SK Innovation will Batteriegeschäft ausgliedern

SK Innovation hat beschlossen, sein Batteriegeschäft auszugliedern. Das neue Unternehmen mit dem vorläufigen Namen SK Battery soll am 1. Oktober gegründet werden. Im zweiten Quartal war die Sparte aber noch in der Verlustzone.

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Mit der Ausgliederung will der koreanische Konzern der Batterie-Sparte ermöglichen, sich besser auf den schnell wachsenden Markt für Elektroautos und deren Batterien zu fokussieren – unabhängig von den anderen Geschäftszweigen des börsennotierten Unternehmens.

Wie SK Innovation am Mittwoch im Zuge der Vorstellung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal mitteilte, habe der Vorstand den Plan am Dienstag beschlossen. Dieser sieht nicht nur die Ausgliederung der Batterie-Sparte, sondern eine neue Holding-Struktur vor: SK Innovation will eine Holdinggesellschaft werden, auch die Sparte E&P (Ölförderung und Exploration) soll ausgegliedert werden – weitere Sparten, etwa die Schmierstoffe, sollen zunächst bei der Holding verbleiben. Vor der Gründung der neuen Gesellschaft SK Battery muss am 16. September noch die Hauptversammlung zustimmen.

„Wir haben diese Entscheidung getroffen, ein auf jedes Unternehmen spezialisiertes Managementsystem einzuführen, um seine ursprüngliche Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, sagt Kim Jong-hoon, CEO von SK Innovation, laut der Mitteilung. „Wir werden jede Einheit flexibler machen, um Managementumgebungen schneller zu bewältigen, indem wir Investitionen anziehen und den Unternehmenswert steigern.“

An der Börse kamen die Pläne nicht gut an, die Aktien gaben zunächst um rund fünf Prozent nach – da die Batterien inzwischen das Kerngeschäft des Unternehmens sind, befürchten die Anleger, dass die Abspaltung langfristig den Gesamtwert des Unternehmens negativ beeinflussen könnte.

SK Innovation ist derzeit der sechstgrößte Batteriezellhersteller und verfügt aktuell über rund 40 GWh Produktionskapazität mit Werken in Südkorea, China, den USA und Ungarn. Bis 2023 soll die Kapazität auf 85 GWh, bis 2025 auf 200 GWh steigen. 2030 will SK Innovation dann 500 GWh produzieren können.

Wie erwähnt hat SK Innovation zudem seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Die Batteriesparte verzeichnete einen Umsatz von 630,2 Milliarden Won (+86 Prozent im Vergleich zum Q2 2020) und einen Verlust von 97,9 Milliarden Won. Umgerechnet entspricht das 464 Millionen Euro Umsatz und einem Verlust von 72 Millionen Euro.

Mit der Abspaltung des Batteriegeschäfts ist SK Innovation nicht alleine: Erst im Dezember 2020 hatte der koreanische Konkurrent LG Chem seine Batteriesparte abgespalten. Diese ist seitdem unter dem Namen LG Energy Solution aktiv.

Update 01.10.2021: SK Innovation hat die angekündigte Ausgliederung seines Batteriegeschäfts zum 1. Oktober offiziell vollzogen. Die nun eigenständige Batteriesparte des südkoreanischen Unternehmens heißt SK On und wird von Jee Dong-seob geleitet. Geplant ist, die globale Batterie-Produktionskapazität von derzeit 40 GWh pro Jahr bis zum Jahr 2023 auf 85 GWh, bis 2025 auf 220 GWh und bis 2030 auf über 500 GWh auszubauen.
nikkei.com, skinnonews.com (Abspaltung), skinnonews.com (Q2-Zahlen)

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