausrangierte Batterien künftig also mechanisch zerkleinert und die Metalle getrennt, um besagte „schwarze Masse“ zu erzeugen. Diese wird dann an die Verarbeitungsanlage in Harjavalta geliefert, wo der weitere Recycling-Prozess vonstattengeht.

Erst vor wenigen Wochen hatte Forum bekannt gegeben, eine neue Methode entwickelt zu haben, um Lithium aus Akkus zu recyceln. Die patentierte Technologie soll die Umweltbelastung durch das Recycling von Lithium verringern. Aber: Nähere Angaben zu der neuen Methode, dem genauen Verfahren und den angeblich erzielten Verbesserungen nennt Fortum bisher nicht. Es wird zum Beispiel keine prozentuale Verbesserung oder Effizienzsteigerung genannt. Und auch keine Recycling-Quote, wie viel des Materials mit dem Verfahren zurückgewonnen werden kann.

Im Frühjahr 2019 berichtete Fortum, mit seinem hydrometallurgischen Verfahren zur Rückgewinnung von Kobalt, Nickel und Mangan eine Recycling-Quote von über 80 Prozent erreicht zu haben. Da das Unternehmen in seiner aktuellen Mitteilung die zu recycelten Metalle nicht präzisiert, lässt sich dieser Wert nicht direkt mit der oben genannten Rückgewinnungsquote von 95 Prozent vergleichen. Unabhängig davon unterzeichnete Fortum im März 2020 mit BASF und Nornickel eine Absichtserklärung zum Aufbau eines Batterie-Recycling-Clusters, das den Elektrofahrzeug-Markt bedienen soll.
fortum.com

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