Flandern plant sukzessives Verbrenner-Aus ab 2029

Die flämische Landesregierung will einem nun ausgearbeiteten Klimaplan zufolge ab 2029 den Verkauf von Pkw und Lieferwagen mit Verbrennungsmotor nach und nach zugunsten von elektrisch betriebenen Fahrzeugen abbauen. Darunter versteht sie Benziner, Diesel- und Hybridfahrzeuge.

Der Vorstoß ist Teil von rund 40 Maßnahmen, auf die sich die belgische Region Flandern in einem Klimaplan geeinigt hat. Übergeordnetes Ziel ist es, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 40 Prozent zu senken. Grundsätzlich avisiert die Landesregierung bis dahin eine Million Elektroautos sowie 100.000 öffentlich zugängliche Ladestationen im öffentlichen Raum und auf Privatgelände. Außerdem sollen die Nahverkehrsgesellschaft De Lijn und ihre Subunternehmer und Partner dem Klimaplan zufolge mehr Batterie- und Wasserstoff-Busse einsetzen.

Mit dem sukzessiven Verbrenner-Aus ab 2029 fallen die Pläne im Verkehrsbereich unterdessen weniger strikt aus als zunächst vorgesehen: Ursprünglich hatte die flämische Landesregierung vorgeschlagen, den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren bereits ab 2027 komplett zu verbieten. Ab 2030 sollte dies auch für Gebrauchtwagen gelten.

Jetzt ist klar: Flandern verzichtet auf ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf dem Gebrauchtwagenmarkt und knüpft das sukzessive Verbrenner-Aus ab 2029 obendrein an drei Bedingungen: ein ausreichendes Angebot an E-Fahrzeugen, bezahlbare E-Autos und ausreichend Ladestationen.

Bereits Ende 2020 hatte die belgische Region Flandern insgesamt 30 Millionen Euro reserviert, um bis 2025 bis zu 30.000 zusätzliche Ladepunkte aufzubauen. Als Ziel gab die flämische Mobilitätsministerin Lydia Peeters seinerzeit aus, entlang der großen Verkehrsachsen alle 25 Kilometer eine Schnelllade-Gelegenheit bereitstellen.

Flandern ist mit knapp 14.000 Quadratkilometern Fläche ähnlich groß wie Schleswig-Holstein. Einen großen Teil der bis dato errichteten Schnellladeinfrastruktur in der Region stammt von Allego. Das Unternehmen hat alle vier Konzessionen im Rahmen des flämischen Aktionsplans CPT (Clean Power for Transport) gewonnen – zuletzt Anfang 2020 zur Errichtung von 1.300 Ladepunkten für Netzbetreiber Fluvius. Der Plan sah u.a. bis Ende 2020 die Errichtung von 5.000 öffentlichen Ladepunkten in mehr als 300 flämischen Gemeinden sowie die Installation von 400 privaten Ladestationen an Wohngebäuden vor. Zuletzt hat aber auch Fastned Zuschläge für den Bau von Schnellladern an flämischen Autobahnen erhalten.
vrt.be, brusselstimes.com (frühere Ambitionen)

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