GM schließt Kooperation für Lithium-Metall-Batterien

General Motors plant nach eigenen Angaben die nächste Generation seiner Ultium-Batterien mit Lithium-Metall-Anode. Dazu hat der Autokonzern eine Entwicklungsvereinbarung mit dem Lithium-Metall-Batteriespezialisten SolidEnergy Systems geschlossen.

GM charakterisiert laut einer Mitteilung die nächste Ultium-Generation als „Lithium-Metall-Batterie mit geschützter Anode“, die „eine Kombination aus Erschwinglichkeit, hoher Leistung und Energiedichte“ bietet. Dabei verfügt der Konzern nach eigenen Angaben über Entwicklungs-Knowhow und zahlreiche Datenreihen: Die ersten Prototyp-Zellen sollen bereits 150.000 simulierte Testmeilen im Forschungs- und Entwicklungslabors des GM Global Technical Center in Warren (Michigan) abgespult haben.

Um die Kommerzialisierung von Lithium-Metall-Batterien zu beschleunigen, arbeitet GM nun mit SolidEnergy Systems zusammen, einem Spinoff des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit Sitz in Singapur. Die MIT-Ausgründung hatte 2016 eine Lithium-Metall-Akkutechnologie angekündigt, bei der die Anode durch eine extrem dünne Lithiumfolie ersetzt wird, wodurch die Energiedichte auf bis zu 500 Wh/kg deutlich vergrößert werden könne.

Mit der höheren Energiedichte könnten bei einem gleich großen Batterie-Pack die Reichweite gesteigert werden oder – je nach Modell – bei gleicher Reichweite kleinere, leichtere und günstigere Batterie-Packs verbaut werden.

General Motors hatte bereits 2015 in SolidEnergy Systems investiert. Nun planen GM und SES, in Woburn im US-Bundesstaat Massachusetts bis 2023 eine Prototyp-Produktionslinie für die Zellen aufzubauen. Bis Mitte des Jahrzehnts wollen die beiden Partner die Kosten um bis zu 60 Prozent senken – im Vergleich zu den Zellen aus dem aktuellen Chevrolet Bolt und Bolt EUV.

„Erschwinglichkeit und Reichweite sind zwei Haupthindernisse für die Masseneinführung von Elektrofahrzeugen“, sagte GM-Präsident Mark Reuss auf einer virtuellen Konferenz der „Washington Post“. „Wir glauben, dass wir mit dieser Ultium-Chemie der nächsten Generation kurz vor einer einmaligen Verbesserung der Energiedichte und der Kosten stehen. In beiden Kategorien gibt es noch mehr Raum für Verbesserungen, und wir beabsichtigen, schneller als jedes andere Unternehmen in diesem Bereich Innovationen zu entwickeln.“

Für die aktuelle Generation der Ultium-Zellen arbeitet GM bekanntlich mit LG Energy Systems zusammen. Im Rahmen ihres Joint Ventures Ultium Cells bauen GM und LG derzeit bereits ein Batteriezellenwerk in Ohio, dessen Fertigstellung für 2022 erwartet wird. Anfang März hatte GM zudem Berichte bestätigt, dass der Konzern eine zweite Batteriezellfabrik in den USA plane. Just heute nennt dazu auch LG einige Eckpunkte.

Ob LGES an der Entwicklung der neuen Lithium-Metall-Batterien beteiligt ist, wird in der Mitteilung von GM nicht erwähnt. Auch Reuss machte in dem Interview keine Angaben dazu. GM schreibt in der Mitteilung lediglich: „Um die Kommerzialisierung von Li-Metall-Batterien zu beschleunigen, arbeitet GM mit mehreren innovativen Unternehmen zusammen und tätigt Investitionen, die es dem Unternehmen ermöglichen, schnell zu skalieren.“
cnbc.com, insideevs.com, gm.com

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