Frankreich: 100 Millionen Euro für Ladeparks an Raststätten

Die französische Regierung hat ein 100 Millionen Euro schweres Förderprogramm für den Aufbau weiterer Ladestationen im nationalen Straßennetz aufgelegt. Dabei sollen zunächst vor allem Raststätten an den wichtigsten Verkehrsachsen ausgerüstet werden.

Unterstützt werden laut einem am Sonntag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret Unternehmen, die Schnelllader an Frankreichs wichtigsten Verkehrsachsen aufbauen. Die geförderten Standorte sollen ab vier Schnellladepunkte umfassen, davon mindestens zwei 150-kW-Punkte.

Die Stationen werden im Durchschnitt mit 30 Prozent bezuschusst: In bestimmten Fällen könne die Förderung aber auf 40 Prozent erhöht werden, wird Jean-Baptiste Djebbari, Beigeordneter Minister im französischen Verkehrsministerium, von der Nachrichtenagentur AFP zitiert. Im Fokus des Programms stehen zunächst Schnelllader für Elektro-Pkw, ein zusätzliches Programm zur Förderung von Schnellladern für E-Lkw soll folgen.

Mit dem jetzigen Förderaufruf, der zunächst bis Mitte 2022 gelten soll, adressiert die französische Regierung vor allem Ladeinfrastruktur-Hersteller und -Betreiber sowie Unternehmen mit Konzessionen für Raststätten und Autobahnabschnitte. Installiert werden sollen die Ladeparks auf öffentlichem Grund von Raststätten an Autobahnen und Nationalstraßen. Die Förderung kann dabei mit einer bereits im Zuge des „Loi d’Orientation des Mobilités“ („Gesetz zur Orientierung der Mobilität“) gewährten Hilfe zum Ausbau des Netzanschlusses kombiniert werden. Mittels letzterer Beihilfe können Unternehmen sich bis zu 75 Prozent der Kosten für den Netzanschluss erstatten lassen.

Laut AFP gibt es aktuell landesweit rund 440 Raststätten, von denen etwa 140 bereits mit Ladestationen ausgestattet sind. „Mein Ziel ist es, dass allesamt bis Ende 2022 mit Schnellladestationen ausgestattet sind“, bekräftigt Djebbari laut AFP. Im Oktober hatte die Regierung im Schulterschluss mit großen Einzelhandelsketten und Autobahngesellschaften das Ziel ausgegeben, 100.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten bis Ende 2021 ans Netz zu bringen. Bei Bekanntgabe der Initiative lag die Anzahl bei etwa 29.000 Ladepunkten. Angestrebt wird demnach mehr als eine Verdreifachung der öffentlichen Lademöglichkeiten. Die großen Einzelhandelskonzerne haben sich in diesem Zuge verpflichtet, Tausende Ladepunkte auf ihren Parkplätzen zu installieren.
lefigaro.fr, twitter.com, legifrance.gouv.fr (Dekret), lefigaro.fr (Initiative 100.000 Ladepunkte)

2 Kommentare

zu „Frankreich: 100 Millionen Euro für Ladeparks an Raststätten“
notting
15.02.2021 um 16:38
Gute Idee. An der A35 nördl. von Straßburg gibt's nicht mal in typ. Autohof-Entfernung eine >=50kW CCS-Ladesäule. Am Abschnitt auf gleicher Höhe an der parallel A5 gibt's an fast jedem Rasthof oder sonstwie Autobahn-nah >=150kW CCS, zumindest aber 50kW.notting
Nostradamus
16.02.2021 um 17:21
Eine sehr gute Aktion! Tankstellen sind die richtigen Stellen für die Ladestationen! Mit der Entwicklung von der E-Mobilität, der Anzahl von den Zapfsäulen mit Fossilkraftstoffen soll kontinuierlich reduziert werden und der Anzahl von Ladesäulen soll in dieselbe Proportion steigen. Und was ist mit der Kreativität der deutschen Politiker? Warten die auf Herbert Diess?

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