Northvolt soll mit Börsengang liebäugeln

Der schwedische Batteriezellen-Hersteller Northvolt will laut einem deutschen Medienbericht an die Börse gehen. Die angestrebte Notierung soll 2022 oder 2023 erfolgen und dem Unternehmen eine Bewertung von 20 bis 30 Milliarden Euro einbringen.

Das berichtet das „Manager Magazin“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Northvolt errichtet bekanntlich aktuell ein Batteriezellenwerk im schwedischen Skellefteå, das auch als Gigafactory 1 des Volkswagen-Konzerns bezeichnet wird. Zwar betreibt Northvolt die Anlage in Eigenregie, doch die dort geplanten Premium-Zellen, deren Kathoden einen hohen Nickel-Anteil aufweisen werden, sind vor allem für die Volkswagen-Töchter Audi und Porsche bestimmt.

Für den Kapital-intensiven Aufbau der Zellenfertigung strebt Northvolt nun offenbar einen Börsengang an. Zuletzt hatte das Startup bereits mehrere Kapitalerhöhungen abgeschlossen, die großes Investoreninteresse widergespiegelt haben. So gab erst im Juni Volkswagen bekannt, weitere 620 Millionen US-Dollar (rund 500 Millionen Euro) in seinen Batteriepartner investiert zu haben. Das zusätzliche Investment von Volkswagen war Teil einer insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar (rund 2,3 Milliarden Euro) schweren neuen Finanzierungsrunde des schwedischen Batterieunternehmens.

Mit der neuerlichen Beteiligung im Juni hält Volkswagen seinen Anteil von rund 20 Prozent an Northvolt konstant. Der Wolfsburger Konzern war im Sommer 2019 mit „zunächst“ 20 Prozent bei dem schwedischen Unternehmen eingestiegen, wie es damals hieß. Größte Anteilseigner neben Volkswagen ist dem „Manager Magazin“ zufolge die Investmentbank Goldman Sachs.

Im Zuge der jüngsten Kapitalerhöhung kündigte Northvolt übrigens an, seine Gigafabrik Northvolt Ett in Skellefteå von 40 GWh jährlicher Produktionskapazität auf 60 GWh zu erweitern. Die Fertigung vor Ort soll 2023 starten. Offiziell geschieht das, „um auf die höhere Nachfrage von Kunden zu reagieren“ – die Nachfrage dürfte vor allem von VW kommen. Mit der angekündigten Erhöhung der Produktionskapazität in Skellefteå ist aber auch klar, dass Northvolt mit der Fabrik auch weitere Kunden bedienen kann.

Bisher ist die dortige Fabrik auf 14 GWh ausgelegt, Northvolt hatte bisher Planungen für 32 GWh publik gemacht. Selbst das hätte nicht für die 40 GWh ausgereicht, die alleine der VW-Konzern schrittweise von Northvolt beziehen will. Wenn die 60 GWh realisiert werden, könnte also ein Drittel der Zellproduktion für andere Kunden erfolgen – etwa für Volvo oder für BMW. Der Münchner Konzern ist ebenfalls in geringem Umfang an Northvolt beteiligt. Das „Manager Magazin“ schreibt, dass die Kapazitäten schon jetzt für Jahre ausgebucht sind.

Weitere Gigafabriken hat Northvolt derweil schon in Planung. Bekanntlich nicht mehr in Salzgitter, dafür aber in Kooperation mit Volvo in Europa und laut der „Automobilwoche“ auch in Deutschland, wobei sich die Planungen in letzterem Fall noch in einer sehr frühen Phase befinden sollen.
manager-magazin.de

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