Hyundai überarbeitet H2-Lkw XCIENT

Hyundai hat seinen Brennstoffzellen-Lkw XCIENT optisch und technisch überarbeitet. Neben einem Design-Update für die Front kommt die 2021-Version des XCIENT mit einem überarbeiteten Antrieb, der nun einen 350-kW-Elektromotor mit zwei 90-kW-Brennstoffzellenstacks kombiniert.

Bei der Ankündigung des Modells im Jahr 2019 wurden noch zwei Brennstoffzellen-Stacks à 95 kW Leistung genannt, die sieben Wasserstoff-Tanks konnten 35 Kilogramm des Gases speichern. Beim Jahrgang 2021 bleibt es zwar bei sieben Tanks, die Speicherkapazität wird jetzt aber mit 31 Kilogramm angegeben.

Obwohl die Leistung der Brennstoffzellen und die Kapazität der Tanks etwas geringer ausfallen, spricht Hyundai von einer Verbesserung. „Die Haltbarkeit des Brennstoffzellensystems sowie die gesamte Kraftstoffeffizienz des Fahrzeugs wurden verbessert, um den Anforderungen der Kunden der gewerblichen Flotte besser gerecht zu werden“, heißt es in der Mitteilung. Diese Punkte waren den ersten Nutzern offenbar wichtiger als ein paar kW mehr Leistung der Brennstoffzelle.

Zumal als Puffer noch Batterien an Bord sind: Die drei Hochvolt-Speicher fassen insgesamt 72 kWh und sind zwischen der dem Brennstoffzellen mit insgesamt 180 kW und dem E-Motor mit 350 kW (2.237 Nm Drehmoment) angebracht. Die Reichweite soll weiterhin bei rund 400 Kilometern liegen. Die Dauer eines Tankvorgangs geben die Koreaner mit acht bis 20 Minuten an. Die Tankdauer sei abhängig von der Umgebungstemperatur.

Die Neuauflage des Trucks ist zudem nun zusätzlich zur 4×2-Zweiachskonfiguration auch als 6×2-Dreiachser erhältlich. Hyundai hat im vergangenen Jahr insgesamt 46 Einheiten des XCIENT in die Schweiz geliefert, 140 weitere Exemplare sollen bis Ende dieses Jahres folgen. Bis 2025 will Hyundai 1.600 Exemplare auf den Schweizer Markt bringen.

„Die Kunden sind sehr zufrieden mit der Qualität und dem Fahrkomfort des Lkw. Auch außerhalb der Schweiz besteht großes Interesse an dem Lkw“, sagt Mark Freymueller, CEO von Hyundai Hydrogen Mobility, und kündigt eine Expansion an: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass XCIENT Fuel Cell Trucks nächstes Jahr in anderen europäischen Ländern unterwegs sein werden.“

Zudem soll der Brennstoffzellen-Lkw noch in diesem Jahr in Nordamerika auf den Markt kommen. Hyundai befindet sich nach eigenen Angaben in Gesprächen mit mehreren lokalen Regierungen und Logistikunternehmen in den USA, um potenzielle gemeinsame Einsätze von wasserstoffbetriebenen Lastkraftwagen für verschiedene Zwecke zu etablieren. Für China untersucht Hyundai derzeit mehrere Optionen, wie der H2-Lkw für gewerbliche und staatliche Kunden eingesetzt werden könnte.
hyundaimotorgroup.com

3 Kommentare

zu „Hyundai überarbeitet H2-Lkw XCIENT“
Alexander
26.05.2021 um 08:29
"Die drei Hochvolt-Speicher fassen jeweils 72 kWh..." verstehe ich es richtig, dass insgesamt 216 kWh an Batteriekapazität verbaut wird? Dann kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen wie so etwas konkurrenzfähig zu einem reinen Batterie-LKW sein kann. Eine große teuere Batterie zusätzlich mit einem teuern BZ-System zu kombinieren kann nicht der richtige weg sein.Zu der H2-Kapazität: ich gehe davon aus, dass es sich um die gleichen Tanks mit gleichem Druck handelt, nur das jetzt die nutzbare Kapazität angegeben wird. Bei H2 wird nämlich meistens verschwiegen, dass der Wasserstoff nie vollständig verbraucht werden darf, da sonst die Membranen austrocknen und beschädigt werden.
Hugo
18.03.2022 um 08:59
Richtig. Die Angabe ist nicht richtig. Es müsste heißen 72 kWh insgesamt. Auf Hyundais Webseite ist (24,4 kWh x 3) angegeben. Selbst der Tesla Semi soll ja ca. 600 kWh Kapazität haben. Insofern wäre 3x72 kWh als Pufferkapazität sehr übertrieben.
John
27.05.2021 um 08:26
... wie verhindert Wasserstoff das Austrocknen der Membran? Das ist wirklich eine sehr inkompetente Behauptung. Die MEA trocknet nur aus wenn sie sehr sehr lange nicht betrieben wird. Wenn so etwas passieren sollte dann gibt es dafür eine Recovery Prozedur. Die MEA würde im schlimmsten Fall kurzfristig ineffizienter. Einen Wasserstoffdrucktank entleert man typischerweise nicht unter atmosphärischen Druck. Also ca. 2 bar. Das sind die Anforderungen. Eine Li-Ion Batterie entleert man normalerweise auch nicht komplett. Außerdem ist es schwieriger den verbleibenden Energieinhalt bei einer Batterie zu bestimmen als bei einem H2 Drucktank. Und ja, schon alleine wegen der Rekuperation verbaut man eine Batterie in solch einem LKW. Die BZ wird als range extender genutzt und das Gewicht der Batterie ist ein wesentlicher Faktor bei der Berechnung der TCO.

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