USA: BMW investiert in Batterie-Startup Our Next Energy

Das US-amerikanische Batterie-Startup Our Next Energy (ONE) hat in einer Serie-A-Finanzierungsrunde rund 25 Millionen US-Dollar (rund 21,5 Millionen Euro) eingenommen. Zu den Investoren zählt unter anderem BMW. ONE arbeitet aktuell an einer sogenannten dualen Batterie.

ONE ist ein im vergangenen Jahr gegründetes Startup mit Sitz im US-Bundesstaat Michigan, das an einer dualen Batterie arbeitet, die auf zwei firmeneigenen Technologien basiert. Die erste – Aries getauft – nutzt die Lithium-Eisen-Phosphat-Chemie (LFP) in einer Cell-to-Pack-Architektur, um eine hohe Energiedichte auf Systemebene zu erreichen. Bei „Cell-to-Pack“ werden die Zellen ohne den Zwischenschritt von Modulen direkt in das Batteriepack integriert, auch CATL verfolgt unter anderem diesen Ansatz.

Die zweite Technologie von ONE – Gemini genannt – verkörpert ein „hochenergetisches Batteriepack“, das an die erste Batterie gekoppelt wird, diese auflädt und so der Reichweitenverlängerung dienen soll. Dadurch sollen Stromer dem Entwickler zufolge künftig bis zu 750 Meilen (rund 1.200 Kilometer) zurücklegen können. Ausschlaggebend sei dabei eine hohe Energiedichte: Die Aries-Batterie soll laut ONE Ende 2022 mit einer Energiedichte von 287 Wh/l auf Systemebene in Produktion gehen. Durch die Range-Extender-Funktion der gekoppelten Gemini-Technologie verbessere sich die Energiedichte auf Systemebene nochmals auf 450 Wh/l, teilen die US-Amerikaner mit.

Investoren überzeugt der Ansatz offenbar. In einer jüngst abgeschlossenen Serie-A-Finanzierungsrunde hat ONE nun umgerechnet rund 21,5 Millionen Euro eingenommen. Angeführt wurde die Runde von Breakthrough Energy Ventures. Zu den weiteren Geldgebern zählen BMW i Ventures, Assembly Ventures, Volta Energy Technologies und Flex Ltd, ein in Singapur ansässiger Elektronikhersteller, der auch strategischer Partner von ONE ist.

„Mithilfe unserer Serie-A-Investition wird ONE die Produktentwicklung sowohl der Aries- als auch der Gemini-Batterien beschleunigen“, sagt Mujeeb Ijaz, Gründer und CEO von Our Next Energy. In der Forschung und Entwicklung will ONE unter anderem bei Themen wie Batteriesoftware und Leistungselektronik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen weiterkommen. Und: „Wir planen, von den Rohstoffen bis hin zur Herstellung von Zellen zu gehen“, so Ijaz. 2022 wolle man zusätzliche Finanzmittel und Partner suchen, um die Produktion zu skalieren.

BMW schätzt vor allem, dass „Our Next Energy daran arbeitet, die Batterie grundlegend neu zu erfinden und sich dabei auf Nachhaltigkeit, Sicherheit und Kosten konzentriert – drei Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen werden, die Entwicklung und Einführung von Batterie-betriebenen Elektrofahrzeugen zu beschleunigen“, wird Baris Guzel, Partner bei BMW i Ventures, in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. „Wir sind davon überzeugt, dass Our Next Energy das Potenzial hat, die Branche wirklich zu verändern (…).“
reuters.com, techcrunch.com, prnewswire.com, bmwgroup.com

1 Kommentar

zu „USA: BMW investiert in Batterie-Startup Our Next Energy“
Marc SENIDRE
20.04.2022 um 11:15
Die nächste Batterierevolution wird kommen, dies ist ganz sicher, und alle Verbrennungsmotoren sowie deren schlechte Effizienz in den Schatten setzten! Egal ob LI-S (Lithium-Schwefel) kombiniert mit Anoden/Kathoden aus Graphen (Kohlestoff/Carbon), die Zellchemie der nächsten Generation von Energiespeichern steht kurz vor der Massenproduktion, Startups wie das israelische Unternehmen StoreDot sind hier zwar auch Vorreiter, jedoch wird sich meiner Meinung nach als Chemieintressierter eine zweite Option der nächsten Batterietechnologie durchsetzten: Die Hybridbatterie bestehened aus hochwertigen Superkondensatoren und Natrium-Schwefel-Oxid (NaSO4), sowie silikonbasierten Anoden/Kathoden (mit Graphen düpiert), aber auch mit Aluminiumtitanat, Zinkoxid, Eisenphosphat und ähnlichen Oxiden, Peptiden, Salzen, Phosphaten in Kombination mit verschiedenen Nukleoiden (wie Strontnium, Cäsium, Plutonium etc.) könnte der Mensch ein Nuklearer Betteriespeicher schaffen der alles dagewesene bis jetzt übertrifft, die gravimetrische Energiedichte (in KW/kg/l) wird meiner Meinung nach jedoch auch hier die Wahl bestimmen... Marc S.

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