Royal Mail rückt Elektrifizierung von Firmen-Pkw in Fokus

Der britische Postdienst Royal Mail hat eine neue Initiative angekündigt, um seine gesamte Firmenwagen-Flotte bis 2030 auf E-Fahrzeuge umzustellen. Dazu sollen ab 2025 in allen Dienstwagenprogrammen nur noch Elektroautos bestellbar sein. Bereits ab sofort soll der Zugang zu E-Firmenautos erweitert werden.

Royal Mail kündigt an, seine aktuellen Autoprogramme überarbeiten zu wollen, „um den Wechsel zu Elektrofahrzeugen zu beschleunigen“. Steueränderungen im April 2020 hätten bereits dazu geführt, dass aktuell bereits die Hälfte der Dienstwagenbestellungen auf Elektrofahrzeuge entfallen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Dies neue Initiative ziele darauf ab, diesen Trend zu beschleunigen, „indem sie die Einführung von mehr Elektrofahrzeugen fördert“.

So weit, so allgemein. Als konkretes Projekt nennt Royal Mail das Gehaltsabfindungsprogramm MyDrive, über das Postboten ihre Fahrzeuge zu vorteilhaften Steuerkonditionen kaufen können. In dessen Zuge sollen „eine Reihe von erschwinglichen Einstiegs-Elektrofahrzeugen“ angeboten werden. Außerdem kündigt der Postkonzern an, ab 2025 für Diesel-, Benzin- und Hybrid-Privatfahrzeuge sowie -Firmenwagen nur noch „eine Kilometer-Kostenerstattung zu einem angemessenen E-Auto-Satz zu zahlen“.

„Wir haben bereits unser Ziel bekannt gegeben, unsere Gesamt-Fahrzeugflotte auf alternative Kraftstoffe umzustellen (…). Es macht Sinn, dass wir uns auch auf die Firmenwagen konzentrieren, und wir hoffen, dass dieses neue Programm unseren Kollegen zugutekommt und gleichzeitig die Gesamtemissionen des Unternehmens weiter reduziert“, äußert Jenny Hall, Direktorin für Unternehmensangelegenheiten bei Royal Mail.

In der Tat hatte der britische Postdienst erst vergangenen Monat angekündigt, seine Transporter-Flotte um rund 3.000 Elektrofahrzeuge zu ergänzen und die Anzahl seiner E-Fahrzeuge in Großbritannien damit auf circa 3.300 Exemplare zu verzehnfachen. Die Einführung der Transporter soll sich zunächst auf Umweltzonen und sogenannte Green Cities konzentrieren. Als Teil der Pläne kündigte Royal Mail auch an, Ladestationen in allen Zustellbüros einrichten zu wollen, in denen die E-Transporter stationiert sein werden.

Eine Transporter-Marke nannte der Postdienst im Juni ebenso wenig wie einen Zeitplan. Allerdings berichtete das Portal „Commercial Fleets“, dass die Beschaffung im Oktober beginnen soll und dass es sich bei den meisten Fahrzeugen um Modelle von Peugeot und Mercedes handeln dürfte.

Aus Sicht von Simon Thompson, CEO von Royal Mail, sind Elektrofahrzeuge nicht nur der richtige Schritt für Umwelt, Mitarbeiter und Gemeinden, „sondern sie machen für das Unternehmen langfristig auch wirtschaftlich mehr Sinn als Dieselfahrzeuge“. Schon jetzt komme Royal Mail angesichts seines „feet on the street“-Zustellansatzes mit 85.000 Postboten in Großbritannien eindeutig führend auf die niedrigsten Emissionen pro Paket. „Die Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte wird unseren Vorsprung weiter ausbauen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern und der Regierung, um das Aufgebot zu erhöhen, damit wir den Übergang zu Elektrofahrzeugen in Großbritannien beschleunigen können.“

Im Mai stellte Royal Mail in Bristol das erste Zustelldepot mit einer vollelektrischer Flotte an Abhol- und Zustellfahrzeugen vor. Dazu hatte das Bristol East Central Delivery Office im Stadtteil Easton 23 Diesel- durch elektrische Fahrzeuge ersetzt und sechs Ladesäulen installiert. Auf Bristol fiel die Wahl, da dort eine Clean Air Zone (CAZ) entsteht, in der bestimmte Fahrzeuge eine tägliche Gebühr für die Einfahrt in das Zentrum entrichten müssen.
royalmailgroup.com

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