Basel plant mindestens 200 weitere Ladestationen

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Die Basler Kantonsregierung hat vorgeschlagen, in den kommenden Jahren 200 zusätzliche Ladestationen für Elektroautos zu schaffen. Der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rats (Uvek), geht das aber nicht weit genug.

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Damit die IWB (Industrielle Werke Basel) die von der Kantonsregierung geplanten 200 Ladestationen aufstellen und betreiben können, hat die Regierung beim Parlament 11,4 Millionen Franken beantragt. Das entspricht 10,3 Millionen Euro Gesamtbudget oder 51.500 Euro je geplanter Ladestation. Derzeit listen die IWB gerade einmal 26 Ladestationen auf, darunter ein Schnelllader mit 150 kW.

Der Uvek, die das Geschäft vorberaten hat, fordert laut einem Bericht von „BZ Basel“ jedoch 4.000 zusätzliche Ladestationen. Zudem sollen diese Ladepunkte laut der Uvek-Forderung nicht im öffentlichen Raum, sondern je zur Hälfte in öffentlichen und in privaten Parkhäusern aufgebaut werden – das sei deutlich günstiger.

Zudem sollen die Ladepunkte nicht mit Steuergeldern finanziert werden, da sonst auch Personen mitzahlen würden, die gar kein Auto besitzen. Stattdessen schwebt der Uvek eine Gebühr auf den verkauften Strom vor. Damit der Strom dann nicht teurer wäre als der Strom aus der eigenen Steckdose, soll der Ladestrom ganz oder teilweise von der Lenkungsabgabe (fünf Rappen je kWh) befreit werden können, so der Vorschlag.

Wie die „BZ Basel“ schreibt, soll der Vorschlag der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission „gute Chancen“ haben, wenn das Parlament im April über die Vorlage berät. Wir werden dann weiter berichten.

Auch in Bern sollen die Lademöglichkeiten für Elektroautos ausgebaut werden. Energie Wasser Bern (EWB) will im Rahmen eines Pilotprojekts prüfen, ob Laternenmasten genutzt werden können, um E-Fahrzeuge aufzuladen. Der Pilotversuch dauert mindestens ein Jahr, ab Frühling 2022 erfolgt die Auswertung der Daten und der Entscheid über eine flächendeckende Einführung.

Die EWB will die Ladepunkte selbst betreiben, als EMP fungiert wie bisher das Unternehmen MOVE. Für die technische Lösung bei den Laternen-Ladepunkten sind Siemens und das inzwischen zu Shell gehörende Berliner Unternehmen Ubitricity Teil des Pilotprojekts.

Die EWB begründet das Projekt unter anderem mit der hohen Anzahl an Laternenparkern im Stadtzentrum. „Aus diesem Grund macht es Sinn, das Angebot an Lademöglichkeiten gezielt dort auszubauen, wo diese auch benötigt werden“, so der Versorger.

Update 15.04.2021: Die beantragten 11,4 Millionen Franken für die 200 Ladestationen, die die IWB (Industrielle Werke Basel) im Kanton Basel-Stadt installieren sollen, wurden jetzt vom Grossen Rat in Form eines bedingt rückzahlbaren zinslosen Darlehens bewilligt. Konkret sollen bis 2026 im Stadtkanton 170 AC- und 30 DC-Ladestationen für E-Autos errichtet werden.

Zudem folgte das Parlament seiner vorberatenden Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (Uvek) und überwies der Regierung eine Motion, in der die Exekutive zu einem deutlich umfangreicheren Ausbau der Ladeinfrastruktur aufgefordert wird. So sollen zusätzlich zu den 200 genannten Quartier-Ladestationen 2.000 Ladestationen in öffentlich zugänglichen Parkhäusern entstehen – ca. 1.000 davon in den fünf staatlichen Parkhäusern und weitere rund 1.000 in privaten, öffentlich zugänglichen Parkhäusern.
bzbasel.ch (Paywall), baublatt.ch (beide Basel), ewb.ch (Bern), nau.ch (Update), bs.ch (Beschluss zum Darlehen als PDF), bs.ch (Motion als PDF)

2 Kommentare

zu „Basel plant mindestens 200 weitere Ladestationen“
E-Liegengebliebener
24.03.2021 um 19:35
Aber zahlen kann man nicht. Die Ladestationen nehmen keine Franken! Nur Karte und nur nach Erfüllung weiterer Voraussetzungen.
notting
24.03.2021 um 19:55
Move? Das sind doch die mit den total bescheuerten Tarifen, wo abseits der teuren Flat unnötig langes blockieren einer Ladesäule belohnt wird? (nur <=11kW ohne Zeittarif-Anteil und nein, bei schnellerem Laden wird pro kWh _und_ pro min mehr verlangt) Ob an einem Ort 14x 11kW oder 1x 150kW geladen wird ist doch von der Stromnetz-Belastung her Jacke wie Hose, nur dass man weniger Resourcen für Ladesäulen verschwenden muss (inkl. der (halb-)öffentl. Parkplätze die sie ggf. blockieren).Da heißt's D hätte mit den teuersten Strom in Europa, aber man findet problemlos DC-Tarife für extrem viele Ladesäulen bis 350kW für <0,50EUR/kWh (Zeitanteil frühestens nach 1h). Dort ist schon der kWh-Anteil teurer _und_ es kommt ein min-Anteil ab der 0. min dazu :-(notting

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