ZF zeigt „Modular eDrive Kit“ auf der IAA

Der Zulieferer ZF hat auf der IAA Mobility einen neuen Elektroantriebs-Baukasten namens „Modular eDrive Kit“ vorgestellt. Mit dem Baukasten sollen weiterhin kundenspezifische Lösungen angeboten werden können – jedoch in der Hälfte der üblichen Entwicklungszeit.

Der Baukasten umfasst die E-Motoren selbst, eine Inverter-Plattform, verschiedene Getriebe-Layouts und Software-Systeme. Konkret sollen die Antriebe den Leistungsbereich von 75 bis 400 kW bei einem Drehmoment zwischen 350 und 540 Nm abdecken können – je nach Kundenwunsch mit Ausrichtung auf maximale Performance, auf Kosten oder die Effizienz.

Als Beispiele führt ZF in der Mitteilung einen Kompaktwagen mit 100-kW-Antrieb und 400-Volt-Inverter an, es sei aber auch ein Premium-Modell mit 200 kW Antriebsleistung und 800-Volt-Inverter auf Siliziumkarbid-Basis möglich – „je nachdem, ob Kosteneffizienz oder Technologieführerschaft im Fokus stehen“.

ZF nennt als wesentlichen Vorteil zwar die kürzeren Entwicklungszeiten. Da Systemdesign, Bauweise, Software, E-Motorenkonzept, Kühlung sowie einige Komponenten plattformübergreifend entwickelt werden, „entstehen Synergieeffekte und ein vom Start weg höherer Reifegrad“, so der Zulieferer vom Bodensee.

Auf 400-Volt-Technologie sollen die Antriebe in den Ausführungen „Low“ und „Mid“ liegen. „Low“ deckt den Bereich unterhalb von 100 kW ab, „Mid“ bietet Antriebslösungen bis 200 kW. Beide basieren laut ZF auf ASM- oder PSM-Maschinen. Bei der „High“-Antriebslösung handelt es sich um einen 800-Volt-Antrieb mit erwähntem Siliziumkarbid-Inverter. Die PSM leistet hier über 200 kW. „Alle neuen Antriebe bringen deutliche Verbesserungen bei Leistungsdichte, Gewicht und Wirkungsgrad“, sagt Otmar Scharrer, bei ZF verantwortlich für die Entwicklung von elektrischen Antrieben.

Ergänzend zu dem „Modular eDrive Kit“ bietet ZF den Baustein „eConnect“ für Allradantriebe. Das System soll es ermöglichen, die zweite Achse abzukoppeln, um die mechanischen Schleppverluste um bis zu 90 Prozent zu reduzieren, wie es in der Mitteilung heißt. Wird der zweite Antrieb benötigt, soll er „binnen Millisekunden über eine Klauenkupplung verlustfrei“ zugeschaltet werden können. ZF verspricht sich eine Effizienzsteigerung „von deutlich mehr als zwei Prozent gegenüber dem aktuell besten Vergleichssystem auf dem Markt“.
zf.com

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