Stena Recycling baut neue Batterierecycling-Anlage

Das schwedische Unternehmen Stena Recycling hat angekündigt, 250 Millionen Kronen – rund 24,5 Millionen Euro – in ein neues Batterierecyclingverfahren zu investieren. Mit dem Geld soll unter anderem eine neue Anlage in Halmstad gebaut werden.

Der Spatenstich im Halmstadt (zwischen Göteborg und Malmö gelegen) ist für Herbst geplant, wie Stena Recycling mitteilt. Wann die Anlage fertig sein und in Betrieb gehen soll, wird in der Mitteilung aber nicht angegeben. Auch zur Kapazität der Fabrik gibt es keine Aussage. In der Mitteilung heißt es lediglich, dass mit dem Verfahren 95 Prozent einer Lithium-Ionen-Batterie recycelt werden können.

Mit einer derart hohen Recyclingquote dürfte es sich um ein hydrometallurgisches Verfahren handeln. Dabei werden die einzelnen Rohstoffe aus dem zerkleinerten Batterie-Material mit Wasser und Chemiekalien herausgelöst. Mit sogenannten pyrometallurgischen Verfahren – also verkürzt gesagt dem Einschmelzen der Batterie – sind Recyclingquoten von über 90 Prozent meist nicht möglich.

Nach eigenen Angaben reagiert Stena Recycling mit den Plänen auf die Marktnachfrage. „Wir sehen ein starkes Wachstum beim Verkauf von Elektrofahrzeugen, bei denen wir die Bedürfnisse unserer Kunden nach einer sicheren und umweltgerechten Entsorgung von Altbatterien erfüllen müssen“, sagt Fredrik Pettersson, Geschäftsführer von Stena Recycling Schweden. „Diese große Investition ist Teil unserer Strategie, führend in der Sammlung und mechanische Bearbeitung von Lithium-Ionen-Batterien, um einen Kreislauf für Batterien zu etablieren.“

Die Batterien aus Elektrofahrzeugen sollen zunächst über die 90 Standorte des Unternehmens in Schweden und später auch in anderen Ländern eingesammelt werden. An diesen Standorten soll eine erste Sortierung durchgeführt werden, genauer wird Stena Recycling an dieser Stelle nicht. Der Großteil der Arbeiten soll dann in der neuen Anlage in Halmstad erfolgen.

Über die berichtete Kooperation mit Johnson Matthey soll aus dem recycelten Material in einem weiteren Prozessschritt wieder veredeltes Material entstehen, das in neuen Batterien verwendet werden kann. „Es wird ein großer Gewinn für die Umwelt und für den Lebenszyklus der Batterien sein, wenn wir kritische Metalle wie Lithium, Nickel zurückgewinnen und Kobalt, die weltweit knapp sind“, sagt Pettersson.

Als Ziel gibt der Manager übrigens aus, „eines der führenden Unternehmen in Europa beim Batterierecycling“ werden zu wollen. „Es gibt viele große Player, die in diesen Markt einsteigen möchten, aber nur wenige verfügen über die Fähigkeiten von Stena Recycling, basierend auf unserer bestehenden Infrastruktur, unserem Kundenstamm, unserem Know-how und unserer Erfahrung“, sagt der Stena-Recycling-Chef.
saurenergy.com, stenarecycling.com

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