Neue Farasis-Zellen sollen 25% mehr Reichweite bieten

Daimlers chinesischer Batteriezellen-Partner Farasis Energy nennt zentrale Kennziffern zur vierten Generation seiner Batteriezelltechnologie für Elektroautos. Die neuen Zellen soll nach Angaben des Unternehmens unter anderem eine Energiedichte von mehr als 330 Wh/kg beziehungsweise 750 Wh/l aufweisen.

Mit diesen 330 Wh/kg liege die Energiedichte um mehr als 25 Prozent höher im Vergleich zu heute üblichen Werten, schreibt Farasis in einer Mitteilung. Sowohl diese Energiedichte als auch die Leistungsfähigkeit der neuen Batteriezellen seien auch von unabhängigen Laboren bestätigt worden. Mit Verweis auf aktuelle erwartet Farasis zudem eine Lebensdauer der neuen Zellen von mehr als 1.500 Zyklen. Und: Die neue Batterietechnologie ermögliche ein Schnellladen von 10 bis 80% SoC in weniger als 20 Minuten.

„Wir freuen uns sehr, heute die validierten Ergebnisse unserer Entwicklungsarbeit der letzten Jahre vorstellen zu können“, kommentiert Farasis-Technikchef Dr. Keith Kepler die Zellen-Präsentation. Man sei in der Lage, Kunden eine um mehr als 25% gesteigerte Energiedichte und infolgedessen elektrische Reichweite bei gleichzeitig reduzierter Schnellladezeit von weniger als 20 Minuten anbieten zu können.

Dabei betont der chinesische Hersteller, dass die neue Batteriezelltechnologie nicht nur im Labor funktioniere. Selbst bei Temperaturen von -20°C sollen die Zellen der vierten Generation eine Kapazität von mehr als 90% bereitstellen. Und: Trotz der signifikant gesteigerten Energiedichte sei es gelungen, die Lebensdauer der Batteriezellen unter gleichen Laderaten kontinuierlich zu steigern. Die Rede ist von einer „erreichbaren Batterielebensdauer von bis zu über 1 Million Kilometer“. Kurzum: Farasis gibt an, sämtliche Parameter der Zellen verbessert zu haben.

Diese Ankündigung kommt nur kurz nach Gerüchten um mangelnde Qualität von Zellmustern bei den Chinesen: Vor einem Monat berichtete das „Manager Magazin“, dass die ersten von Farasis an Daimler gelieferten Zellmuster „katastrophal“ gewesen seien. Da Farasis mittelfristig etwa die Hälfte der von Mercedes in Europa benötigten Zellen zuliefern soll, würde eine schlechte oder nicht akzeptable Qualität die anstehende E-Offensive der Stuttgarter massiv beeinflussen. Sowohl Farasis als auch Daimler weisen den Medienbericht jedoch zurück. „Spekulationen zur Qualität von Zellmustern können wir nicht bestätigen“, so eine Daimler-Sprecherin gegenüber electrive.net.

Farasis hat in seiner eigenen Technologie-Roadmap fixiert, die Energiedichte von Batteriezellen für die Elektromobilität bis zum Ende dieses Jahrzehnts um bis zu 50% gegenüber dem heutigen Stand der Technik erhöhen zu wollen. Dr. Yu Wang, Vorstandsvorsitzender von Farasis Energy, sieht die vierte Zellgeneration als wichtige Etappe auf dem Weg zu diesem Ziel. „Wir sind davon überzeugt, dass die elektrische Reichweite sowie die Schnellladefähigkeit die beiden Schlüsseldifferenzierungsmerkmale im Premium-BEV-Segment sind. Aufgrund seines starken Technologieportfolios sowie des globalen Fertigungsnetzwerkes kann Farasis hierfür global die richtigen Lösungen anbieten, um seinen Kunden technologisch führende Batterien weltweit anbieten zu können.“ Seit Anfang 2020 verfügt Farasis nach eigenen Angaben über eine Fertigungskapazität von 23 GWh pro Jahr. Dieser Wert soll durch den Aufbau weiterer Standorte in China, Europa und den USA weiter ausgebaut werden.

Farasis-EU-Geschäftsleiter Sebastian Wolf wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, dass „unsere aktuelle Gen-4-Technologie bei unseren Kunden ein sehr großes Interesse findet“. Farasis habe bereits erste Applikationsprojekte begonnen und er ei überzeugt, dass wir bald viele Fahrzeuge mit dieser Technologie auf der Straße sehen werden“. Die neuen Batteriezellen ermöglichen laut Wolf eine Steigerung der Reichweite „eines durchschnittlichen Mittelklasse-BEVs auf deutlich über 700 Kilometer und somit auf das Niveau moderner Pkw mit Verbrennungsmotoren“.

Farasis kündigt an, in Zuge des Rollouts der neuen Zellen in Asien, Europa sowie den USA sogenannte Application-Engineering-Zentren aufzubauen, um Kunden „bei der Umsetzung der 25% erhöhten Energiedichte in elektrische Reichweite“ zu unterstützen. Mit seinem „datengetriebenen Ansatz“ will der Hersteller in diesen Zentren die maximale Energiedichte unter allen Betriebsbedingungen auf Modul- und Packebene sicherstellen. „Zusammen mit unseren Kunden wählen wir aus unserem Technologiebaukasten die ideale Integrationsstrategie der Zellen in das Fahrzeug aus und gehen dabei auch deutlich weiter als cell-to-pack“, präzisiert Farasis.
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