Hyundai-Tochter Supernal präzisiert E-Flugtaxi-Pläne

Die Hyundai Motor Group hat ihr neues Unternehmen namens Supernal vorgestellt. Der Aufbau der Tochter steht in Zusammenhang mit Hyundais verstärkten Engagement im Geschäftsbereich Urban Air Mobility, mit dem der Konzern seine Vision der zukünftigen Mobilität im städtischen Umfeld vorantreiben möchte.

Die in den USA ansässige Hyundai-Tochter plant die Entwicklung mehrerer elektrischer Luftfahrzeuge. Der erste kommerzielle Flug soll 2028 stattfinden. In den Folgejahren solle der Betrieb in größerem Umfang aufgenommen werden, da der Markt laut Prognosen wachsen und die öffentliche Akzeptanz in den 2030er Jahren steigen werden, teilt Hyundai mit. Das neue Unternehmen wurde als Geschäftsbereich Urban Air Mobility der Gruppe bereits auf der CES 2020 vorgestellt, wo es sein erstes Konzeptfahrzeug, das elektrische Flugtaxi S-A1, präsentierte.

Supernal strebt nach Angaben seiner Muttergesellschaft nun zunächst die Weiterentwicklung und Verbesserung des S-A1-Modells an und plant dessen Zertifizierung durch die US-Zulassungsbehörden für das Jahr 2024. Das Debütwerk von Supernal soll zu Beginn vier bis fünf Passagiere vollständig autonom im urbanen Umfeld sowie in Stadtnähe befördern können. Weitere Details zu dem VTOL werden in der aktuellen Mitteilung von Hyundai nicht genannt. Anlässlich der CES vor knapp zwei Jahren ließen die Entwickler aber bereits Einblicke zu.

Seinerzeit hieß es, dass das Fluggerät über insgesamt acht Rotoren verfüge und bis zu 290 km/h schnell fliegen könne. Bei moderateren Geschwindigkeiten sollen nach damaligem Stand bis zu 100 Kilometer möglich sein. Die Flughöhe gab Hyundai seinerzeit mit 300 bis 600 Metern an. Vier Rotoren mit je zwei Flügeln sorgten ausschließlich für Auftrieb, während vier weitere mit fünf Rotorblättern gekippt werden könnten – mal für den helikopterartigen Senkrechtstart nach oben gerichtet oder wie bei einem Propellerflugzeug in Flugrichtung bei Reisegeschwindigkeit, gab Hyundai auf der CES 2020 bekannt. Inwiefern diese Charakteristika jetzt – fast zwei Jahre später – noch aktuell sind, ist nicht bekannt.

„Wir wollen die Art und Weise verändern, wie sich Menschen und die Gesellschaft fortbewegen, vernetzen und leben, indem wir der Mobilität eine neue Dimension verleihen“, äußert Jaiwon Shin, CEO von Supernal und Präsident der Hyundai Motor Group. „Wir verfolgen ambitionierte Ziele bei Supernal. Der erste auf dem Markt zu sein, gehört jedoch nicht dazu. Stattdessen sind wir zunächst gewillt, das richtige Produkt für den Gesamtmarkt zu entwickeln. Dazu werden wir auf das Fertigungs-Know-how der Hyundai Motor Group zurückgreifen, um Advanced Air Mobility (AAM) der breiten Masse zugänglich zu machen.“

Supernal ist eines von mehr als 50 Unternehmen im Netzwerk der Hyundai Motor Group, das aus dem strategischen Wandel der Gruppe vom Automobilhersteller zum Anbieter intelligenter Mobilitätslösungen resultiert. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens liegt darauf, die urbane Luftmobilität in bestehende Verkehrsnetze zu integrieren und eine nahtlose intermodale Personenbeförderung zu ermöglichen. „Fahrgäste sollen zukünftig mit einer App – ähnlich wie bei aktuellen Mitfahrplattformen – ihre Reise planen und dadurch zunächst mit dem Auto oder der Bahn von zu Hause aus zu einem urbanen Flughafen (Vertiport) fahren, im Anschluss mit einem elektrischen Senkrechtstarter-Flugzeug quer durch die Stadt fliegen und schließlich mit einem E-Scooter die letzte Meile zurücklegen“, so die Hyundai-Vision.

Vor diesem Hintergrund schmiedet Supernal parallel Partnerschaften auf lokaler und staatlicher Ebene in den Vereinigten Staaten. 2020 sei man etwa eine Partnerschaft mit der Stadt Los Angeles und dem Urban Movement Labs eingegangen, um eine Roadmap zu entwickeln, die andere Städte und Gemeinden als Grundlage für ihre AAM-Bemühungen und Zeitpläne nutzen können, teilt Hyundai mit.

Ebenfalls seit 2020 besteht eine Kooperation mit dem Unternehmen Urban-Air Port, das von der britischen Regierung als Gewinner der Future Flight Challenge ausgewählt wurde, um eine neue, multifunktionale und skalierbare AAM-Infrastruktur zu erforschen. Im kommenden Jahr plant Supernal vor diesem Hintergrund, in Großbritannien einen Prototyp seiner Start- und Landeinfrastruktur („Vertiport“) in Originalgröße vorzustellen.
hyundai.news

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