Batterie-Beurteilung: Twaice kooperiert mit Analog Devices

Der Münchner Batterieanalytik-Spezialist Twaice kooperiert mit Analog Devices, einem globalen Halbleiterunternehmen und Anbieter von Softwarelösungen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, eine ganzheitliche Lebenszykluslösung für Automobilhersteller mit integrierter Hard- und Software bereitzustellen.

Bisher lässt sich der Zustand von Batterien häufig nur erahnen. Twaice und Analog Devices wollen nun ein System entwickeln, das dazu beitragen soll, Garantierisiken und Rückrufe deutlich zu reduzieren, die Batterielebensdauer zu optimieren und den Wert von Batterien zu steigern. Dazu bringt Twaice seine Batterieanalysesoftware und die US-Firma ihre moderne Sensortechnologie und drahtlose Konnektivität ein.

Die angestrebte Lösung wird „modernste Batteriemessungen über ein drahtloses Batteriemanagementsystem“ bereitstellen und entsprechend Hard- und Softwarekomponenten integrieren. Die Sensortechnologie von Analog Devices liefere dabei Daten und eine Datenqualität, die bisher nicht verfügbar sei, führt Twaice aus. Die Münchner wollen ergänzend „entscheidenden Einblicke in die Batterieleistung liefern, die sich Automobilunternehmen weltweit wünschen“. Die durch die Datenanalyse möglichen Prognosen erlauben den Partnern zufolge „zu jedem Zeitpunkt im Lebenszyklus der Batterie qualifizierte Aussagen über deren Wert und Nutzbarkeit“.

„Die Batterie ist die Energiequelle für jedes Elektrofahrzeug und gleichzeitig ein wertvolles Gut“, sagt Patrick Morgan, Vice President Automotive bei Analog Devices. „Gemeinsam mit Twaice liefern wir innovative, ganzheitliche Lösungen für den gesamten Lebenszyklus von Batterien, die einen erheblichen Mehrwert für unsere Kunden schaffen und eine Kreislaufwirtschaft unterstützen.“ Analog Devices ist vor allem für seine analogen Mixed-Signal- und digitalen Signalverarbeitungslösungen bekannt, die in einer Vielzahl von elektronischen Geräten eingesetzt werden. Aber auch im Markt für Batteriemanagement-Lösungen haben die Amerikaner Fuß gefasst.

Twaice hat sich schon länger der Bewertung von Batterieleistung und -Lebensdauer verschrieben. „Präzise Daten in Kombination mit fortschrittlicher prädiktiver Batterieanalytik werden Licht ins Dunkle bringen, was entscheidend ist, um noch unentdecktes Potenzial entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erschließen“, sagt Stephan Rohr, Co-CEO von Twaice mit Blick auf die neue Partnerschaft.

„Die Zusammenarbeit mit Analog Devices ist für uns ein entscheidender Meilenstein bei der Ausweitung der Kundenansprache und der weltweiten Markteinführung neu entwickelter Produkte, da das Unternehmen über jahrzehntelange Marktexpertise und eine große Vertriebsorganisation in der Automobil- und Energiebranche verfügt“, ergänzt Co-CEO Michael Baumann.

Grundsätzlich eignet sich die prädiktive Batterie-Analytiksoftware des Münchner Unternehmens sowohl zur Optimierung der Entwicklung als auch des Betriebs von Lithium-Ionen-Batterien. Die Kerntechnologie ist der digitale Zwilling – eine Software, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz den Batteriezustand bestimmt und die Alterung sowie Leistung prognostiziert. Zu den Kunden von Twaice gehören unter anderem Audi und Daimler. Über Partner wie MunichRe bietet Twaice auch entsprechende Versicherungslösungen, mit dem TÜV Rheinland Zertifizierungen und mit ViriCiti Dienstleistungen rund um das Flottenmanagement.

Seit Dezember 2020 betreiben die Münchner ein eigenes Labor in Schwabing-Freimann. Mit den realen Daten aus dem Labor soll die prädiktive Batterie-Analytiksoftware weiter verbessert und auf neue Batterietypen angepasst werden. Zuvor war Twaice hier von Partnerinstituten abhängig.

Im Mai gab Twaice zudem den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde über 26 Millionen US-Dollar bekannt. Die neuen Mittel will das Unternehmen vor allem nutzen, um seine Analytikplattform auszubauen und seine internationale Expansion voranzutreiben. Laut Stephan Rohr will Twaice nun unter anderem den Schritt in die USA wagen.
twaice.com

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