Tesla: Saubere Kathoden-Produktion dank Übernahme?

Tesla hat im Zuge des beim Battery Day angekündigten Plans, den Wasserverbrauch der Kathodenproduktion stark zu senken, offenbar ein kleines kanadisches Unternehmen namens Springpower International übernommen.

Wie nun durch einen Bericht von „Techcrunch“ bekannt wird, hatte Tesla zunächst zwei Wochen vor dem Battery Day eine Reihe von Patentanmeldungen des Unternehmens für insgesamt gerade mal drei US-Dollar gekauft. In einer dieser Anwendungen wird ein innovativer Prozess beschrieben, der dem ähnelt, den Drew Baglino, Senior Vice President of Engineering bei Tesla, beim Battery Day auf der Bühne beschrieben hatte. Bei der Herstellung von Kathoden für Batterien von E-Autos werden große Mengen an kontaminiertem Wasser erzeugt – mit Ammoniak, Metallpartikeln und weiteren Chemikalien. Durch das Verfahren von Springpower wird die chemische Lösung geschickt umgewälzt, so dass keine teure Wasseraufbereitung erforderlich ist.

So entsteht kein Abwasser, sondern das in dem Umwälz-Prozess gereinigte Wasser kann direkt wiederverwendet werden. Das soll die Betriebskosten laut Baglinos Auftritt beim Battery Day um mehr als 75 Prozent senken. „Mit demselben Verfahren können wir auch das Metallpulver, das aus recycelten Elektrofahrzeug- und Netzspeicherbatterien stammt, direkt verbrauchen“, so Teslas Engineering-VP damals.

Der Preis für die Entwicklungen war wohl deshalb so gering, weil es sich damals nur um Anmeldungen und nicht um erteilte Patente handelte. Als die Patente dann im Januar 2021 tatsächlich erteilt wurden, geschah das auf den Namen Tesla – Springpower International wurde nicht mehr erwähnt.

Inzwischen sieht alles danach aus, dass Tesla mehr als nur das geistige Eigentum von Springpower gekauft hat, sondern gleich die komplette Firma. Mehrere Springpower-Forscher haben ihre LinkedIn-Profile dahingehend geändert, dass sie jetzt bei Tesla arbeiten.

Das US-Portal „Techcrunch“ hat versucht, dafür eine Bestätigung zu erhalten. Springpower-CEO Michael Wang antwortete nicht, Anrufe bei dem Unternehmen wurden nicht beantwortet, so „Techcrunch“. Als man einen leitenden Angestellten von Springpower telefonisch erreicht habe, wollte dieser den Kauf durch Tesla weder bestätigen noch dementieren – sondern verwies auf die PR-Abteilung von Tesla. Diese ist aber bekanntlich aufgelöst.

Die Geschichte von Springpower geht auf das Jahr 2010 zurück, als das Unternehmen als Forschungs-Ableger des chinesischen Batteriekonzerns Highpower International gegründet wurde. Nur sechs Monate später stieß Highpower seine Anteile jedoch ab und schrieb die Investition von 100.000 US-Dollar ab – weil die Technologien zu weit von der Kommerzialisierung entfernt gewesen seien.
techcrunch.com, electrek.co, teslarati.com

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