Foxconn erwägt E-Auto-Werke in Europa und Lateinamerika

Foxconn plant die Produktion von Elektrofahrzeugen in Europa, Indien und Lateinamerika. Das deutete der Vorsitzende Liu Young-way nun in einem Gespräch mit Reportern auf einem Geschäftsforum in Taipeh an.

Er könne noch keine Details zu den Plänen nennen, aber der Zeitplan sehe zunächst eine Produktion in Europa vor und anschließend in Indien und Lateinamerika, schreibt etwa die Nachrichtenagentur Reuters. Ebenfalls interessant: Laut Liu schließe das eine „indirekte“ Zusammenarbeit mit deutschen Autoherstellern ein. Auch hier beließ er es bei der Andeutung und ging nicht weiter ins Detail.

„Europa wird ein bisschen schneller sein, dem stimme ich zu“, sagte Liu demnach zu den Reportern. „Aber wo, kann ich Ihnen nicht sagen.“ Das werde durch Offenlegungsbeschränkungen verhindert. Für Lateinamerika ist offenbar Mexiko ein möglicher Standort, hier fertigen auch viele etablierte Autobauer ihre Fahrzeuge.

Das Geschäftsmodell, das zum Einsatz kommen soll, wird laut Liu als „BOL“ bezeichnet – also „Build, Operate and Localize“. Bereits bestätigte Partner sind Stellantis (für In-Car- und Connected-Car-Technologien), das E-Auto-Startup Fisker (für das Project Pear) und der thailändische Energiekonzern PTT.

Bei der Veranstaltung in Taipeh hatte das Unternehmen, das offiziell Hon Hai Precision Industry heißt, seine drei ersten selbst entwickelten Elektrofahrzeug-Prototypen der Marke Foxtron vorgestellt. Ob die Foxtron-Fahrzeuge – etwa das SUV Model C und die Limousine Model E – auch in dem europäischen Werk für den lokalen Markt gebaut werden sollen, bestätigte Liu nicht. Möglich ist auch, dass es sich vorrangig um Auftragsfertigungen handelt – möglicherweise auf Basis von Plattformen der OEM-Partner oder auch auf Basis der Foxconn-eigenen E-Auto-Plattform MIH.

Bereits im August wurde bekannt, dass Foxconn E-Auto-Werke in Thailand und den USA plant. Die Fertigung soll in beiden Fällen 2023 anlaufen. Der Standort des US-Werks scheint inzwischen klar: Anfang Oktober wurde bekannt, dass Hon Hai das Werk es angeschlagenen E-Auto-Startups Lordstown Motors kauft. Dabei handelt es sich um eine ehemalige GM-Fabrik in der Stadt Lordstown in Ohio. Die Fabrik in Thailand – für das Joint Venture mit PTT – soll laut Lius damaligen Angaben auf bis zu 200.000 Autos pro Jahr kommen. Ein Standort ist noch nicht bekannt.
reuters.com

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